Ein Puff im Haus macht krank

Puff im Haus Bild AdobeStock Urheber Zarya Maxim Bild: AdobeStock, Urheber: Zarya Maxim

Wir beschreiben seelischen Unmut mit dem Wort Belastung, weil sich das Herumtragen von Sorgen ähnlich anfühlt wie das Schleppen von schweren Gegenständen. Doch es fühlt sich nicht nur ähnlich an, manchmal ist es ein und dasselbe.

Spiel mit den Trieben

Psychologische Studien fanden einen Zusammenhang zwischen dem Stresshormon Kortisol und der Menge an Sachen im Haushalt. Wer mehr kauft, ist gestresster, und umgekehrt. Wer seinen Hausrat unordentlich aufbewahrt, verstärkt den negativen Effekt. Viel chaotisches Gerümpel belastet unsere Seele direkt.

Es liegt in der menschlichen Natur, Gegenstände im Übermass zu horten. Wir folgen einem unbewussten Instinkt, für die unbekannte Zukunft vorbereitet zu sein. Werber nutzen das, um uns haufenweise Dinge anzudrehen, welche dieses Verlangen besänftigen, ohne uns allerdings für eine wirkliche Krise zu wappnen.

Schritt für Schritt oder radikal

Wenn etwas im Haus weder schön noch nützlich ist, muss es weg. Unabhängig von der Methode, mit der man ausmistet und Ordnung schafft, gilt dieser Grundsatz immer. Alles, was wir haben, sollte uns mit seinem Zweck dienen. Das heisst, eine alte, hässliche Lampe, die wir nie einschalten, verstellt nur unsere Sicht und muss deshalb raus.

Wer sich täglich eine Schublade vornimmt, jeden Gegenstand anfasst und sich fragt, ob er den genannten Grundsatz erfüllt, kommt Schritt für Schritt ans Ziel. Es gibt noch eine schnellere und radikalere Methode. Man nimmt sich ein Zimmer vor, packt alles in Kisten, als würde man ausziehen, und stellt so automatisch fest, was wichtig ist.

Noch wichtiger als das Ziel, weniger Gerümpel zu besitzen, ist der Weg dorthin. Wer ausmistet, ist eher fähig, auch seine Gedanken zu sortieren und sich auf Schönes und Nützliches zu konzentrieren.