Im Alter schlechter schlafen – na und?

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Dass sich der Schlaf im Lauf des Lebens verändert, ist normal. Je älter man wird, desto kürzer und oberflächlicher wird er. Der Tiefschlaf nimmt ab, selbst wenn man körperlich und psychisch gesund ist. Typisch ist auch eine Fragmentierung. Der Schlaf wird zerstückelt. Ältere Menschen wachen häufiger auf und haben danach Mühe, wieder einzuschlafen.

Ein langanhaltender und gravierender Schlafmangel ist behandlungsbedürftig, denn er kann schlimme Folgen haben: Stürze, Konzentrations- und Erinnerungsschwächen, langfristig sogar Demenz. Zudem sollte man die Warnzeichen für Schlafapnoe beachten: Lautes Schnarchen, Atemaussetzer und ausgeprägte Müdigkeit am Tag.

Krank macht erst die negative Bewertung

Ist das alles nicht der Fall lohnt es sich, die altersbedingten Veränderungen des Schlafes mit einer grossen Gelassenheit anzunehmen. Krank machen sie erst, wenn man sie negativ bewertet. Keinesfalls sollte man versuchen, den Schlaf zu erzwingen. In Studien fällt regelmässig auf, dass Senioren viel zu früh ins Bett gehen und dann oft stundenlang wach liegen.

Fatal wirkt sich die Einnahme der hinlänglich bekannten synthetischen Schlafmittel aus. Toleranzentwicklung, Dosissteigerung, Abhängigkeit, Verwirrtheitszustände, Gleichgewichtsstörungen, Stürze, psychische Veränderungen sind nur einige der gravierenden Folgen. Und das Schlimme: Obwohl diese Mittel längst verpönt sind, werden sie nach wie vor tausendfach älteren Menschen verschrieben.

Regeln für einen natürlichen Schlaf

  • Bauen Sie einen ausreichenden Schlafdruck auf. Wer sich tagsüber körperlich und geistig anstrengt, schlummert am Abend besser ein.
  • Gehen Sie viel ins Freie uns setzen Sie sich öfters dem Sonnenlicht aus. Machen Sie viel Sport in der freien Natur.
  • Verzichten Sie auf den Mittagsschlaf oder begrenzen Sie Nickerchen auf eine halbe Stunde.
  • Nehmen Sie zwei Stunden vor dem Schlafengehen höchstens leichte Mahlzeiten zu sich. Begrenzen Sie am Abend den Alkohol- und Koffein-Konsum.
  • Verbringen Sie nicht zu viel Zeit im Bett. Betten Sie sich vor allem nicht zu früh zur Ruhe und stehen Sie auf, wenn Sie nicht einschlafen können.
  • Verabschieden Sie sich von übertriebenen Vorstellungen, wie Ihr Schlaf sein sollte. Nehmen Sie gelassen hin, dass der Schlaf im Alter unruhiger und kürzer wird.
  • Nutzen Sie die vermehrte Zeit kreativ, die Ihnen zur Verfügung steht. Es ist nicht schlimm. nachts zwei oder drei Mal aufzuwachen.
  • Meiden Sie alle synthetischen Schlafmittel. Der Preis, den Sie für eine vermeintliche Verbesserung des Schlafs bezahlen, ist viel zu hoch. Pflanzliche Arzneimittel dagegen sind bedenkenlos und können durchaus eine schlafverbessernde Wirkung haben.
  • Ein uraltes bewährtes Hausrezept ist ein abendliches heisses Fussbad.