Erhöhtes Diabetesrisiko bei Gluten-Verzicht

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Glutenfreie Lebensmittel werden immer populärer. Selbst Menschen, die weder an Zöliakie noch an Nicht-Zöliakie-Gluten-Sensitivität leiden, versprechen sich vom Verzicht auf das in Weizen, Roggen und Gerste enthaltene Klebereiweiss positive Auswirkungen auf ihre Gesundheit.

Durch Interventionsstudien mit hochdosierter Glutenzufuhr werden jedoch eher gegenteilige Effekte nahegelegt. In dieselbe Richtung deutet nun eine Analyse von drei Kohortenstudien. Danach geht mit sinkender Glutenzufuhr das Diabetesrisiko in die Höhe.

Die fast 200.000 Teilnehmer von drei grossen Studien hatten über einen Zeitraum von 20 bis 28 Jahren alle zwei bis vier Jahre in validierten Fragebögen zu ihrer Ernährung Auskunft gegeben.

Der Glutenkonsum lag bei der grossen Mehrheit stabil zwischen 2 und 12 g pro Tag; Hauptquellen waren Nudeln, Vollkornbrot, Müsli, Pizza, Weissbrot und Backerzeugnisse aus Weizen.

Dabei ernährten sich die Menschen mit höherer Glutenzufuhr insgesamt gesünder als solche mit glutenreduzierter Diät. Mehr noch: Die Gruppe mit dem höchsten Glutenkonsum hatte ein um 20 Prozent geringeres Erkrankungsrisiko. Das höhere Risiko für Typ-2-Diabetes bei geringerem Glutenkonsum lässt sich teilweise auf die verminderte Ballaststoffzufuhr zurückführen. Für einen direkten Effekt von Gluten gibt es den Studienautoren von der Chinese Academy of Sciences in Shanghai zufolge ebenfalls Erklärungsansätze: So kann eine glutenfreie Diät die Zusammensetzung der Darmflora nachteilig verändern. Die Zufuhr von Gluten wiederum scheint die Aufnahme von Kohlenhydraten im Darm zu drosseln.