Fünf Dinge über Dr. Schüssler, die Sie noch nicht wussten

Schuessler Aufmacher

Der bescheidene Autodidakt

Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler wurde am 21. August 1821 in Bad Zwischenahn (D) geboren, er würde dieses Jahr also 200 Jahre alt. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf und erlernte im Selbststudium rund ein Dutzend Sprachen. Sein erstes Geld verdiente er als Sprachlehrer. Erst mit 31 begann er das Medizinstudium, erwarb 1855 den Doktortitel, durfte sich aber noch nicht als praktischer Arzt niederlassen, weil ihm die Matur fehlte.

Der streitbare Homöopath

Dr. Schüssler war von der Homöopathie fasziniert. Mit grossem Eifer wollte er die homöopathische Lehre weiterentwickeln. Seine unkonventionellen Ideen riefen Kritiker auf den Plan, mit denen er sich öffentlich anlegte. Letztlich überwarf er sich mit seinen Kollegen und kehrte dem homöopathischen Ärzteverband den Rücken.

Der akribische Forscher

Auf der Suche nach der Ursache für Krankheiten verfolgte Dr. Schüssler keinen homöopathischen, sondern einen biochemischen Ansatz. Von der aufkommenden Zellforschung inspiriert, untersuchte er die Asche verbrannter Organe und analysierte das, was übrig blieb. Insgesamt fand er in der Asche zwölf Mineralsalze, die je nach Krankheit nur in sehr geringer Konzentration vorhanden waren. Zellblockaden seien der Grund für diese Unterversorgung und letztlich auch die Krankheitsursache. Dr. Schüsslers genialer Einfall: Er überführte die Mineralsalze durch Potenzierung in ihre feinstoffliche Form, denn er nahm an, dass nur winzigste Partikel in der Lage seien, die Zellblockade zu durchbrechen und die Zellen nach und nach wieder aufnahmefähig zu machen. Die Heilungserfolge geben ihm noch heute recht.

Der kauzige Wissenschaftler

Reichtum und Standesdenken waren Dr. Schüssler nicht wichtig, Aussehen und Etikette egal. Oft sah man ihn auf der Strasse mit langem, dunkelblauem Rock, Schiffermütze über den weissen Haaren und Wollhandschuhen. Die Handschuhe trug er selbst im Sommer, nur der Rock war dann kanariengelb. Sein Lieblingsessen war Hühnersuppe.

Der nächtliche Notarzt

Für eine Diagnose mit Behandlung verlangte Dr. Schüssler nur 75 Pfennige – unabhängig von Herkunft und sozialer Stellung der Patienten. Selbst in der Nacht wies er niemanden ab. Im Nachthemd trat er auf den Balkon und liess sich die Krankengeschichte vortragen. Dann holte er die passenden Mittel und liess sie an einer Schnur im Körbchen hinunter. Auch diese Behandlung kostete nur 75 Pfennige.

Schuessler Kopf

Dr. Wilhelm Heinrich Schüssler