Eine selbstauflösende Knochenschraube auf Magnesium-Basis hat nach der Weltpremiere nun die Zulasssung für den Routineeinsatz erhalten.
Wenn diese Schraube hält was sie verspricht, macht sie einen Siegeszug um die ganze Welt. Die Firma Syntellix in Hannover hat für ein metallisches Implantat, das vom Körper abgebaut wird, die Zulassung für den regulären Einsatz in 30 Ländern erhalten. Henning Windhagen, Professor und Leiter der Orthopädischen Klinik der medizinischen Hochschule Hannover im Annastift, machte eine erste reguläre Operation mit der Kompressionsschraube Magnezix. Damit ist jetzt der Routinebetrieb angelaufen. Die Schraube dient dazu, Knochen und Knochenfragmente zu fixieren. Mit der Zeit löst der Körper das Material – eine Legierung auf Magnesiumbasis – auf und ersetzt es durch körpereigenes Knochengewebe, dessen Bildung es sogar fördert. Eine zweite Operation, wie sie bislang notwendig war, um das Implantat wieder zu entfernen, entfällt.
Für Millionen von Pateinten hat das riesige Vorteile: halber Schmerz, halbes Leid, halbe Kosten, halbe Zeit. Die neue Schraube läutet eine neue Ära im Bereich der Orthopädie und der Unfallchirurgie ein und bringt bisherige Schrauben aus Titan oder Stahl in Zukunft arg in Bedrängnis. Die Firma Syntellix, erst 2008 gegründet, hat bei Forschung und Entwicklung des bioabbaubaren, metallischen Implantats die internationale Konkurrenz ausgestochen, die zum Teil seit mehr als 25 Jahren an einer Lösung arbeitet, darunter auch namhafte Milliarden-Konzerne.