Ein halbes Jahrhundert kämpfte er vergeblich gegen sein Übergewicht. Jetzt hat Victor Schuster den Schrittmacher zum Abnehmen entdeckt.
Bier gegen den Durst, Würste gegen den Hunger, Schokolade und Süssigkeiten gegen die Lust. Nicht erst seit seiner Pensionierung frönte Victor Schuster, 70, aus St. Gallen dem Essen. Musste – denn als früherer Marketingfachmann für Tiefkühlprodukte bei Nestlé degustierte er von Berufes wegen und entschied mit, was beim breiten Publikum geschmacklich Erfolg haben soll. Ob Rahmglacé oder Tiefkühlpizza: Alles ging vor der Lancierung auch durch Schusters Mund. Dazu die vielen Essen mit Kunden und Geschäftspartnern. «Seit ich in der Lebensmittelbranche tätig bin, habe ich ein Problem mit dem Gewicht. Ich weiss es, und mir ist auch klar, dass man nicht nur essen darf, sondern sich auch bewegen muss. Doch mir fehlte beim Abnehmen immer der Lustfaktor und ich konnte mich für kein Programm begeistern. So lange nicht, bis mich vor einem Jahr das Schreckgespenst überfiel: 112 Kilo zeigte die Waage.»
Lust hin oder her, jetzt musste etwas passieren, bevor sein Übergewicht ihn erstickte. Der 184 Zentimeter grosse Victor Schuster begann, seine Essgewohnheiten zu verändern. «Statt dick belegte Butterbrote ass ich Joghurt mit Leinsamen zum Zmorge. Statt tafelweise Schokolade nahm ich nur einen kleineren Schoggiriegel. Statt abends vor dem Fernseher noch ein Käseplättli aufzutischen, gönnte ich mir nur noch ein einziges Stückchen zum Gluscht und versorgte den Rest wieder im Kühlschrank.»
Er war eisern und nach ein paar Monaten umso enttäuschter, dass die Verhaltensveränderung beim Essen nicht mehr Erfolg zeitigte. Sein Gewicht reduzierte sich zwar um ein paar Kilos. «Aber das war mir viel zu wenig, wenn ich bedenke, wie viel Aufwand ich jeden Tag betrieb, wie stark ich mich am Riemen reissen musste», sagt Victor Schuster. Den Durchbruch schaffte er damit nicht und ein Rückenproblem liess seine Stimmung weiter sinken.
Hoffnung keimte auf, als er in der Sprechstunde Doktor Stutz den Activity Monitor entdeckte und von den vielen Schicksalen las, die mit dem kleinen Hightech-Gerät so grosse Erfolge erzielt hatten. «Ich bestellte solch einen Schritt- und Kalorienzähler und legte los mit Nordic Walking. Was dann geschah, ist beinahe unglaublich! Mein Körper erwachte wie aus einem Dornröschenschlaf und begann bereits nach einigen Tagen, sich der neuen Herausforderung zu stellen. Meine Verdauung wurde sofort besser, die Fettverbrennung setzte ein und je mehr und regelmässiger ich mich bewegte, desto kleiner wurde meine Lust auf Süsses.»
Gleich nach dem Aufstehen nimmt Victor Schuster den Activity Monitor in den Hosensack, denn jeder Schritt zählt. Bereits im ersten Monat knackte er zum ersten Mal die 100-Kilo-Marke von oben. «Ich war jeden Tag unterwegs, weil es Resultate zeigte und mir immer mehr Spass machte. Die geforderten 10 000 Schritte pro Tag habe ich nicht immer erreicht, das gebe ich zu. Aber meinen Durchschnittswert vom April habe ich bis Ende Mai von 6300 auf 6700 Schritte erhöhen können.» Auch kleine Misserfolge werfen ihn nicht zurück, dann, wenn wegen vieler Geburtstage das Gewicht auch mal drei Wochen auf dem gleichen Niveau verharrt. Victor Schuster notiert alles und trägt es in einer Tabelle ein. Und er denkt sich kleine Teilstrecken auf Vorrat aus, mit denen er seinen Sollwert nach Bedarf erhöhen konnte.
«Noch nie war ich so motiviert wie jetzt mit dem neuen Schrittzähler. Mein Leben steht Kopf, aber im positiven Sinn. Ich kann plötzlich wieder auf dem Bauch schlafen. Daran war mit der grossen Kugel nicht zu denken. Ich kann mich auch wieder ohne Atemnot bücken zum Schuhebinden, oder um etwas aufzuheben. Das ist ein ganz neues Lebensgefühl. Ich bin immer noch zu dick, aber jede Woche nehme ich ein weiteres Kilo ab. Mein nächstes Ziel: die ‹9› vorne muss weg.»
Informationen zum neuen Schritt- und Kalorienzähler gibt es hier