Erleichterung für den Mann

Häufiger Harndrang, nächtliche Gänge zur Toilette und das Gefühl, dass die Blase nie ganz leer wird. Eine neue, minimalinvasive Behandlung schafft Abhilfe.

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Bild: AdobeStock, Urheber: andranik123

Bei Männern ab 50 kann die kleine, walnussgrosse Drüse grosse Probleme bereiten. Viele empfinden es als unangenehm und peinlich, wenn sie immer häufiger zur Toilette müssen, mit Startschwierigkeiten kämpfen und das Wasserlassen dann eine Ewigkeit dauert. «Prostatavergrösserungen sind mittlerweile eine Volkskrankheit, denn die Bevölkerung wird immer älter», sagt Dr. Gregor Kadner von der Urologie Amriswil TG. Eine gutartige Vergrösserung der Prostata kann sehr lästig sein, ist aber meist harmlos. Es ist eine häufige Erkrankung des alternden Mannes. Knapp die Hälfte aller Männer ab 60 leidet an Prostatavergrösserung, mit 85 Jahren sind es bereits 90 Prozent.

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Dr. Gregor Kadner, Leiter der Urologie Amriswil TG.

Die genaue Ursache ist nicht bekannt

Die Prostata liegt direkt unter der Harnblase und umgibt die Harnröhre. Zusammen mit den Samenbläschen produziert diese Drüse einen grossen Teil der Flüssigkeit aus dem Samenerguss. Eine vergrösserte Prostata drückt allmählich die Harnröhre zusammen und blockiert den Harnabfluss. Unter Umständen wird die Harnblase nicht vollständig entleert. Der zurückbleibende Urin fördert die Entstehung von Harnwegsinfektionen und Blasensteinen. Wird der Abfluss anhaltend behindert, kann das die Blase schwächen und letztlich die Nieren schädigen. Die genaue Ursache der gutartig vergrösserten Prostata ist nicht bekannt, wahrscheinlich spielen hormonelle Veränderungen eine wichtige Rolle.

Nicht alle Therapien sind geeignet

Für die Behandlung der Prostatavergrös­serung und deren Beschwerden gilt neben der medikamentösen Therapie die Operation der Prostata durch die Harnröhre als Standard. Nicht alle Patienten sprechen aber auf Medikamente an, sind für eine Operation geeignet oder lehnen diese kategorisch ab. Zusätzlich haben sowohl die medikamentöse Therapie als auch die klassischen Operationsverfahren Nachteile. Mit den Alpha-Blockern besteht das Risiko von Sexualfunktionsstörungen, der Samenerguss findet nicht mehr statt. «Auch schreckt vor allem jüngere Patienten die Aussicht auf dauerhafte Einnahme eines Medikaments ab», gibt Dr. Kadner zu bedenken. Es kann zu Blutdruckschwankungen, trockenen Schleimhäuten und Unverträglichkeiten kommen. «Auch nach den klassischen Operationen, bei denen das zu viel gewachsene Gewebe abgetragen wird, gibt es oftmals keinen Samenerguss mehr.» Ausserdem bedarf es für die Operation einer Narkose, eines Katheters, eines längeren Spitalaufenthalts und der Patient muss sich nach der Operation für bis zu vier Wochen körperlich schonen, denn bei einem Grossteil der bisherigen Operationsverfahren entsteht eine Wundfläche, die abheilen muss.

Eine extrem schonende Methode

Keine Narkose, keine grosse Wundfläche, keinen Katheter und schnelle Erholung, das verspricht eine neue, minimalinvasive Therapieoption: der temporäre Prostatastent iTind von Olympus Medical Systems. Die Methode ist extrem schonend. Das Implantat wird in einer kurzen Betäubung geschlossen durch die Harnröhre in die Prostata eingeführt. Der temporäre Stent entfaltet sich in der Drüse und drückt diese wie einen Expander auseinander. «Nach fünf bis sieben Tagen wird der Stent über die Harnröhre ambulant in einer kurzen Betäubung wieder entfernt. Der temporäre Prostatastent iTind hat in dieser Zeit Druckrillen in die Prostata eingepresst, die sich mit der Zeit verstärken und zu einer Reduktion der Beschwerden führen. «In der Regel spüren die Patien­ten eine deutliche Verbesserung nach ein bis drei Monaten», sagt der Urologe. Samenerguss und Erek­tionsfähigkeit bleiben erhalten. Für Dr. Gregor Kadner ist iTind eine Bereicherung der Behandlungsmöglichkeiten. Er wendet das Verfahren schon jahrelang an, und die Rückmeldungen seiner Patienten sind durchwegs ermutigend.

Weitere Infos: www.itind.de

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Prostata iTind-Implantat

So hilft iTind

Das iTind-Implantat wird unter Sichtkontrolle in die Harnröhre eingeführt und von der Verankerungsschlinge in der richtigen Position gehalten. Während fünf bis sieben Tagen dehnt sich iTind aus und übt einen kontinuierlichen Druck auf die Prostata aus. Das temporäre Implantat formt das Gewebe und erzeugt drei tiefe Kanäle, durch die der Urin wieder besser abfliessen kann. Nach fünf bis sieben Tagen wird iTind vollständig entfernt.

Auf itind.de haben Sie die Möglichkeit, mehr über die BPH-Therapie mit iTind zu erfahren. Via Kontaktformular-Anfrage erfahren Sie, welche Urologinnen und Urologen in Ihrem Kanton iTind bereits anwenden.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 23.03.2023.

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