Pilzinfektionen der Haut, sogenannte oberflächliche Mykosen, sind weltweit sehr häufig und betreffen 20 bis 25 Prozent aller Menschen. Die Mehrzahl der Fälle wird von Fadenpilzen verursacht und betrifft neben der Haut auch Haare und Nägel. Auf der Haut finden sich klassischerweise gerötete, scharf begrenzte Rundherde mit schuppendem Randwall
(Abbildung 1.)
Davon zu unterscheiden sind die Hefepilzinfektionen, die man vor allem auf der Schleimhaut findet. Während beispielsweise Nagelinfektionen häufig richtig diagnostiziert werden, werden Pilzinfektionen auf der Haut teilweise erst nach Monaten korrekt erkannt. Im Gesicht wird die Diagnose in etwa 70 Prozent verkannt und meist erst nach mehreren Monaten gestellt. Häufig wird die Pilzinfektion im Gesicht als Ekzem oder unspezifische Entzündungen missinterpretiert und anschliessend mit Kortisoncreme behandelt. Das führt zu einer Verschleierung der Befunde und zu einer vermeintlichen Besserung. Eine solche unerkannte Pilzinfektion kann sich dann jedoch weiter ausbreiten (Abbildung 2).
Grundsätzlich sollte man bei jedem geröteten, rundlichem und häufig schuppenden Entzündungsherd daran denken, dass es eine Pilzinfektion sein könnte. Vor allem, wenn das Gesicht betroffen ist. Das Gleiche gilt für die Leistenregion und den Handrücken.
Aber Vorsicht: Nicht jede Schuppung und Rötung ist eine Pilzinfektion. Hier passiert gelegentlich auch der umgekehrte Fall. Nämlich, dass Patienten mit Pilzcremen behandelt werden, obwohl es sich um ein Ekzem handelt (Abbildung 3).
Eine Blickdiagnose reicht bei einer Pilzerkrankung also meistens nicht aus. Viel präziser ist eine Untersuchung der Schuppung unter dem Mikroskop oder mittels Anlegen einer Kultur.