Wie hat man uns doch wieder Angst gemacht. Die dritte Welle werde ihren Höhepunkt im Juni und Juli erreichen, mit Fallzahlen, die weit höher liegen als während der zweiten Welle im letzten November. Wie wurde vor den Öffnungsschritten im April gewarnt. Und jetzt das! Die Fallzahlen sinken, der R-Wert liegt unter 1. Auch bei den Hospitalisierungen zeigt sich eine Stagnation. Die Öffnungen haben allen düsteren Prognosen zum Trotz bisher keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Pandemie, liess das BAG verlauten.
Ende Mai ist der Spuk vorbei
2 Millionen Menschen in der Schweiz haben bis jetzt mindestens eine Impfung erhalten. Dazu kommen noch jene, die durch eine Erkrankung immun geworden sind. Berechnungen zeigen, dass die Zahl der Corona-Fälle in einem Land deutlich abnimmt, wenn 50 Prozent der Menschen schützende Antikörper haben. Spätestens Ende Mai wird das in der Schweiz der Fall sein. Wir können endlich aufatmen, zumal von der neuen indischen Variante keine grössere Gefahr auszugehen scheint.
Modellierungen ohne voraussagenden Wert
Und was sagt die wissenschaftliche Taskforce zu den Vorwürfen, sie betreibe Schwarzmalerei? Am letzten Mittwoch hiess es, sie habe stets betont, es handle sich bei ihren Verlautbarungen nicht um Voraussagen, sondern um Modellierungen mit grossen Unsicherheitsintervallen. Na ja. Fragt sich nur, für was Modellierungen denn da sind, wenn sie keinen vorausschauenden Wert haben.
Für Junge gilt grösste Vorsicht
Dass angesichts der sinkenden Zahlen jetzt überall im Land Forderungen nach rascheren Lockerungen laut werden, ist verständlich. Bedenken sollte man dabei, dass gerade wegen des Impffortschrittes bei den älteren Generationen das Risiko, schwer an Covid zu erkranken, für Junge zurzeit so hoch ist wie noch nie. Für sie ist der Corona-Spuk erst vorbei, wenn auch sie geimpft sind. Kurz vor dem rettenden Piks sollten sie noch einmal grösste Vorsicht walten lassen.
