Freispruch für die Butter

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Butter hat ein schlechtes Image. Sie soll dick machen, das Cholesterin erhöhen und die Blutgefässe verstopfen. Gesundheitsbewusste Menschen greifen daher zur vermeintlich gesünderen Margarine. Doch ist dem wirklich so?

Butter ist ein Naturprodukt, bestehend aus reinem Milchfett. Margarine dagegen ist ein Industrieerzeugnis. Das ist schon einmal der grösste Unterschied. Im pflanzlichen Streichfett stecken nicht nur pflanzliche Öle, sondern Emulgatoren, Stabilisatoren, Farbstoffe, Aromen und oft auch zugesetzte Vitamine. Butter hingegen ist ein natürliches und ausgewogenes Fett, das eine hohe Vielfalt an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren umfasst. Sie enthält sämtliche Fettsäuren, die der Körper täglich braucht. Die kurz- und mittelkettigen Fettsäuren sind sehr gut verdaulich. Zudem ist Butter auch eine ausgezeichnete Quelle für alle fettlöslichen Vitamine.

Gutes Fett braucht jeder Mensch

Butter muss nicht dick machen. Eine gewisse Portion gutes Fett braucht jeder Mensch. Zudem zeigt eine bisher einmalige Megastudie nun ein für allemal, dass eine strenge Fettreduktion in der täglichen Ernährung weder beim Abnehmen hilft noch sonst gesundheitliche Vorteile bringt. Es sind die vielen Kohlenhydrate, die uns dick machen, vor allem die schnell verdaulichen Zucker. Und genau hier muss ansetzen, wer Gewicht verlieren will. Also Vollkornbrot statt Weissbrot oder Zopf – oder höchstens als Ausnahme am Sonntag. Auf Konfitüre verzichten oder höchstens sehr sparsam verwenden Also Hände weg vom typisch schweizerischen Café complet. Alternativen suchen wie unser Müesli.

So geht’s:

  • Butter ist ein Fettkonzentrat mit über 80 Prozent Fett.
  • Milchfett zeichnet sich durch eine sehr breite Fettsäurenverteilung aus.
  • Neben gesättigten sind auch die wichtigen ungesättigten Fettsäuren in Anteilen bis zu 40 Prozent enthalten.
  • Weitere Inhaltsstoffe der Butter sind Eiweiss, fettlösliche Vitamine und Mineralstoffe.
  • Cholesterin aus der Nahrung hat bei gesunden Menschen kaum einen Einfluss auf den Cholesterin-Spiegel im Blut.
  • Dass Margarine gesundheitliche Vorteile gegenüber Butter haben soll, hält einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.
  • Der pauschale Rat, auf gesättigte Fettsäuren und somit auf Butter zu verzichten, ist haltlos.
  • Was den Gehalt an Kalorien betrifft, sind sowohl Butter wie auch Margarine Schwergewichte. 100 Gramm Butter enthalten rund 750 Kilokalorien. Margarine bringt es auf 720.
  • Selbstverständlich sollte man Butter sparsam verwenden und nicht fingerdick auftragen, auch nicht auf ein Vollkornbrot.
  • Wer den Cholesterinspiegel im Blut senken will, macht das am besten mit reichlich Faserstoffen in der Nahrung und mit täglich viel Bewegung und Sport.

Fazit:

Margarine ist nicht automatisch gesünder als Butter. Auch beim Abnehmen hilft das pflanzliche Fett nicht. Die Warnungen vor Butter sind längst widerlegt. Viel belastender sind die Unmengen kohlenhydratreicher Nahrungsmittel, die am Morgen oder Abend gegessen werden.