Ich tanze mit meiner Prothese

Keine Schmerzen mehr. Wandern, schwimmen und sogar Jazz-Dance. Judith Röhrig aus Kreuzlingen über ihre Erfahrungen mit ihrem künstlichen Kniegelenk.

Kniegelenk Röhrig

Mir wurde vor fünf Jahren im Kantonsspital Münsterlingen auf Grund einer fortgeschrittenen Arthrose eine Knie-Totalprothese rechtsseitig implantiert, nach jahrelangem Hin und Her mit diversen Arthroskopien, konservativen Behandlungsmethoden wie Physiotherapien, Schmerzmitteln etc., ohne den erhofften langfristigen Erfolg. Der Leidensdruck war immens, zumal ich ein ausgesprochener Bewegungsmensch bin und kaum noch laufen konnte. Also entschloss ich mich tatsächlich zur grossen Operation. Zwar dauerte die Rehabilitation sechs Monate, doch meine Lebensqualität ist beinahe wie früher, lediglich das Skifahren habe ich aufgegeben. Ich wandere aber und zwar nicht nur auf flachem Gelände, schwimme im Sommer täglich, und vor allem kann ich meinem Haupt-Hobby, dem Tanzen, wieder ausgiebig frönen. Dazu muss ich erwähnen, dass dies nicht langsame Gesellschaftstänze sind, sondern Jazz-Dance sowie intensives griechisches Tanzen mit allerlei Figuren-Kapriolen, trotz meines Alters von 69 Jahren.

Ich kann sogar wieder knien

Die kürzlich erfolgte ärztliche Kontrolle ergab, dass meine Prothese wie neu aussieht, alle Muskeln, Sehnen und Bänder in Top-Zustand sind. Mein Orthopäde, der auch die OP durchgeführt hat, konnte mir nur gratulieren und meinte, ich könne mir auf die Schultern klopfen, zumal ich zu den wenigen Menschen gehöre, die mit der Prothese sogar knien können. Das anfängliche Fremdkörpergefühl habe ich total verloren,  mein Knie gehört so zu mir, wie es eben ist. Das Beste ist aber, dass ich nie mehr Schmerzen im operierten Knie hatte und habe. Vielleicht machen diese Aussagen Mut, wenn man vor einem solch grossen Eingriff steht, es kann ja auch super rauskommen, oder?

Mit viel Lebensfreude grüsst Sie Judith Röhrig

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 10.03.2016.

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