Heuschnupfen ist keine Bagatelle

cute little girl blowing dandelions in a sunny flower meadow . Summer seasonal outdoor activities for children. The child smiles and enjoys summer fun Bild: AdobeStock, Urheber: skif

In der Schweiz sind 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung von einer Pollenallergie betroffen. Davon reagieren die meisten, nämlich 70 Prozent, auf Gräser. Diese blühen von Ende April bis im September, mit einem Höhepunkt von Mai bis Mitte Juli. Also eine lange Zeit, wenn man mit Allergie-Symptomen kämpft.

Viele nehmen ihr Schicksal einfach hin. Denken, es gehe dann schon wieder vorbei. In seiner Sprechstunde erlebt Dr. Oliver Fuchs, Chefarzt Allergologie am Kantonsspital Luzern, oft, dass Heuschnupfen-Symptome auf die leichte Schulter genommen werden. «Für viele gehören die Beschwerden einfach zum Frühling oder Sommer dazu und müssen durchgestanden werden. Aber eine Pollenallergie ist keine Bagatelle. Sie gehört therapiert. Gerade bei Kindern droht bei Nichtbehandlung eine Allergiker-Karriere. Sobald die Symptome den Alltag beeinträchtigen oder einem den Schlaf rauben, sollte man zum Arzt oder zur Ärztin.» Hier geht’s zur Facharztsuche.

Unternimmt man hingegen nichts, drohen weitere Allergien und im schlimmsten Fall eine Asthmaerkrankung, die man nicht heilen kann. Dabei gibt es bei einer Pollenallergie mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Um die Symptome schnell zu lindern, helfen zum Beispiel Antihistaminika oder kortisonhaltige Therapien. Der Nachteil: Sie wirken nicht nachhaltig und bieten keinen Schutz vor allergischem Asthma.

Die einzige ursächliche Behandlung ist die Immuntherapie

Die einzige Methode, um eine Allergie nachhaltig und ursächlich zu behandeln, ist eine Allergie-Immuntherapie, auch Desensibilisierung oder Hyposensibilisierung genannt. Dabei wird das Immunsystem umprogrammiert, damit die allergene Substanz vom Körper nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen wird. Durch regelmässige kontrollierte Dosen des Auslösers lernt das sensibilisierte Immunsystem, nicht mehr darauf zu reagieren. Die Desensibilisierung kann in Form von Injektionen unter die Haut oder Tropfen und Tabletten über den Mund verabreicht werden. In der Regel dauert eine Therapie mindestens drei Jahre, je nach Erfolg auch bis zu fünf Jahre. «Wer nicht nur die Symptome lindern, sondern auch die Ursache behandeln möchte, sollte diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Und das gilt nicht nur für Personen mit starken Beschwerden», sagt Dr. Oliver Fuchs.

Wichtig in jedem Fall ist, dass man sich bei länger anhaltenden Allergie-Beschwerden, an einen Arzt oder an eine Ärztin wendet. Auf der Homepage von klarify können Patientinnen und Patienten jetzt ganz einfach Fachpersonen in ihrer Nähe finden. Dort gibt es auch Infos zu Allergien, Symptomen und zur Diagnose sowie zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.

Facharztsuche

Sie haben den Verdacht auf eine Allergie? Finden Sie mit der Facharztsuche auf ch.klarify.me/de eine allergologische Fachpraxis.