Die Zuckerfalle

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Wir möchten Ihnen die Freude am Essen auf keinen Fall vermiesen. Wir haben Ihnen ja versprochen, dass Sie nicht müssen, sondern nur noch dürfen. Aber etwas wollen wir unbedingt: aufzeigen, wie der Zucker Sie in die Falle lockt, ohne dass Sie es merken. Dabei könnten Sie weitgehend auf ihn verzichten.

Vom Luxusgut zum billigen Geschmacksträger

Zucker ist heute bald in jedem verarbeiteten Lebensmittel versteckt. Und oft in sehr grossen Mengen. Wir sind uns dessen nur nicht bewusst. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten konnte sich kaum jemand Zucker leisten. Er war ein Luxusgut der Reichen. Heute ist Zucker ein billiger Geschmacksträger und garantiert den Absatz von Produkten, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Wir essen heute rund fünf Mal mehr Zucker als vor gut 100 Jahren.

Getarnter Zucker

Zucker lauert in Lebensmitteln, wo man es gar nicht vermutet. Die Industrie tarnt Zucker und seine Verwandten mit Begriffen, welche die Konsumenten regelrecht an der Nase herumführen. Die Liste der scheinbar harmlosen Zutaten ist lang: Dextrose, Fruktose, Glukose, Laktose, Maltose, Melasse, Saccharose und so weiter. Zucker muss also gar nicht auf der Zutatenliste stehen, wenn es sich um ein zuckerreiches Produkt handelt. So kann es leicht passieren, dass Sie völlig unbewusst grosse Zuckermengen verspeisen, die Ihrem Abnehmerfolg im Weg stehen. Viele fertige Lebensmittel, die Zucker enthalten, schmecken auch nicht süss. Zucker macht ein Produkt im Geschmack vollmundiger, unwiderstehlicher. Ein weiterer Trugschluss ist der Glaube, light macht nicht dick, weil fettarm. Viele Light-Produkte enthalten zwar wenig Fett, jedoch viel Zucker.

Zucker steckt nicht nur in Schoggi, Süssgetränken und Fruchtsäften, im Gugelhopf oder im Nussgipfel, sondern in Fertigsuppen, Saucen und Würzmitteln, in tiefgekühlten Fischgerichten, im Aufschnitt, im Kakao, im Crunchy-Müsli, im Joghurt, Marmelade und so weiter. Die Liste ist so lang, dass wir heute Abend noch nicht damit fertig wären.

Körper kann riesige Mengen gar nicht verarbeiten

Die riesigen Mengen Zucker, die wir heute verspeisen, kann unser Körper auf die Dauer gar nicht verarbeiten, geschweige denn verbrennen. Die Bauchspeicheldrüse muss Unmengen Insulin produzieren, um den Zucker zu verwerten. Das Dumme daran ist: Das ständig erhöhte Insulin heizt nicht nur die Speicherung von Fett an, sondern bewirkt, dass die Zellen im Körper mit der Zeit immer schlechter auf das Insulin ansprechen. Die Medizin nennt das Insulinresistenz. Sie ist der Schlüsselfaktor für die Entstehung von Diabetes. Dabei kommt es zu einem verhängnisvollen Teufelskreis. Das Insulin steigt noch mehr an, der Körper wird noch unempfindlicher auf das Insulin. Das Gewicht nimmt noch mehr zu. Irgendwann ist die Bauchspeicheldrüse so erschöpft, dass Insulin gespritzt werden muss. Durchbrechen kann man diesen Teufelskreis nur mit einer radikalen Änderung der Lebensweise: Runter mit der Zucker- und Fettaufnahme, rauf mit der Bewegung!

Lassen Sie es nicht so weit kommen. Ich merkte lange nicht, dass ich mich völlig ungesund ernährte. Deshalb war auch mein Zuckerkonsum viel zu hoch. Über Mittag musste alles schnell gehen. Also ass ich etwas, das schnell hinunter rutschte. Ich trug auch dazu bei, dass sich diese Produkte in den Läden gut verkauften. Ich konnte mich so viel bewegen wie ich wollte. So konnte ich gar nicht abnehmen. Nur war mir das damals überhaupt nicht bewusst.

Möglichst wenig Fertigprodukte

Sie können den Zuckerkonsum steuern: Möglichst wenig Fertigprodukte! Heute kaufe ich rohe Nahrungsmittel ein, die wir in der Familie wieder selber zubereiten, selber mit Kräuter würzen und verfeinern. Zucker verwende ich nur noch äusserst selten. Dann lieber mit Zimt verfeinern. Das gilt für Dessert genauso wie für Wähen mit Rhabarber oder Früchtekompott.

Mit Kuchen und allen Arten von Torten, gehe ich sehr zurückhaltend um. Eigentlich habe ich gar keine Lust mehr darauf. Früher konnte ich ihnen kaum widerstehen. Höchstens gibt es mal einen Quarkkuchen mit frischen Beeren oder Früchten drin.

