Er fehlte mir schon nach einem Tag

Ohne Schrittzähler fünf Kilo abnehmen? Für Helena Gysin undenkbar. Ein neuer musste her, denn ihr alter war in einer Regenrinne weggespült worden.

Schrittzaehler 03 17

Nach dem Skiunfall stand die Welt für Helena Gysin, 48, aus Seegräben ZH, Kopf. Sie, die es gewohnt war, flink wie ein Wiesel alle Dinge sofort zu erledigen, musste etwas kürzer treten. Die Meniskus-Operation war gut verlaufen, und der Kreuzbandriss sollte allein mit Physiotherapie behandelt werden. «Damit ich nicht ganz einroste, besorgte ich mir bei Doktor Stutz einen goldenen Schrittzähler. Ich wollte wissen, ob ich trotz Rehabilitation halbwegs auf genügend Schritte komme. Mehrmals täglich warf ich einen Kontrollblick auf das Display. So auch auf dem Heimweg von der Therapie. Ich war wohl etwas hastig, denn das kleine Ding glitt aus meiner Hand und fiel mitten in eine Regenrinne. An eine Rettungsaktion war nicht zu denken. Die Rinne führte zu viel Wasser und spülte den Schrittzähler weg. Zudem erlaubte mein Knie noch keine Verrenkungen.»

Ohne Schrittzähler aufgeschmissen

Die 48-Jährige ärgerte sich. Ohne den Schrittzähl- und Kalorienzähler fehlte ihr jeglicher Anhaltspunkt. «Ich war aufgeschmissen. Wusste nur, dass ich ohne zusätzliche Anstrengung pro Tag lediglich auf 3000 Schritte komme – weit weg von den geforderten 10 000. Der Fall war klar: Ein neuer musste her. Schliesslich wollte ich die Krücken so bald als möglich gegen die Nordic-Walking-Stöcke eintauschen und auch noch fünf bis sechs Kilo abnehmen.»

Helena Gysin erholte sich zügig von ihrem Unfall, liess sich jeden Tag von ihrem neuen Schrittzähler anstacheln. Schön sachte, aber im Zweifel lieber eine Runde zu viel als zu wenig. «Trotzdem war ich nicht unvernünftig. Wenn ich am Abend nur 8000 Schritte auf dem Konto hatte, brach für mich keine Welt zusammen. In der Rehabilitationsphase nahm ich zwar noch nicht ab, aber dank meinen vielen Schritten auch nicht zu.»

10 000 Schritte pro Tag

Seit diesem Sommer ist die Zürcherin wieder voller Elan unterwegs. «Es läuft wie am Schnürchen. Bergab habe ich zwar noch etwas Mühe, denn mein Knie ist nicht mehr so stabil wie früher. Das nehme ich aber gerne in Kauf, wenn ich damit auf eine Kreuzband-Operation verzichten kann.» Beim Laufen denkt Helena Gysin oft an ihren Grossvater. «Der war früher noch mit dem ‹Bräntli› auf dem Rücken zur Käserei unterwegs, um die Milch seiner Kühe abzuliefern. Morgens und abends nahm er den langen Weg unter die Füsse. Er machte locker 10 000 Schritte pro Tag und ist damit das beste Vorbild, der modernen Welt mit ihren Bequemlichkeiten und Verlockungen ein Stück weit davonzulaufen. Natürlich gönne ich mir zwischendurch auch gerne einen ‹Schnäfel Chäs›. Das darf sein. Das Ziel mit den fünf Kilos habe ich aber nicht aus den Augen verloren. Ich will abnehmen und ich schaffe das. Der Schrittzähler hilft mir dabei, ohne mich zum Sklaven zu machen.»

«Manchmal foppt mich mein Mann und fragt, ob ich sicher sei, dass ich ihn noch habe.» Helena Gysin nimmt’s gelassen. «Ich befestige ihn jetzt immer mit der Schlaufe am Gürtel oder am Handgelenk, damit er nicht noch einmal unfreiwillig baden geht.»

 

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 09.03.2017.

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