Jetzt kommt die Herzinsuffizienz-Epidemie

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Chronisches Herzversagen ist bei älteren Menschen der häufigste Grund für Spitaleinweisungen und verlorene Lebensjahre. Das Problem wird wegen der Alterung der Bevölkerung immer grösser. Bereits jeder zehnte Erwachsene über 80 leidet an Herzinsuffizienz. In den nächsten Jahren ist ein massiver Anstieg der Fälle zu erwarten. Verantwortlich für die epidemische Bedrohung ist vor allem die Zunahme von Übergewicht und Diabetes. Die Bedeutung des Diabetes für die Herzinsuffizienz ist immens. Bei Männern erhöht sich das Risiko an einer Herzinsuffizienz zu erkranken um das Zweifache, bei Frauen sogar um das Fünffache.

Atemnot ist ein Zeichen für ungenügende Therapie

Wer an Herzschwäche erkrankt, hat schlechte Karten. Fast jeder Zweite stirbt innerhalb von fünf Jahren, wenn er nicht konsequent behandelt wird. Drei Viertel aller neu diagnostizierten Patienten müssen in den folgenden zwei Jahren stationär behandelt werden. Ein grosser Teil muss innerhalb kürzester Zeit nach der Entlassung erneut aufgenommen werden, besonders wenn regelmässige ambulante Kontrollen und eine kontinuierliche, leitliniengerechte Behandlung unterlassen werden. Bestehen weiterhin Symptome wie Atemnot, bedeutet das, dass die Therapie nicht ausreicht und deshalb unbedingt erweitert werden muss. Wenn das nicht geschieht, schreitet die Erkrankung unaufhaltsam voran.

Neues Behandlungsprinzip senkt Sterblichkeit

In den letzten Jahren gab es bedeutende Fortschritte in der Behandlung, sei das mit neuen Medikamenten, Schrittmachern oder Kunstherzen, die das Überleben verlängern. Ein neues duales Behandlungsprinzip mit zwei Wirkstoffen brachte einen Durchbruch. Die Sterblichkeit von Herzinsuffizienz-Patienten lässt sich damit in einem Ausmass senken, wie das bisher nicht möglich war.

Die neue Kombinationstherapie verbessert die Leistungsfähigkeit, reduziert die Anzahl Spitalaufenthalte infolge Herzinsuffizienz und erhöht die Überlebensrate der Patienten. Die europäischen Richtlinien empfehlen den Einsatz bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, die trotz optimaler medikamentöser Standardtherapie noch Symptome haben.