Geschwollene und schwere Beine

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„Ich habe in einer Fernsehsendung gehört, Kompressionsstrümpfe würden gegen Krampfadern kaum etwas nützen. Mein Arzt hat mir aber welche verschrieben. Was stimmt nun?“

Das sagt Dr. Hermann Rohner, Facharzt für Chirurgie und Venenerkrankungen, Dübendorf: „Seit 1996 behandle ich vorwiegend Patienten mit Krampfadern. Mittlerweile habe ich über 5’000 Varizen-Operationen durchgeführt. Viele Patienten fragen mich, wie die Neubildung von Krampfadern verhindert werden kann. Beim Krampfadern-Leiden handelt es sich um eine chronische Venenschwäche. Eine chronische Erkrankung kann nie geheilt werden. Ziele bei der Behandlung von Krampfadern sind deshalb: keine Beschwerden, möglichst gutes kosmetisches Resultat und NIE offene Beine! Zentraler Pfeiler bei der Behandlung der chronischen Venenschwäche ist und bleibt das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Abgesehen davon ist mir keine Therapie bekannt, welche die weitere Ausbreitung von Krampfadern verhindert. Zudem konnte ich beobachten, dass die durch Krampfadern verursachte Braun-Verfärbung der Haut durch das konsequente Tragen der Kompressionsstrümpfe zurückgeht.

Ein weiterer Effekt der Kompressionsstrümpfe sind weniger geschwollene, müde und schwere Beine. Diese Symptome können zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. Oft klagen diese Patienten über unruhige Beine, Ameisenlaufen, Beissen, Brennen, Stechen etc. Diese Symptome sind vorwiegend in der warmen Jahreszeit zu beobachten, aber auch bei Patienten, welche zu Hause eine Bodenheizung haben. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen fördert den Blutfluss im Venensystem und dient der Prophylaxe von Thrombosen.

Ich selber trage seit mehreren Jahrzehnten Kompressionsstrümpfe – und zum Joggen spezielle Running-Socks. Dadurch habe ich auch nach langen Tagen im OP keine Beinbeschwerden, keine Schwellungen und vor allem keine Krampfadern. Wer behauptet, nach Krampfadern-Operationen erübrige sich das Tragen von Kompressionsstrümpfen, hat entweder keine Ahnung oder betreibt gezielte Desinformation, um womöglich Patienten für seine Praxis anzuwerben.“