Joghurt kann man selber herstellen. Im gekauften Joghurt hat es meistens sehr viel Zucker und viel zu wenig Früchte. Überhaupt lohnt es sich, Speisen wieder vermehrt selber herzustellen. So können Sie getrost auf all die Zusatzstoffe und billigen Geschmacksträger wie Zucker oder auch Fett verzichten.

So geht’s:

  • Achten Sie nicht nur auf verstecktes Fett, sondern auch auf versteckten Zucker
  • Zucker ist in Speisen enthalten, in denen man es nie vermuten würde
  • Der heutige Zuckerkonsum ist jenseits von Gut und Böse
  • Die Folge sind starke Blutzuckerschwankungen, die das Abnehmen blockieren
  • Zucker ist Zucker, ob Fruchtzucker, brauner Zucker oder Honig
  • Klassische Zuckerfallen sind Süssgetränke, Fruchtsäfte, Joghurt und alle Arten von Softdrinks
  • Aber auch Dosenfrüchte, Rotkohl aus dem Glas, Cornflakes oder Ketchup sind Zuckerbomben
  • Die meisten Light-Produkte enthalten sehr viel Zucker
  • Den Zuckerkonsum reduziert man am besten, indem man naturbelassene Lebensmittel verwendet
  • Es lohnt sich, Speisen wieder selber herzustellen
  • Gewürze verwenden: Paprika, Curry, Rosmarin, Thymian
  • Wenn man Süsses unbedingt braucht, dann in möglichst kleinen Mengen

Fazit:

Alles spricht vom Fett, dabei ist der zu hohe Zuckerkonsum genauso schlimm. Die ständigen Blutzuckerschwankungen und das erhöhte Insulin verunmöglichen das Abnehmen. Am einfachsten entrinnen Sie dieser Falle, wenn Sie möglichst wenig verarbeitete Produkte konsumieren und sich so ernähren, wie es unsere Eltern oder Grosseltern taten. Nämlich von dem, was direkt vom Garten oder vom Bauern kommt.


Die zehn grössten Zuckerfallen

Wir essen viel zu viel Zucker. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb viele Menschen nicht abnehmen können. Die grösste Gefahr liegt bei Lebensmitteln, die gar nicht süss schmecken oder als fettarm angepriesen werden. Achten Sie deshalb auf versteckten Zucker. Die ausgewiesene Menge an Kohlenhydraten gibt immer auch Aufschluss über den Zucker, der in einem Lebensmittel steckt.

Das sind typische Zuckerfallen

  • Gummibärchen: Die lustigen Figürchen sind richtige Zuckerbomben. In 100 Gramm hat es 17 Zuckerwürfel drin.
  • Ketchup: Er ist der Inbegriff der Fast-Food-Kultur. Er enthält zwar kein Fett, aber jede Menge Zucker. Weil er meistens mit fettreichen Speisen wie Pommes oder Bratwurst gegessen wird, mästet er besonders.
  • Frühstücksmüesli: Die meisten Fertigmischungen enthalten Zucker oder Schokoflocken. Das ist alles andere als gesund und macht überhaupt nicht fit.
  • Pudding: Puddings, ob wackelig oder nicht, sind als Dessert zwar beliebt, jagen aufgrund ihres Zuckergehalts jedoch den Insulinspiegel in die Höhe. Kommt dann noch ein Sahnehäubchen dazu, ist der Reinfall perfekt.
  • Früchtejoghurt: Fertigjoghurt sollte man ganz vermeiden. Sie enthalten kaum Früchte, dafür viel Zucker und Chemie. Ungesüsster Naturjoghurt ist die beste Alternative.
  • Dosenfrüchte: Ob Ananas oder sonst was, mit Dosenfrüchten essen Sie Unmengen Haushaltzucker. Steigen Sie auf frische Ananas um!
  • Apfelsaft: Fruchtsäfte jeglicher Herkunft sind flüssige Zuckerbomben, auch wenn drauf steht: kein Zuckerzusatz. Als Durstlöscher sind solche Säfte völlig ungeeignet. Besser sind eine Schorle oder ganze Früchte.
  • Gemüsekonserven: Als frisches Gemüse ist Rotkohl sehr gesund, Rotkraut aus der Dose oder dem Glas ist eine Zuckerfalle.
  • Süssgetränke: Mit allen Arten von Süssgetränken führen wir uns Unmengen Zucker zu, ohne dass wir damit das Hungergefühl bekämpfen könnten. Deshalb spricht man auch von leeren Kalorien.
  • Orangensaft: Ein dl Orangensaft enthält im Schnitt mehr als drei Zuckerwürfel und liefert damit fast so viele Kalorien wie dieselbe Menge Cola. Deshalb nur kleine Mengen trinken oder verdünnen, oder noch besser als ganze Frucht essen.