Ein Fang fürs Leben

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Heute kommt wohl mehr davon auf den Teller als an jedem anderen Tag im Jahr. Besonders in katholischen Kantonen ist Fisch am Karfreitag Pflicht. Lohnt sich die Tradition auch für die Gesundheit?

Alternative für verengte Gefässe

In der Schweiz und anderen Industrieländern weicht der Fisch oft dem Fleisch. Leider, denn rotes Fleisch besteht nicht nur aus Eiweiss, sondern auch aus vielen gesättigten Fetten, die Entzündungen der Gefässe verstärken. Ausserdem enthält es grosse Mengen Cholesterin, das sich an Gefässwänden ablagert. Beides verengt die Arterien, was die Durchblutung hemmt und im schlimmsten Fall einen Infarkt auslöst.

Das Übermass an rotem Fleisch hat einen mehrfach bewiesenen Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie gehören neben Krebs zur Haupttodesursache in Europa und Nordamerika.

Junge Frauen und ältere Männer

Fisch enthält weniger Cholesterin und mehr ungesättigte Fette. Das schont die Gefässe und lässt das Blut besser zirkulieren. Eine dänische Studie zeigt, dass Fisch als Fleischersatz die Lebenserwartung der Testpersonen leicht aber klar erhöhte. Am meisten davon profitieren Frauen um die dreissig und ältere Männer, weil deren Cholesterinspiegel tendenziell höher ist.

Lachs und Forellen

Nicht alle Fische helfen dem Herz gleich, weil nicht alle dieselben Fette enthalten. Vor allem Omega-3-Fettsäuren sind entscheidend, um Menschen mit Arterienkrankheiten zu helfen. Sie wirken blutverdünnend, weshalb weniger gefährliche Gerinnsel entstehen, die Gefässe verstopfen. Lachs und Thunfisch gelten als besonders reich an Omega-3. Doch auch einheimische Forellen sind wertvolle Quellen.

Gutes Cholesterin

Crevetten und Krustentiere wurden lange als Cholesterinbomben verschrien. Doch das ist nicht unbedingt schlecht. Denn Garnelen bringen mehr “gutes” HDL-Cholesterin als “schlechtes” LDL-Cholesterin. Die gute Art lindert Entzündungen der Gefässe und kann dem Herz deshalb helfen.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, mindestens zwei Mal pro Woche Fisch zu essen. Während das Minimum in vielen Teilen der Erde locker eingehalten wird, essen Schweizerinnen und Schweizer nur knapp halb so viel wie der weltweite Schnitt. Würden wir der Empfehlung folgen, gäbe es wohl weniger Herzinfarkte. Wie wär’s mit einer neuen alten Fischtradition im Land der tausend Seen?

Das Rezept

Für einen feinen Znacht kaufen Sie ein bis zwei ganze Schweizer Fische, eine Flasche Weisswein, Bouillon, viel Kräuter, Zwiebeln ein paar Rüebli und ein frisches Brot. Füllen sie den Bauch des Fisches mit Zwiebeln, Kräutern, Salz und Pfeffer und legen Sie ihn in eine Backform. Giessen Sie die Bouillon und ein paar Gläser Weisswein darüber. Die längs geschnittenen Rüebli legen Sie auch in die Backform. Nach zwanzig bis dreissig Minuten bei 180 Grad ist das Essen fertig.