Was wollte ich schon wieder? Stellen Sie sich vor, Sie stehen im Supermarkt und können sich nicht erinnern, warum Sie eigentlich hier sind. Viele von uns erleben solche Momente und denken, dass das zum Älterwerden einfach dazugehört. Es stimmt, äussere Faktoren wie zum Beispiel Stress, Erschöpfung, Müdigkeit, regelmässiger Alkoholkonsum oder auch zu viele Informationen, die gleichzeitig auf das Gehirn einströmen, können unser Erinnerungsvermögen beeinträchtigen. Aber aufgepasst: Gedächtnisprobleme sind mehr als kleine Vergesslichkeiten. Wenn sie zunehmen, können sie nicht nur den Alltag massiv erschweren, sondern auch eine Belastung für Familie, Freunde und Bekannte werden.
Die gute Nachricht? Frühzeitiges Handeln hilft, das Fortschreiten einer Gedächtnisstörung zu verlangsamen. Die Symptome, Ursachen und Therapien waren die grossen Themen in unserem ersten Gedächtnis-Webinar mit mehr als 400 Teilnehmenden.
Die typische Fragen
- Ist es normal, dass ich Namen vergesse?
- Ich verliere manchmal den Überblick – wann sollte ich zum Arzt?
- Was passiert, wenn ich wirklich an Demenz leide?
Referent Dr. Simon Feldhaus, Facharzt für Allgemeinmedizin und Chefarzt der Paramed-Gruppe, rüttelte auf und machte allen Teinehmenden klar: Ich bin nicht allein, Gedächtnisprobleme betreffen viele in ganz unterschiedlichem Alter. Nur wenige Betroffene sprechen offen über ihre Beschwerden – oft aus Unsicherheit oder Angst. Viele der Teilnehmenden fragten, ob Vitamin- oder Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sein könnten. «Ja», erklärte Dr. Simon Feldhaus. «Solche Präparate können unterstützen, doch sie ersetzen weder eine ärztliche Untersuchung mit spezifischen Tests noch eine individuell abgestimmte Therapie. Das Gespräch mit einem Arzt ist unverzichtbar.»
Muss ich zum Arzt?
Haben Sie bemerkt, dass Ihr Gedächtnis Sie manchmal im Stich lässt? Diese fünf Fragen helfen Ihnen, zu entscheiden, ob Sie einen Arzttermin vereinbaren sollten:
- Vergessen Sie häufig, was Sie gerade getan oder gesagt haben?
- Fällt es Ihnen schwer, die richtigen Worte zu finden?
- Sind vertraute Aufgaben wie Kochen oder Einkaufen plötzlich komplizierter?
- Verlieren Sie die Orientierung selbst an bekannten Orten?
- Haben Familie oder Freunde bemerkt, dass Sie Dinge häufiger vergessen?
Wenn Sie eine oder mehrere Fragen mit Ja beantworten, sollten Sie einen Arzttermin vereinbaren. Nur eine Fachperson kann die Ursache klären und Sie auf dem richtigen Weg begleiten.
Fünf Schritte für ein gesundes Gehirn
1. Zuerst zum Arzt
Gedächtnisprobleme sollten nicht ignoriert werden. Nur ein Arzt hilft Ihnen, Klarheit zu gewinnen und die nächsten Schritte zu planen.
2. Ginkgo biloba auf ärztlichen Rat
Ginkgo biloba ist ein bewährtes Pflanzenextrakt,
das auch im Webinar intensiv besprochen wurde. Es unterstützt und verbessert die Energieversorgung
des Gehirns. Besprechen Sie den Einsatz von Ginkgo biloba immer mit Ihrem Arzt. Nicht alles, was in der Apotheke erhältlich ist, ist automatisch auch für
Sie geeignet.
3. Nahrung fürs Gehirn
Das Ernährungskonzept der MIND-Diät wurde speziell für die Gehirngesundheit entwickelt und fördert
das Gehirn durch Lebensmittel wie Blattgemüse, Nüsse und Beeren. Auch Lebensmittel wie Eier,
Fisch und angereicherte Getreideprodukte helfen.
Ein Mangel an Vitamin B12 hingegen, der bei älteren Menschen häufig vorkommt, kann das Gedächtnis beeinträchtigen.
4. Aktiv bleiben
Soziale Aktivitäten fördern die mentale Gesundheit und bauen Stress ab. Gemeinsam Kochen oder
ein Spaziergang mit Freunden machen glücklich und entspannen.
5. Das Gehirn fordern
Gedächtnisspiele und Rätsel trainieren das Gehirn
und fördern seine Anpassungsfähigkeit. Schon 20 Minuten Training pro Tag können eine spürbare Wirkung haben.
Dr. med. Simon Feldhaus