Nachtleben, Ausgehen, Partymachen, Clubs, DJ’s, Partydrogen und KO-Tropfen – Begriffe, denen wir überall begegnen. Sei es aufgrund persönlicher Erfahrungen, als Eltern von Jugendlichen oder weil man zumindest über einen dieser Begriffe schon einmal in den Medien gestolpert ist. Aber wieso wird gefeiert, und wo liegen die Gefahren in der Nacht?
Ausgehen und feiern oder umgangssprachlich Partymachen sind eine der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen unserer Gesellschaft, wie eine Erhebung in der Stadt Zürich aus dem Jahr 2003 zeigt. 35 Prozent der Erwachsenen gaben an, mindestens einmal pro Woche auszugehen. 37 Prozent berichteten, mindestens einmal pro Woche eine Bar oder ein Restaurant zu besuchen. Eine 2003 durch die Universität Zürich schweizweit durchgeführte Befragung von 1500 Club- und PartybesucherInnen zeigt auf, dass knapp 25 Prozent zweimal in der Woche an Anlässe dieser Art gehen. Menschen zwischen 16 und 25 Jahren besuchen häufiger Clubs und Partys als ältere Personen. Heutzutage gilt eine Stadt ohne Möglichkeiten, sich in der Nacht zu amüsieren als eine tote Stadt. Wir nehmen am Nachtleben teil, um verschiedene menschliche Bedürfnisse zu befriedigen: das Bedürfnis nach sozialen Kontakten, Abwechslung, Bewegung oder Entspannung. Partymachen ist jedoch keine Erfindung der Neuzeit. Schon um 1900 gab es Nachtlokale mit Livemusik, in denen man tanzte, trank, rauchte und Drogen konsumierte. Erste Diskotheken entstanden in den 60er-Jahren in Deutschland. Mitte der 90er-Jahre erlangte Partymachen infolge einer aufkommenden Technokultur als Massenphänomen und unterstützt durch diverse Liberalisierungen der Gastgewerbegesetze in der Schweiz zunehmend an Bedeutung im Freizeitverhalten Jugendlicher und junger Erwachsener. Gleichzeitig trat der Konsum von sogenannten Partydrogen immer mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, auch wenn die meisten Substanzen wohl schon früher konsumiert worden sind. Das Nachtleben ist ein Ort, wo Grenzerfahrungen gesucht werden. Sei es als Abwechslung zum stark strukturierten Alltag, um gezielt einen Rausch herbeizuführen, Hemmungen abzubauen, um Bedürfnisse zu befriedigen oder um das Leistungsvermögen zu steigern.
Neben der Frage, wie gefährlich eigentlich der Ausgang ist, wurden Sie vielleicht auch schon mit der Frage konfrontiert, ob Ihr Sohn oder Ihre Tochter schon alt genug ist, um auszugehen und welche Form des Ausganges die Richtige ist. Fragen, die immer wieder zu belastenden Diskussionen führen und bezüglich deren es keine klaren Handlungsanweisungen gibt. Bevor näher darauf eingegangen wird, ist es jedoch sinnvoll, Gefahren und Risiken, welche mit dem Nachtleben in Verbindung stehen, einer genaueren Betrachtung zu unterziehen.
Die grösste Gruppe der PartygängerInnen ist zwischen 14 und 30 Jahre alt. Da die meisten Veranstalter ein Mindestalter für den Eintritt vorgeben – Clubs in der Regel 18 Jahre, Festivals 16 Jahre – machen junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren den Hauptteil der Menschen im Nachtleben aus. Auffallend ist der überproportionale Männeranteil von rund 60 Prozent. PartygängerInnen sind eine heterogene, sozial und beruflich meist gut integrierte Gruppe. Für die Mehrheit der PartygängerInnen ist Ausgehen ein positives Erlebnis ohne Probleme oder negative Folgen. Da aber im Nachtleben die verschiedensten Bedürfnisse stimuliert werden und die Nacht attraktiv für Grenzerfahrungen ist, sind auch riskante Verhaltensweisen anzutreffen. Allen voran steht dabei der Konsum von sogenannten Partydrogen, wobei dieser Ausdruck eigentlich irreführend ist. Denn Partydrogen werden nicht nur an Partys konsumiert. Und das Wort Party hat nichts mit der Substanz selber zu tun. Deshalb verwenden wir den Begriff Substanz.
Es sind drei Gefahrenaspekte zu unterscheiden: personen-, umfeld- und substanzbezogene Risiken. Umfeldbezogene Risiken sind zum Beispiel hohe Musiklautstärke, zu hohe BesucherInnenzahlen oder mangelnde Raumlüftung. Aufgrund der hohen Regulierungsdichte und der strengen Bewilligungspraxis spielen solche Risiken in der Schweiz eher eine untergeordnete Rolle. Mit personenbezogenen Risiken sind Verhaltensweisen der PartygängerInnen gemeint. Von besonderer Bedeutung sind der problematische Konsum von psychoaktiven Substanzen sowie – häufig damit verbunden – riskante Sexualkontakte, gewalttätige Konfliktbewältigung und Risikoverhalten im Strassenverkehr. Substanzbezogene Risiken beziehen sich auf unbekannte Wirkungen, Nebenwirkungen und bei illegalen Substanzen auf die Zusammensetzung.
