Weltweit leiden Millionen von Menschen unter starken chronischen Kopfschmerzen und Migräne. Die Betroffenen machen oft eine Behandlung nach der anderen und werden häufig enttäuscht, weil scheinbar nichts hilft.
Grundlegende Veränderung der Kopfschmerztherapie
Doch neuerdings gibt es ein Verfahren, das die Kopfschmerztherapie nach Einschätzung von Schmerzspezialisten wie Dr. Ulf Klostermann vom Schmerz Zentrum Zofingen in Zukunft grundlegend verändern kann. «Mit einem feinen Kunststoffkatheter wird unter Röntgenkontrolle ein lokales Betäubungsmittel über die Nase am Dach der oberen Nasenmuschel platziert. Dort betäubt es eine wichtige Nervenschaltzentrale, die bei Migräne, Cluster-Kopfschmerzen oder Trigeminusneuralgie eine entscheidende Rolle spielt», erklärt der Schmerzspezialist. «Diese Schaltstelle mit dem Namen Ganglion Sphenopalatinum wird durch die Betäubung ausgeschaltet. Dieser Prozess kommt dem Reset eines Computers gleich, das heisst zu einem geordneten Neustart des Ganglions.»
Einfach und sicher
Die neue Methode lässt sich einfach und sicher durchführen. Ein grosser Vorteil ist, dass sie mit keinen Nebenwirkungen einhergeht, wie sie bei Medikamenten auftreten. Sogar Schwangere können bedenkenlos behandelt werden – natürlich ohne Röntgenkontrolle.
Untersuchungen zeigen, dass es bei drei von vier behandelten Patienten zu einem sofortigen und vollständigen Rückgang der Symptome kommt. Weitere 20 Prozent erfahren eine merkliche Linderung. Nur bei sechs Prozent stellt sich keine Verbesserung der Beschwerden ein. Die Schmerzlinderung kann bis zu 90 Tage anhalten. Patienten, die Migräne-Medikamente bereits über einen langen Zeitraum eingenommen haben, benötigen in den ersten vier bis sechs Wochen möglicherweise wiederholte Behandlungen.
Beim SphenoCath®-Verfahren werden die Kopfschmerzen in einem Minieingriff mit einem weichen, flexiblen Röhrchen direkt an der Quelle behandelt. Das applizierte Medikament hat eine sofortige und lang anhaltende Wirkung.
Für Wochen schmerzfrei
Dr. Ulf Klostermann vom Schmerz Zentrum Zofingen über die neue Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne.
Viele Kopfschmerz- und Migräne-Patienten haben alles Mögliche probiert, um ihr Leid zu lindern. Ist das nun endlich die Erlösung?
Keine Methode in der Schmerzbehandlung wirkt Wunder. Aber mit dem SphenoCath-Verfahren haben wir einen neuen, sehr starken Pfeil in unserem Köcher.
Was darf man ganz realistisch von der neuen Therapie erwarten?
Bei 60 bis 70 Prozent unserer Patienten kommt es zu einer signifikanten Reduktion der Kopfschmerzattacken – einige Patienten sind sogar für Wochen schmerzfrei – für manche ein ganz neues Lebensgefühl.
Für welche Patienten kommt die Behandlung in Frage?
Die besten Ergebnisse sehen wir bei Migräne und Cluster-Kopfschmerzen. Migräne-Patienten können einen Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz bekommen, wenn sie an mehr als zehn Tagen pro Monat Schmerzmittel nehmen. Diesen Patienten können wir mit der neuen Methode helfen, die Abhängigkeit zu durchbrechen. Auch während eines Medikamentenentzugs kann sie sehr effektiv und bedenkenlos eingesetzt werden.
Welche Erfahrungen haben Sie mit der neuen Therapie gemacht?
Wir haben einige Patienten mit stark chronifizierten, täglichen Kopfschmerzen und das über Jahrzehnte hinweg. Mit dem SphenoCath konnten wir diesen Patienten teilweise erstaunlich gut helfen. Die sichere Anwendung mit der guten Verträglichkeit – sogar für Schwangere – stellt eine ganz neue Therapieoption dar. Patienten, die gut ansprechen, bieten wir an, bei einer Migräne-Attacke für eine Behandlung ohne Voranmeldung in unser Zentrum zu kommen. Sozusagen als «Drive-In». Oft geht die Migräne dann innert Minuten komplett zurück – ohne Medikamente.
Weitere Informationen und Ärzteliste unter: www.parimed.ch/kopfschmerzen