Ich habe riesige Probleme mit Schlafen. Mein erster Gedanke beim Aufstehen ist: Wann kann ich wieder ins Bett? Zudem bin ich gereizt und mürrisch. Mein Mann läuft mir jetzt dann davon. Mein Arzt wird in einem Jahr pensioniert und will mir nur Eisentabletten oder Tröpfchen geben, die ich allerdings sehr schlecht vertrage. Mir ist ständig übel davon. Eiseninfusionen lehnt er ab, obwohl mein Ferritin im Keller ist. Einzige Begründung: Er wolle nicht ins Gefängnis, wenn etwas passiert. Zu guter Letzt meinte er noch, es sei psychisch und verschrieb mir ein Antidepressivum. Was meinen Sie dazu?
Man sollte meinen, nach Jahren der Aufklärungsarbeit würden nun alle wissen, wie häufig Eisenmangel ist, welche Symptome er macht und wie er behandelt wird. Was Sie erzählen, ist leider kein Einzelfall. Wenn man Eisenmangel mit oralen Präparaten nicht korrigieren kann, sei es, weil sich die Symptome und die Ferritin-Werte nicht bessern, oder weil die Nebenwirkungen unerträglich sind, kommt man um Eiseninfusionen nicht herum. Es ist ein starkes Stück, mit einer wirksamen Behandlung zuzuwarten, bis die Partnerschaft darunter leidet, und stattdessen ein Psychopharmakon zu verschreiben. Das grenzt schon an einen Kunstfehler. Wegen einer Eiseninfusion im Gefängnis zu landen, kann ich mir nun wahrhaftig nicht vorstellen, wenn man die elementarsten Vorsichtsmassnahmen beachtet. Zudem sind heute ernsthafte Zwischenfälle äusserst selten. Suchen Sie sich besser einen anderen Arzt, der auf der Höhe seines Faches ist, und trösten Sie sich damit, dass Ihr jetziger Arzt in Bälde pensioniert wird.