Für wen eignet sich eine kontinuierliche Glukosemessung mit Sensor?
Im Prinzip für alle Menschen, die einen Diabetes mellitus haben. Insbesondere profitieren Betroffene, die zu den Mahlzeiten Insulin spritzen müssen. Bei diesen beteiligen sich die Krankenkassen auch an den Kosten, sofern gewisse Kriterien erfüllt sind.
Was sind die Vorteile der Glukose-Sensortechnologie?
Es gibt mehrere Vorteile. Der erste ist sicher, dass Patientinnen und Patienten sich nicht mehr in den Finger stechen müssen, um Blut für die Zuckerkontrolle zu gewinnen. Ein weiterer Vorteil ist, dass kontinuierlich Glukosewerte im Gewebe gemessen werden. Entsprechend kann man den Verlauf der Werte sehr gut analysieren und auf der Grundlage der gewonnenen Daten die Therapie anpassen. Drittens lassen sich bei einigen Geräten Alarmgrenzen einstellen. Dies ist besonders von Vorteil, wenn Betroffene Therapien haben, die zu Unterzuckerungen führen können. Das System hilft, sie frühzeitig zu erkennen, so dass der Patient durch die Zufuhr von Kohlenhydraten rechtzeitig gegensteuern und dadurch eine schwere Unterzuckerung vermeiden kann.
Wie funktioniert die kontinuierliche Messung?
Es braucht einen kleinen Sensor, den man auf der Haut trägt. Ein dünner, flexibler Fühler wird unter die Haut geschoben und misst permanent die Zuckerwerte im Gewebe. Diese werden dann auf ein Smartphone oder ein Lesegerät übertragen.
Ist das bloss eine Momentaufnahme?
Sie geht deutlich über eine Momentaufnahme hinaus. Die Gewebe-Glukosekonzentrationen werden kontinuierlich gemessen. Man kann die gewonnenen Daten über entsprechende Software auswerten und Rückschlüsse ziehen, um die Therapie zu optimieren.
Profitieren alle Personen mit Typ-2-Diabetes von FreeStyle Libre 2?
Aufgrund der fehlenden Kostenübernahmeregelung sind das im Moment nur Personen mit Typ-2-Diabetes, die vor dem Essen ein kurzwirksames Insulin spritzen müssen. Es gibt jedoch bereits Studien, wonach auch Personen mit Typ-2-Diabetes, die ein Langzeitinsulin spritzen oder gar keine Insulintherapie haben, von entsprechenden Systemen profitieren können. Allein durch das Tragen eines entsprechenden Sensors kann sich die Glukose-Stoffwechselkontrolle verbessern. Das liegt wohl daran, dass Betroffene ihr Ernährungs- und eventuell sogar ihr Bewegungsverhalten optimieren. Dank der Sensortechnologie können sie direkt sehen, wie ihre Glukosewerte auf die entsprechenden Massnahmen reagieren. Für einige ist das eine erhebliche Motivationshilfe.
Wie gross ist der Nutzen, wenn man die Glukose-Daten mit dem Behandlungsteam teilt?
Man kann in der Sprechstunde mit dem Patienten die gewonnenen Glukosedaten zusammen anschauen und diskutieren. Das bringt in der Regel grosse Lernerfolge und hilft, die Therapie wenn nötig anzupassen.
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