Hilfe bei Gicht

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Je wohlhabender und je älter eine Gesellschaft, desto häufiger ist Gicht. Rund ein bis drei Prozent der Bevölkerung sind betroffen, Männer viermal mehr als Frauen. Die grössten Risikofaktoren sind Übergewicht und Bewegungsmangel, aber auch die genetisch festgelegte Harnsäureausscheidung in den Nieren.

Gicht ist eine chronische Erkrankung mit Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken. Die Harnsäure kann sich prinzipiell in jedem Organ ablagern, sogar in den Nieren, unter der Haut oder im Bereich der Ohren.

Grosszehengrundgelenk am häufigsten betroffen

In 80 bis 90 Prozent der Fälle kommt es zu einer akuten Entzündung mit Schwellung, Rötung und Schmerzen eines oder mehrerer Gelenke. Bei rund der Hälfte ist das Grosszehengrundgelenk betroffen. Alle anderen Gelenke können ebenfalls befallen sein, zum Beispiel das Kniegelenk, das Sprung- oder das Handgelenk.

Harnsäurespiegel senken

Während die akute Therapie die Symptome lindert, zielt die langfristige Behandlung darauf ab, den Harnsäurespiegel dauerhaft zu senken. Nur die langfristige Senkung der Harnsäure stoppt das Fortschreiten der Erkrankung und verhindert erneute Gichtanfälle. Therapieziel ist ein Harnsäurewert im Blut unter 360, bei Gichtknoten sogar unter 300. Eine konsequente Senkung der Harnsäure sorgt nicht nur für Beschwerdefreiheit, sondern senkt auch das erhöhte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Gichtpatienten.

Zwei Kontrollen pro Jahr

Zu Beginn der langfristigen Therapie kann es noch zu Gichtanfällen kommen. Absetzen darf man die Behandlung deswegen nicht, sondern in den ersten sechs Monaten allenfalls mit einer Schubprophylaxe ergänzen. Zwei bis vier Wochen nach Behandlungsbeginn beziehungsweise einer Dosisanpassung muss die Harnsäure kontrolliert werden. Ist der Zielwert erreicht, genügen zwei Kontrollen pro Jahr.

Die Behandlung der Gicht ist eine Dauertherapie. Nach Absetzen der Medikamente kann es leicht zu einem Rückfall kommen. Frühestens nach fünf Jahren medikamentöser Harnsäuresenkung sollte man in Absprache mit dem Arzt einen Absetzversuch machen.

Gewichtsreduktion senkt das Risiko

Medikamente sind das eine, das andere ist der Lebensstil. Wichtig ist eine Umstellung der Ernährung –, auch wenn sie für sich alleine die Harnsäure nur um 10 bis 15 Prozent senken kann – und wenn nötig eine Gewichtsreduktion. Beides reduziert das Risiko von Gichtanfällen und unterstützt die medikamentöse langfristige Behandlung.

Abnehmen sollte man nur langsam. Maximal ein halbes Kilo in der Woche. Hände weg von Crash-Diäten oder Fastenkuren. Sie führen zu einem schnellen und starken Anstieg von Harnsäure, was einen Gichtanfall auslösen kann.

Eiweissreiche, pflanzliche Ernährung statt Verbote

Die klassische Gicht-Diät orientierte sich an Tabellen und enthielt viele Verbote. Sie wird heute nicht mehr empfohlen. Am meisten profitieren Betroffene von einer eiweissreichen pflanzlichen Ernährung.

Fleisch und Fleischprodukte sowie Fisch und Meeresfrüchte lassen die Harnsäure stark ansteigen. Zudem hemmen fettreiche Mahlzeiten die Harnsäureausscheidung über die Nieren. Ganz auf Fleisch verzichten muss niemand. Schränken Sie den Konsum aber deutlich ein. Essen Sie Fleisch nur selten und in bescheidenen Mengen.

Beeren bevorzugen

Obst ist zwar gesund, dennoch gibt es Obstsorten, die bei Gicht ungünstig sind. Das sind vor allem Früchte mit viel Fruchtzucker, beispielsweise Äpfel, Birnen, Orangen und Mandarinen. Bevorzugen Sie alle Arten von Beeren. Sie enthalten viel weniger Fruchtzucker.

Dem Fruchtzucker müssen Gichtbetroffene generell den Kampf ansagen. Er kann leichter als Traubenzucker zu Fett umgewandelt werden und löst keine Sättigungssignale aus. Hoher Konsum begünstigt Übergewicht und verringert die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren. Die Lebensmittelindustrie süsst alles Mögliche mit Fruchtzucker – Fertigprodukte, Dressings, Snacks, Softdrinks. Sogar Fruchtsäfte werden künstlich nachgesüsst. Verzichten Sie deshalb ganz auf Softdrinks und seien Sie sehr zurückhaltend mit Fruchtsäften.

Alkohol reduzieren

Bei Gicht sollten Sie den Alkoholkonsum stark herunterfahren. Alkohol steigert die Produktion von Harnsäure in der Leber und hemmt deren Ausscheidung über die Nieren. Legen Sie jede Woche mindestens drei alkoholfreie Tage ein. Bier sollten Sie ganz meiden. Ebenso hochprozentigen Alkohol. Ganz auf Wein verzichten muss niemand. Massvoller Weinkonsum macht keine häufigeren Gichtanfälle.

Entscheidend ist viel Wasser trinken, etwa zwei Liter am Tag. Das hilft der Niere, mehr Harnsäure auszuscheiden. Harntreibende Heilpflanzen wie Goldrute oder Schafgarbe verstärken den Effekt. Auf Kaffee muss kein Gichtpatient verzichten. Im Gegenteil. Der Genuss von Kaffee senkt sogar den Harnsäurespiegel im Blut.

Gratis-Broschüre für eine bessere Therapie

Achten Sie auf eine bestmögliche Gichttherapie. Sie ist entscheidend für Symptomfreiheit. Mit Hilfe der kostenlosen Broschüre können Sie Ihren persönlichen Therapieerfolg messen und erhalten viele zusätzliche Informationen rund um die Gicht und über eine Anpassung der Ernährung.

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www.hilfebeigicht.ch