Eine Entzündung im ganzen Körper

Diabetes, Fettleber, Herzinfarkt und Hirnschlag. Ein noch wenig bekannter, aber verhängnisvoller Mechanismus bei Übergewicht und dessen Folgekrankheiten ist eine chronische Entzündung.

Abnehmen Entzündung

Das Zuviel an Nahrung stresst die Zellen des Fettgewebes und der Leber. Es kommt zu einer regelrechten Invasion von Entzündungszellen und zur massenhaften Ausschüttung von entzündungsaktivierenden Botenstoffen. Das Blut transportiert die Entzündungssignale an die Innenwände der Gefässe und an Organe wie Leber, Gehirn, Muskel und Darm. Überall dort kann es jetzt zu chronischen Entzündungsprozessen kommen, die durch den ungesunden Lebensstil noch verstärkt werden. Resultat dieser systematischen inflammatorischen Erkrankung – genannt Adipositas – sind Leberentzündung, Diabetes, Arteriosklerose mit ihren Endstadien Herzinfarkt und Hirnschlag und sogar Demenz.

Fettgewebe am Bauch reduzieren

Aber auch das Gegenteil trifft zu. Mit viel körperlicher Aktivität und der richtigen Diät lassen sich das gefährliche Fettgewebe am Bauch reduzieren und die entzündlichen Signalwege im Körper deaktivieren und damit den verheerenden Folgeerkrankungen vorbeugen.

Gewichtsabnahme bekämpft Entzündung

So zeigen Studien, dass sich durch eine Beschränkung der Kalorienaufnahme und durch die richtige Auswahl von Nahrungsmitteln das Ausmass der Entzündung im Körper um mehr als ein Drittel reduzieren lässt, was dem Effekt von entzündungshemmenden Medikamenten entspricht. Je grösser die Gewichtsabnahme, desto mehr sinken im Blut die Marker für eine Entzündung und desto höher ist die Reduktion des Risikos für Arteriosklerose, Krebs und Demenz.

Bisher konnten mehr als 100 Substanzen in Fettzellen identifiziert werden, die eine wichtige Rolle bei generalisierten Entzündungen im Körper spielen. Bei Übergewicht produzieren die Fettzellen besonders grosse Mengen solcher entzündungsfördernden Botenstoffe. Vor allem die Fettzellen um den Bauch sind gefährlich. Sie überschwemmen den Körper mit freien Fettsäuren und Entzündungsstoffen. Diese Botenstoffe schwächen die Wirkung von Insulin, befeuern die Arteriosklerose und begünstigen die Entstehung von Demenz.

Mittelmeer-Diät im Zwei-Mahlzeiten-Rhythmus

Die beste antientzündliche Ernährung ist die Mittelmeer-Diät im Zwei-Mahlzeiten-Rhythmus mit entsprechend langen nüchternen Phasen. Damit gelingt die Kalorienreduktion am einfachsten, ohne gross Verzicht üben zu müssen. Viel Gemüse, Beeren und Obst, höchstens einmal pro Woche Fleisch, ein bis zwei Mal Fisch, wenig oder gar kein Zucker, keine Süssgetränke, wenig Kohlenhydrate. Süssigkeiten sind ein Brandbeschleuniger. Hoher Zuckerkonsum fördert niederschwellige Entzündungen, welche der Betroffene gar nicht bemerkt, die aber dennoch die Entstehung von Krankheiten wie Demenz, Krebs und Stoffwechselstörungen fördern.

Viel Bewegung und Sport hemmen Entzündung

Die Mittelmeer-Diät ist bekannt für ihren antiinflammatorischen Effekt. Die Wert des C-reaktiven Proteins sowie des Tumornekrosefaktor-Alpha, beides wichtige Indikatoren für eine chronische Entzündung, normalisieren sich. Es kommt zu einem Rückgang der Entzündung im ganzen Körper, einer der Hauptauslöser für vorzeitiges Altern, chronische Krankheiten und kürzeres Leben. Sogar das Fett in der Leber geht zurück und damit die Entzündung der Leberzellen. Und nicht vergessen: Auch viel Bewegung und Sport hemmen die generalisierte Entzündung im Körper, ganz besonders in Kombination mit einer Gewichtsreduktion.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 12.12.2019.

Kommentare sind geschlossen.