Immer wieder ist in den Medien von Delikten im Zusammenhang mit KO-Tropfen die Rede. Als KO-Tropfen werden meist GHB oder GBL bezeichnet, auch wenn es eine Vielzahl von Substanzen gibt, welche prinzipiell als Vergewaltigungsdroge verwendet werden könnten. GHB oder GBL, eine fast geruch- und geschmacklose Flüssigkeit wird von einem kleinen Teil der PartygängerInnen willentlich konsumiert. Grundsätzlich schützt gesunder Menschenverstand vor einem Übergriff mit KO-Tropfen. Das heisst, man sollte sein Getränk nicht unbeachtet stehen lassen, von fremden Personen keine Getränke annehmen und sich bei Unwohlsein nicht alleine nach draussen begeben, sondern sich an eine Person des Sicherheitsdienstes oder an vertrauensvolle Freunde wenden. Die Gefahr, im Nachtleben Opfer eines solchen Übergriffes zu werden, ist eher klein, da die soziale Kontrolle trotz den feiernden Menschen relativ gross ist. Sollte es trotz allen Vorsichtsmassnahmen zu einem Übergriff kommen, muss die betroffene Person möglichst schnell, bestenfalls innerhalb von zwölf Stunden, bei der Polizei Anzeige erstatten, weil sowohl GHB als auch GBL nur innerhalb von zwölf Stunden nachgewiesen werden können. Wichtig ist auch, dass das Opfer Unterstützung bei einer Opferhilfestelle in Anspruch nimmt, um ein solch traumatisches Erlebnis zu verarbeiten. Unterschätzt wird die Wirkung des Alkohols, wenn es um ungewollte sexuelle Erlebnisse geht. Ab einer gewissen Dosis nimmt die Entscheidungsfähigkeit deutlich ab. Das kann dazu führen, dass man sich leichter zu Dingen hinreissen lässt als in nüchternem Zustand.
Neben Alkohol sind Cannabis und Tabakprodukte die am meisten verbreiteten Substanzen. Kokain, Ecstasy und Speed, also Amphetamine, sind weit weniger häufig anzutreffen. Trotzdem sind sie ein Bestandteil der im Nachtleben konsumierten Substanzen. Noch seltener, dafür öfter in den Medien anzutreffen, sind neben den KO-Tropfen legale Ersatzprodukte, die teilweise im Internet vermarktet werden, auch bekannt als Research Chemicals. Bemerkenswert ist, dass trotz der vielfältigen und grossen Palette an berauschenden Stoffen die Zahl der tatsächlich konsumierten Substanzen nur beschränkt zugenommen hat.
Die in der Schweiz am meisten verwendete illegale Substanz ist mit Abstand Cannabis. Im Rahmen der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2007 gaben 30 Prozent der Erwachsenen Schweizer Wohnbevölkerung an, schon einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert zu haben; drei Prozent Kokain und zwei Prozent Ecstasy. Etwas anders sieht es im Nachtleben aus, wie eine Analyse der im Rahmen des Zürcher «Drug Checking» zwischen 2001 und 2009 ausgefüllten Fragebögen zeigt. Hier liegen die Zahlen deutlich höher. Ein Grossteil dieser Menschen betreibt während einer typischen Partynacht Mischkonsum, wobei zumeist illegale Substanzen mit Alkohol gemischt werden. Das bleibt nicht ohne Folgen. Viele Befragte berichten über Schlafstörungen, depressive Symptome und Angstzustände. Selten genannt wurden medizinische Notfälle. Dies ist damit zu erklären, dass die meisten der im Nachtleben konsumierten Substanzen nur sehr hoch dosiert eine akute toxische Wirkung haben und sich körperliche Probleme erst im Laufe der Zeit einstellen und dann nicht mehr direkt mit dem Konsum in Verbindung gebracht werden.
