Geldsorgen gehen langfristig ans Herz

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Dass sich Geldnöte auf die Gesundheit niederschlagen, wird schon seit langem vermutet. Eine Gruppe von amerikanischen Wissenschaftlern hat knapp 4000 Probanden über einen Zeitraum von insgesamt 25 Jahren beobachtet. In den ersten 15 Jahren wurden die Teilnehmer alle drei Jahre nach persönlichen finanziellen Krisen befragt, in den darauffolgenden zehn Jahren schauten die Forscher nach gesundheitlichen Auswirkungen in Form von kardiovaskulären Erkrankungen beziehungsweise Gesamtsterblichkeit.

Todesfälle 80 Prozent häufiger

Die Auswertung zeigt nun, dass Einkommensverluste von mindestens 25 Prozent gegenüber der jeweils letzten Befragung mit einer Verdoppelung des Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse in den nächsten zehn Jahren verbunden sind. Ein plötzlicher Verlust von 20.000 Dollar beispielsweise erhöhte die Gefahr eines Herzinfarktes um das Dreifache. Todesfälle traten bei relevanten Verlusten um fast 80 Prozent häufiger auf als in einer Gruppe ohne nennenswerte Geldnöte.

Wer im Beobachtungszeitraum gleich zwei oder noch mehr finanzielle Krisen erlebt hatte, war besonders gefährdet: Hier war das Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses gegenüber Probanden mit konstantem oder gestiegenem Einkommen um das Zweieinhalbfache erhöht. Auch in dieser Gruppe hatte sich das Sterblichkeitsrisiko insgesamt fast verdoppelt.