Die Technologie erleichtert die Therapie

Dr. med. Bruno Köhler, Facharzt für Innere Medizin in Mettmenstetten ZH

Für sechs Millionen Diabetikerinnen und Diabetiker weltweit gehört das Blutzuckermessen mit Fingerstich der Vergangenheit an. Ein Sensor übernimmt die fortlaufende Überwachung. Dabei wird ein dünner, flexibler Fühler unter die Haut des Oberarms geschoben. Er misst kontinuierlich die Zuckerwerte im Gewebe. Diese werden dann auf ein Smartphone oder Lesegerät übertragen.

FreeStyle Libre 3 liefert ganz bequem jede Minute aktuelle Zuckerwerte, Tag und Nacht. Der Zwanzig-Rappen-Stück grosse Sensor kann auch beim Baden, Duschen, Schwimmen und Sport getragen werden. Einmal angebracht, wird er alle 14 Tage durch die ­Patientin oder den Patienten ersetzt.

 Dr. med. Bruno Köhler, Facharzt für Innere Medizin in Mettmenstetten ZH, ist Pionier in der hausärztlichen Diabetesberatung. Bereits seit 2009 übernimmt das medizinische Praxisteam die Betreuung von Menschen mit Diabetes. Dr. Köhler erklärt, für wen sich die kontinuierliche Glukosemessung eignet.

Wünschen Ihre Patienten die neue Technologie oder geben Sie eine Empfehlung ab? 

Beides. Wir betreuen Typ-2-Diabetiker und -Diabetikerinnen mit und ohne Insulin, seit 2009 mit einer Diabetes­beratung durch eine MPA. Zum Teil empfehlen wir eine einmalige 2-wöchige Kontrolle, um den Lebensstil zu erfassen und das Verhalten sowie die Medikation anzupassen. Es gibt Patienten jeden Alters, die uns für die Sensortechnologie schon angefragt haben.

Für wen eignet sich eine kontinuier­liche ­Glukosemessung?

Grundsätzlich eignet sich die kontinuierliche Glukosemessung für alle ­Menschen mit Diabetes. Patienten und Pa­tien­tinnen mit Typ-1, die eine sogenannte intensivierte Insulintherapie haben, werden von einem Diabetologen betreut. Bei unseren Typ-2-Diabetikern ist die kontinuierliche Glukosemessung dann sinnvoll, wenn sie insulinpflichtig sind. Sie hilft zuverlässig, um Unterzuckerungen zu vermeiden, denn diese stellen das grösste Risiko dar.

Wo sehen Sie die Vorteile der kontinuierlichen Glukosemessung?

Tages- und Nachtblutzuckerwerte sind übersichtlich, und das über zwei Wochen. Dadurch ergibt sich ein aussagekräftiges Tagesprofil.

Wie wichtig ist die Warnung vor ­Hypo- oder Hyperglykämien?

Für insulinpflichtige Patienten und Patien­tinnen ist die Warnung im Alltag entscheidend.

Besprechen Sie jeweils die Daten ­zusammen mit den Patienten?

Die Daten sind sehr wichtig zur Optimierung der Behandlung. In meiner Praxis übernimmt das die medizinische Praxis­assistentin Miriam Grob. Wir gehören zu den Pionieren bei der Diabetesberatung beim Hausarzt. Heute bilden wir auch medizinische Praxis­assistentinnen am Careum Aarau in ­Diabetesberatung aus.

Können Sie eine verstärkte Motiva­tion feststellen, die Werte besser unter Kontrolle zu halten?

Die Sensortechnologie gibt uns Ideen und Hinweise, warum die Werte schwanken, zum Beispiel durch Sport, Stress und Ernährung. Das besprechen wir jeweils mit den Betroffenen.

Leben Diabetiker dank den konti­nuierlichen Messungen gesünder?

Ich denke schon, dass dies ein Ansporn sein kann, da die Fortschritte unmittelbar überprüft werden können. Das motiviert, vor allem im Gespräch mit der ­Diabetesberaterin.

Unser Tipp

Sprechen Sie mit Ihrem Diabetes-Team über die Sensortechnologie von FreeStyle Libre.
Informationen zu FreeStyle-Libre-Systemen sowie zur Kostenrück­erstattung und mehr finden Sie auf
www.FreeStyle.Abbott