Obwohl es keinen risikofreien Drogenkonsum gibt, kennt man verschiedene Strategien, um das Risiko zu minimieren. Beispielweise gibt es einen wesentlichen Zusammenhang zwischen Drug, Set und Setting. Als Drug wird all das bezeichnet, was mit der Substanz selber zu tun hat. Sei es die Wirkung, die Nebenwirkungen und Langzeitfolgen, aber auch die Substanzzusammensetzung und Reinheit. Da einige der im Nachtleben konsumierten Substanzen verboten sind und die Produktion keinerlei Qualitätskontrollen unterliegt, besteht immer ein Fragezeichen, was die Zusammensetzung betrifft. Als Set wird all das bezeichnet, was die Person selber körperlich, genetisch oder emotional mitbringt. Es gibt keinen Drogenkonsum, der Probleme vergessen macht oder schwierige Situationen verbessert. Deshalb gilt: Wird ein Rausch als unangenehm empfunden, sollte man in Zukunft auf diese Substanz verzichten. Sonst besteht die Gefahr, dass der Rausch eine latente Psychose auslöst. Latente Psychosen sind psychische Erkrankungen, die eventuell nie in Erscheinung treten. Das Risiko einer Psychose besteht bei jeder Substanz, ist aber am grössten bei halluzinogenen Drogen wie beispielsweise LSD. Gewisse Personen haben erblich bedingt ein grösseres Abhängigkeitsrisiko. Mit dem Begriff Setting sind Konsumort oder -umstände gemeint. Werden z.B. halluzinogene Drogen in unbekannten Verhältnissen (Ort, Anlass usw.) konsumiert, steigt die Gefahr, einen sogenannten Bad Trip zu erleben. Bad Trips sind unangenehme Rauscherfahrungen, die psychisch sehr belastend sein können. Neben diesen generellen Gefahrenebenen hat jede Substanz ihre eigenen spezifischen Risiken welche sich bei Mischkonsum verstärken können.
Mischkonsum
Trotz dem Risiko ist der Mischkonsum eine Realität in der Partyszene. Obwohl die Wirkungen, die eine Kombination von zwei oder mehr Substanzen auslöst, schwer einzuschätzen sind und in der Regel nicht der Summe beider Einzelwirkungen (1 + 1 ≠ 2) entsprechen. Je nach Substanz potenzieren oder verstärken sich die jeweiligen Effekte, oder sie beeinflussen Körper und Psyche in verschiedene Richtungen. Beides ist für den Körper extrem belastend. Die Gefahr unangenehmer Zwischenfälle erhöht sich durch den Mischkonsum. Ein Mischkonsum erhöht immer das Risiko, falls trotzdem gemischt wird, ist es wichtig, dass die Einzelwirkungen der Substanzen bekannt sind, und dass sich die Wirkung entfalten hat, bevor die nächste konsumiert wird. Als Mischkonsum wird auch der gleichzeitige Konsum mit Medikamenten oder Alkohol bezeichnet.
Volksdroge Nummer eins Alkohol
Der Name Alkohol stammt aus dem Arabischen und bedeutet «etwas Feines». Unter Alkohol versteht man gegorene oder gebrannte Wasser, die aus Getreide, Früchten oder Zuckerarten gewonnen werden. Die chemische Bezeichnung lautet Äthylalkohol. Die bekanntesten alkoholischen Erzeugnisse sind Bier, Wein und Schnaps. Sie unterscheiden sich in der Höhe des Alkoholgehaltes. Der schweizerische Jugendschutz legt fest, dass Bier, Wein und andere gegorene Getränke erst ab 16 Jahren sowie Liköre, Schnäpse und weitere gebrannte Wasser ab 18 Jahren konsumiert werden dürfen. Die Wirkung und Nebenwirkungen des Alkoholkonsums sind abhängig von der Menge und der Art des Alkohols. Für den Körper ist Alkohol eine beruhigende Substanz, die Wirkung reicht von Anregung, Entspannung, Enthemmung bis hin zu Euphorie. Wie stark eine Person betrunken ist, wird mit dem Promillegehalt im Blut angegeben. Er ist abhängig von der konsumierten Menge, Alkoholart, vom Zeitraum des Konsums und von individuellen Faktoren, das heisst Alter, Geschlecht und Gewicht. Frauen vertragen weniger Alkohol als Männer. Pro Stunde baut der Körper zwischen 0,1 und 0,15 Promille ab. Der Abbau kann nicht beschleunigt werden, auch wenn dafür viele angebliche Hausrezepte kursieren. Die Nebenwirkungen des Alkohols sind Gleichgewichts- und Sprechstörungen, visuelle Störungen wie doppelt sehen und Übelkeit. Bei höheren Dosen können Verminderung der Reaktionsfähigkeit, Selbstüberschätzung, Rededrang, Gereiztheit und Aggressivität die Folge sein. Nach übermässigem Konsum kann es zu Magenschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen, dem bekannten Kater kommen. Bei sehr hohen Dosen ab zwei Promille können Muskelerschlaffung, Müdigkeit, Übelkeit bis hin zu einer Alkoholvergiftung mit potenziell tödlichem Verlauf eintreten.
Alkohol ist ein Zellgift, regelmässiger hoch dosierter Konsum schädigt sämtliche Organe im Körper und kann zu einer Abhängigkeit mit psychischen und körperlichen Symptomen führen. Alkohol sollte deshalb, auch wenn die Substanz legal ist, immer im Masse konsumiert werden. Während des Konsums ist es wichtig, genügend Wasser zu trinken. Infolge der «alkoholischen Enthemmung» stellen Betrunkene jeweils ein nicht zu unterschätzendes Gewaltpotenzial dar.
Tabak
Tabak ist in der Schweiz ab 16 Jahren, in einigen Kantonen ab 18 Jahren legal erhältlich. Tabak enthält über 3500 Inhaltsstoffe; der Hauptwirkstoff ist Nikotin, ein Nervengift, das in unterschiedlichen Mengen in den Tabakblättern enthalten ist. Begleitstoffe sind Teer, Kohlenmonoxid, Benzol, Cadmium, Nitrosamine, Cyanwasserstoff, Stickstoff, Blausäure etc. Nikotin wirkt stimulierend, bei höheren Dosen auch beruhigend und muskelentspannend, zudem mildert es Hunger-, Angst- sowie Aggressionsgefühle. Risiken und Nebenwirkungen sind Verringerung der Sauerstoffmenge im Blut sowie Einschränkung des Geruchs- und Geschmackssinns. Bei regelmässigem Konsum kommt es zu einem Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz, zu vermehrter Freisetzung von Adrenalin und zu einer erhöhten Aktivität des Magen-Darm-Traktes. Die Begleitstoffe des Tabakrauchs sind verantwortlich für die gesundheitlichen Folgen des Rauchens, unter anderem ein erhöhtes Risiko für Herz- und Lungenerkrankungen wie Asthma, chronische Bronchitis, Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose, Lungenkrebs sowie Schädigung der Magenschleimhaut. Nikotin gehört zu den Drogen mit dem höchsten Abhängigkeitspotenzial, sowohl mit körperlichen als auch mit psychischen Symptomen. Aus diesem Grund und aufgrund der Tatsache, dass infolge des Verbrennungsprozesses immer krebserregende Nebenprodukte entstehen, gibt es praktisch keinen risikoarmen Konsum. Trotzdem ist jede Konsumreduktion eine gesundheitliche Verbesserung. In einigen Ländern wie Schweden werden zunehmend weniger schädliche Tabakprodukte wie Snus konsumiert, der Verkauf dieser Produkte ist hingegen in der Schweiz verboten.
Cannabis
Als Cannabis werden Erzeugnisse bezeichnet, die aus der Hanfpflanze gewonnen werden. Hanf ist eine uralte Nutzpflanze, aus der über 40 000 verschiedene Produkte aus allen Bereichen des täglichen Lebens hergestellt werden. Cannabis wird heute auch zunehmend als Heilpflanze anerkannt. Konsumiert wird entweder Gras, die getrockneten Blüten der weiblichen Pflanze oder Haschisch, getrocknetes Harz aus den Drüsenhaaren der Pflanze. Cannabis wird meistens zusammen mit Tabak als Joint geraucht, seltener als Kuchen oder in anderen Formen gegessen. Cannabis enthält ungefähr 70 verschiedene Cannabinoide. Für die Wirkung hauptverantwortlich sind das Tetrahydrocannabinol (THC) und das Cannabidol (CBD). Das Wirkspektrum reicht von entspannend, appetitanregend, gefühlsintensivierend, gelassenheitserzeugend bis hin zu grundloser Heiterkeit. Das Zeitgefühl wird verändert, meist verlangsamt. Bei hoher Dosierung und Sorten mit wenig CBD kann Cannabis halluzinogen wirken. Konzentrations- sowie Merkfähigkeit sind während des Rausches beeinträchtigt. Risiken und Nebenwirkungen sind Anstieg von Herzschlag- und Pulsfrequenz, Rötung der Augen, Mundtrockenheit und übermässiges Hungergefühl. Schwindelgefühle, Übelkeit und Erbrechen können vor allem bei erstmaligem Konsum auftreten. Bei hohen Dosen und Sorten mit wenig CBD kommt es zu Kreislaufproblemen bis hin zum Kreislaufkollaps, unangenehmen Gefühlsintensivierungen, im schlimmsten Fall zu einer Paranoia und zu depressiven Verstimmungen. Bei häufigem und regelmässigem Konsum besteht die Gefahr einer Abhängigkeit, vor allem mit psychischen, aber auch leichten körperlichen Symptomen. Da Cannabis meist mit Tabak zusammen konsumiert wird, ist bei chronischem Konsum zusätzlich eine Nikotin Abhängigkeit vorhanden. Es besteht auch die Gefahr eines Realitätsverlustes und einer Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses sowie der Motivationsfähigkeit. Durch das Rauchen kommt es bei chronischem Konsum zu einer gesteigerten Anfälligkeit für Atemwegsbeschwerden wie Bronchitis, Luftröhren- und Lungenentzündungen. Da Cannabisrauch in der Regel tiefer inhaliert und der Rauch länger in der Lunge gehalten wird, sind Joints schädlicher als Zigaretten.
Weil Kiffen die Merk- und Konzentrationsfähigkeit beeinflusst, ist es unsinnig, wenn Cannabisprodukte vor oder während der Schule oder Arbeit konsumiert werden. Beim Rauchen sollte möglichst auf gute Filtermethoden – Aktivkohlefilter – geachtet werden. Mittels Vaporisatoren kann Cannabis heute auch ohne Tabak und somit schadensärmer konsumiert werden.
Ecstasy
Ecstasy ist ein Sammelbegriff für verschiedene Amphetaminderivate, das bekannteste ist MDMA (3,4-Methylendioxymethamphetamin). In den 90er-Jahren gehörte Ecstasy zu den wohl am meisten konsumierten Substanzen im Nachtleben. Ecstasy bewirkt eine vermehrte Freisetzung des körpereigenen Hormons Serotonin. Dadurch werden Hunger- und Durstgefühle reduziert, die Wachheit und Aufmerksamkeit erhöht und die Körpertemperatur sowie der Blutdruck steigen. Unter dem Einfluss von MDMA stellt sich ein wohliges Körpergefühl ein, dass Seh- und Hörvermögen verändert sich, Berührungen und Musik werden intensiver empfunden, Hemmungen abgebaut und das Kontaktbedürfnis steigt. Nebenwirkungen sind Kieferkrämpfe, Muskelzittern, Harnverhalt, Übelkeit, Brechreiz und erhöhter Blutdruck. Herz, Leber und Nieren werden besonders stark belastet. Es besteht auch die Gefahr eines Hitzschlags, da sich die Körpertemperatur erhöht. In hohen Dosen können Halluzinationen auftreten. Der lange und intensive Konsum von Ecstasy kann zu einer Veränderung des Serotoninsystems führen. Bei wiederholt hohen Dosierungen und zu kurzen Konsumpausen steigt die Wahrscheinlichkeit einer bleibenden Schädigung der intellektuellen Leistungsfähigkeit und des räumlichen Vorstellungsvermögens. Sowohl der MDMA-Gehalt in Tabletten als auch der Reinheitsgrad von Ecstasy-Pulver können stark variieren. Es werden immer wieder Pillen mit anderen Wirkstoffen als MDMA als Ecstasy angepriesen und verkauft. Ecstasy-Tabletten und MDMA-Pulver oder -Kristalle sollten deshalb vor dem Konsum möglichst chemisch analysiert werden. Eine Dosis von mehr als 1,3x (bei Frauen) oder 1,5x (bei Männern) des Körpergewichtes in Milligramm MDMA sollte nicht überschritten werden. Während des Konsums sollte man genügend nicht alkoholische Getränke einnehmen, empfehlenswert ist ein halber Liter pro Stunde. Da die Körpertemperatur ansteigt, sind Ruhepausen an der frischen Luft ratsam. Mischkonsum mit anderen Substanzen, auch mit Alkohol, erhöht das Risiko. Nach der Einnahme von Ecstasy sollte eine Konsumpause von vier bis sechs Wochen folgen.
Kokain
Kokain wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches gewonnen. Zum ersten Mal wurde Kokain gegen Ende des 18. Jahrhunderts synthetisiert. Bis 1920 war Kokain in den meisten Ländern Europas legal erhältlich und wurde auch verschiedenen Nahrungsmitteln als Ergänzung beigemischt. Das wohl bekannteste Beispiel ist Coca Cola. Nachdem sich der Konsum in der Schweiz bis 1920 einer steigenden Beliebtheit erfreute, nahm er während der beiden Weltkriege stark ab. Erst ab Ende der 80er-Jahre erhöhte sich der Konsum wieder stetig und erreichte in den letzten Jahren seinen Zenit. Kokain wirkt im Belohnungssystem des Hirns. Die Wirkung reicht von Unterdrückung von Müdigkeit, Hunger und Durst bis zu Euphorie, Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, stark gesteigertem Selbstvertrauen, Bewegungsdrang, Unruhe, Redseligkeit, Wegfall von Hemmungen und Ängsten sowie erhöhter Risikobereitschaft und Abnahme der Kritik- und Urteilsfähigkeit. Nach dem Rausch stellen sich Erschöpfung, depressive Verstimmungen, Gereiztheit und Angstgefühle ein. Zu den Nebenwirkungen gehören Schlafstörungen, Gereiztheit, Aggressivität, Angst- und Wahnzustände, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen sowie Hyperaktivität. Weiter können nervöse Zuckungen, stereotype Bewegungen, Muskelkrämpfe, Muskelzittern, Anstieg der Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck sowie Bluthochdruckkrisen und im Extremfall Herzinfarkt oder Hirnschlag die Folge sein. Da Kokain heute in 90 Prozent der Fälle mit Medikamenten gestreckt wird, ist der Konsum zunehmend leber- und nierenschädigend. Beim oft verbreiteten gleichzeitigen Konsum von Kokain und Alkohol entsteht die toxische Substanz Cocaethylen, welche die schädlichen Nebenwirkungen verstärkt und vor allem das Herz zusätzlich belastet. Bei chronischem Konsum kann es zu Abhängigkeit mit psychischen Symptomen kommen, einer unwiderstehlichen und unkontrollierbaren Lust auf den Konsum von Kokain, was als Craving bezeichnet wird. Weitere Langzeitfolgen sind Angststörungen, Persönlichkeitsveränderung, Depression, Kokainpsychose mit paranoiden Wahnzuständen und Halluzinationen, Veränderung der Denkabläufe oder auch bleibende Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der intellektuellen Fähigkeiten. Körperliche Langzeitfolgen sind nervöse Zuckungen, Krampfanfälle, andauernder Bluthochdruck, Veränderungen der Bewegungsabläufe, chronische, nur schwer heilende Entzündungen und Schäden der Nasenschleimhaut und Nasenscheidewand durch das Schnupfen, Schäden an Herz, Leber, Nieren, Lunge, Haut, Blutgefässen und Zähnen sowie eine generelle Schwächung des Körperabwehrsystems.
Kokain ist aktuell die wohl am meisten unterschätzte Droge. Da es sich um eine sehr potente Substanz handelt, sollte der Konsum auf einige wenige Male eingeschränkt, die Substanz möglichst zuvor chemisch analysiert und auf jeglichen Mischkonsum mit Alkohol verzichtet werden. Kokain ist keine Partydroge, da sich die Wirkung in egoistischem Verhalten äussert. Personen unter Kokaineinfluss stellen sind im Hinblick auf das Gewaltpotenzial meistens ein grösseres Risiko als Betrunkene. Das Potenzial erhöht sich, wenn sowohl Alkohol als auch Kokain konsumiert worden ist.
Amphetamin
Amphetamin wird meist als Speed verkauft. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Mischung zwischen Amphetamin und Koffein. Amphetamin wurde während des Zweiten Weltkrieges in grossen Mengen den kämpfenden Soldaten als Wachmacher abgegeben. Danach wurde die Substanz lange Zeit ärztlich als Appetitzügler verschrieben. Sowohl in Amerika als auch im asiatischen Raum findet weiterhin ein medizinisch verschriebener Missbrauch dieser Substanz statt. Der Konsum von Amphetamin führt zur Freisetzung der körpereigenen Leistungsdroge Noradrenalin. Gleichzeitig wird das Selbstwertgefühl durch die zeitgleiche Ausschüttung von Dopamin erhöht. Das erfolgt aber nicht im selben Ausmass wie beim Kokainkonsum. Die Wirkung reicht von der Unterdrückung des Hunger- und Schlafbedürfnisses über eine erhöhte Leistungsfähigkeit wie auch erhöhte Risikobereitschaft oder über ein reduziertes Schmerzempfinden bis hin zu Euphorie und gesteigertem Rededrang. Zu den Nebenwirkungen gehören Zittern, Unruhe, Übelkeit, Herzrasen bis hin zu Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität, Gereiztheit, Appetitlosigkeit sowie aggressives Verhalten, vor allem in Kombination mit Alkohol. Bei hohen Dosen können Halluzinationen, Kreislaufversagen, Schlaganfälle sowie Nieren-, Leber-, Herzversagen und Zustände tiefer Bewusstlosigkeit auftreten. Nach dem Rausch stellen sich ein extremes Schlafbedürfnis, starkes Hungergefühl, depressive Stimmung und Gereiztheit ein. Bei regelmässigem Konsum kann es rasch zu einer Abhängigkeit mit psychischen Symptomen kommen. Häufiger Amphetaminkonsum führt meist zu körperlichen Mangelerscheinungen und psychischen Problemen wie Depressionen. Langzeitfolgen können ständige Unruhe, Schlaf- und Kreislaufstörungen, Angst und Paranoia sein. Ausserdem sind hoher Blutdruck, Gewichtsverlust, Hautentzündungen, genannt Speedpickel, Magenbeschwerden sowie Leber- und Nierenschäden und Krämpfe möglich. Das Schnupfen schädigt die Nasenschleimhäute und Nasenscheidewand, das Schlucken die Magenschleimhäute. Der chronische Konsum begünstigt Hirnblutungen und Schlaganfälle mit plötzlichen Lähmungen.
Amphetamin ist eine relativ kalte und vor allem funktional wirkende Droge und wird vielleicht gerade deshalb gerne unterschätzt. Durch die lange Bioaktivität treten Mangelerscheinungen jeweils schneller auf als erwartet. Deshalb sollte nach dem Konsum von Amphetamin eine mehrwöchige abstinente Phase eingelegt werden, damit sich der Körper wieder erholen kann. Jeglicher Mischkonsum ist zu unterlassen. Da die Körpertemperatur wie bei Ecstasy ansteigt, müssen Ruhepausen an der frischen Luft eingelegt und der Durst mit Wasser gelöscht werden.
Halluzinogene
Es gibt verschiedene halluzinogen wirkende Substanzen. Die wohl stärksten Halluzinogene sind in der Natur anzutreffen. Auch hier gilt der Grundsatz, dass legale und/oder natürliche Substanzen nicht mit weniger Risiken verbunden sein müssen als illegale. Halluzinogene bewirken eine Veränderung der Wahrnehmung. Das heisst, äussere Umstände und Bestehendes werden anders gesehen und gehört. Es ist nicht so, dass unter dem Einfluss von Halluzinogenen Dinge gesehen werden, die nicht existieren. Die Verfremdung der Realität ist psychisch nicht einfach zu verarbeiten. Es kann zu Bad Trips kommen, die wiederum eine psychische Überlastung zur Folge haben. Halluzinogene können auch latente Psychosen auslösen.
Halluzinogene fordern den Konsumenten sowohl psychisch als auch körperlich viel ab. Deshalb sollte man generell fit und in guter psychischer Verfassung sein, wenn man gedenkt, solche Substanzen zu konsumieren. Ein halluzinogener Trip sollte nur sehr selten gemacht werden. Wichtig ist, dass die ersten Konsumerfahrungen in einer bekannten Umgebung, in der man sich wohlfühlt, gemacht werden. Auch ist es empfehlenswert, nicht alleine zu konsumieren, und am besten ist eine nüchterne Person als Trip-Wächter dabei. Positive wie auch negative Erfahrungen bespricht man am besten mit vertrauten Personen.
Legal Highs oder Research Chemicals
Unter Research Chemicals versteht man weitgehend unerforschte, synthetische Substanzen mit psychoaktiver Wirkung. Durch Veränderungen der chemischen Struktur bestehender, meist illegaler Substanzen werden Stoffe designt, welche legal sind und deshalb im Internet erhältlich sind. Auf dem Schwarzmarkt werden Research Chemicals teilweise auch als XTC oder Amphetamin verkauft. Die Wirkungsbreite reicht von stimulierend, sedierend bis halluzinogen. Je nach Substanz stellen sich auch reduziertes Hunger- und Durstgefühl, erhöhte körperliche Leistungsfähigkeit, leichte bis starke Euphorie, verstärktes Kontaktbedürfnis, verändertes Körpergefühl sowie eine veränderte Sinneswahrnehmung ein. Da es sich um verschiedene chemische Substanzen handelt, ist ein breites Spektrum an Nebenwirkungen möglich, auch in Abhängigkeit der Dosis. Kieferkrämpfe, erweiterte Pupillen, extreme Unruhe, Nervosität, Kopfschmerzen und Durchblutungsstörungen sowie Kältegefühle können auftreten. Ebenfalls beobachtet wurde ein starkes Down beim Runterkommen, Schlaflosigkeit, Herzrasen, Erhöhung des Blutdrucks und der Körpertemperatur, Durchblutungsstörungen sowie der Drang, nachzulegen. Über Langzeitrisiken kann kaum jemand Auskunft geben. Zudem werden immer wieder neue unbekannte Research Chemicals angeboten. Da diese Produkte kaum erforscht und eventuell um ersten Mal überhaupt von einem Menschen konsumiert worden sind, gibt es keine verlässlichen Angaben über Risiken. Deshalb gilt: Auch wenn Legal Highs als legal verkauft werden, sind sie nicht ungefährlicher als illegale Substanzen, zumal es auch immer wieder Fälle von Falschdeklarationen gibt.
Verlockende Anpreisungen im Internet dürfen nicht zum Irrglauben führen, eine sichere Substanz zu konsumieren. Setzt man sich mit diesen Produkten auseinander, sollte man sich so gründlich wie möglich über die konkrete Substanz und die entsprechende Dosierung informieren. Legal Highs sollten beim ersten Mal nicht alleine konsumiert und nicht mit anderen Substanzen gemischt werden.
Tipps für Eltern und Angehörige
Drogen, Alkohol, Gewalt, schlechtes Umfeld. Bilder, die bei Eltern zum Teil nicht unberechtigt an erster Stelle stehen, wenn der Anspruch des Kindes an Autonomie und Selbstentscheidung gestellt wird. Insbesondere, wenn es um Ausgang und Partymachen geht. Fachstellen geben zum Teil allgemeine Ausgangszeiten-Empfehlungen, die vielleicht als Richtwerte genutzt werden können. Generell gilt: Je jünger eine Person, desto geregelter und seltener sollte der Ausgang sein. Dass heisst, auch einen 14-jährigen Jugendlichen darf man am Abend aus dem Haus lassen. Junge Menschen sind jedoch sehr unterschiedlich in Entwicklung und Reifeprozess. Loslassen und gleichzeitig elterliche Verantwortung wahrnehmen ist generell ein anspruchsvoller, nicht immer gelingender Balanceakt. Statt nicht enden wollende Auseinandersetzungen, bringen klare Vereinbarungen, Aufklärung zu Risiken und Gefahren des Alkohol- und Drogenkonsum, zu ungeschütztem Sexualkontakt, zu Folgeerscheinungen im Wahrnehmen jugendlicher Pflichten in Schule und Ausbildung wegen Übermüdung weit mehr. Sollten Vereinbarungen nicht eingehalten werden, müssen die Konsequenzen bekannt sein und umgesetzt werden. Umgekehrt bieten solche aber auch dem Kind die Möglichkeit, bei Einhaltung der Vereinbarungen noch mehr Vertrauen zu erhalten. Vergessen Sie dabei nicht, dass Sie bis zum 18. Lebensjahr als erziehungsberechtigte Person verpflichtet sind, sich um das Wohlergehen Ihres Kindes zu kümmern.
Beim Drogenkonsum zeigen unsere Erfahrungen, dass der Einstieg mit Alkohol, Tabak und Cannabis meistens mit 16 Jahren beginnt und bei Kokain, Ecstasy usw. ab 18 Jahren. Bei Kokain, Ecstasy und Amphetamin handelt es sich mehrheitlich um einen periodischen Konsum. Das bedeutet, die Produkte werden lediglich während eines bestimmten Lebensabschnittes konsumiert. Abhängigkeit oder soziale Probleme entstehen dabei nur selten. Sie treten vor allem dann auf, wenn bei einer Person gewisse individuelle Voraussetzungen gegeben sind oder sich die persönliche Situation verschlechtert. Deshalb ist es wichtig, dass es zu keinen körperlichen Langzeitfolgen kommt, die vor allem bei hoch dosiertem Konsum, Mischkonsum oder infolge unbekannter Beimischungen entstehen können.
Auch wenn es für Eltern keine eigentliche Anleitung zum Umgang mit dieser Thematik gibt, sei auch hier folgendes empfohlen: Eltern oder Angehörige sollten ein generelles Interesse an den Tätigkeiten des Gegenübers zeigen und ihm Vertrauen entgegenbringen. Das Ausloten von Grenzen, das Entdecken von Neuem und das Durchleben von Grenzerfahrungen gehören zur normalen Sozialisation. Auch wenn Drogen teilweise illegal und der Konsum immer mit einem Risiko verbunden sind, darf dieses Thema nicht tabuisiert werden. Reden Sie mit Ihren Kindern auch über solche Dinge. Wichtig ist, dass Sie Ihre eigene Einstellung gegenüber Drogen nicht in den Vordergrund stellen. Auch wenn Sie den Konsum von Drogen ablehnen, geht es in solchen Gesprächen darum, dem Gegenüber einen eigenen Reflektionsprozess zu ermöglichen. Empfehlenswert ist auch, dass Sie sich über die fraglichen Substanzen informieren. Einen wichtigen Hinweis für ein problematisches Konsumverhalten kann ein verändertes Alltagsverhalten liefern. Wenn ein Jugendlicher es nicht mehr schafft, die schulischen oder beruflichen Pflichten zu meistern, kann dies auf ein problematisches Konsummuster hinweisen. Dann ist es ratsam, das Gespräch zu suchen. Sie sollten immer transparent agieren und sich direkt an die betroffene Person wenden. Sprechen Sie Situationen direkt an oder kommunizieren Sie offen, dass Sie sich Sorgen machen. Falls Sie Sanktionen aussprechen, sollten Sie nur solche wählen, die Sie auch durchziehen können. Sprechen Sie sich dabei mit den anderen Familienangehörigen ab und achten Sie darauf, dass alle Involvierten gleich handeln. Schauen Sie bei einem sich abzeichnenden problematischen Konsum oder einer Abhängigkeit mit der betroffenen Person die verschiedenen Hilfsangebote an, sei es im ambulanten oder stationären Bereich. Als Therapieziel gilt heutzutage nicht nur die Abstinenz, sondern je nach Situation wird auch ein kontrollierter Konsum ins Auge gefasst. Wichtig ist, dass Sie selbst nicht zögern, ein Hilfsangebot in Anspruch zu nehmen, falls Ihnen ein Problem zu viel wird.
Es gibt sehr unterschiedliche Angebote und Informationsquellen. Man kann sich an eine regionale Suchtfachstelle wenden (www.infoset.ch). Gute Informationen über Substanzen findet man auf www.saferparty.ch, www.know-drugs.ch, www.eve-rave.ch, www.stadt-zürich.ch/sd.
Alexander Bücheli arbeitet seit 2001 bei der Stadt Zürich, Soziale Einrichtungen und Betriebe, Jugendberatung Streetwork. Streetwork ist seit 1996 im Zürcher Nachtleben präventiv tätig. Dabei setzte man seit Beginn auf einen schadensmindernden akzeptanzorientierten Ansatz. Dass heisst, das Ziel ist nicht Abstinenz, sondern ein möglichst reflektierter und risikoarmer Konsum. Dies soll mittels Faktenwissen, «Drug Checking» und wenn angezeigt, über weiterführende Hilfe erreicht werden.