Eine Leserin will wissen, ob das Solarium eine gute Idee ist, um die Haut auf die Ferien am Meer vorzubereiten. Dermatologie-Chefarzt Prof. Stephan Lautenschlager antwortet.
Ich habe im Juni einen mehrwöchigen Sprachaufenthalt in Malta geplant. Ich möchte natürlich auch den Strand am Meer geniessen. Da ich eher ein heller Hauttyp bin und keinen Sonnenbrand einfangen will, habe ich mir überlegt, ob im Vorfeld ein „Anbräunen“ mit Solarium gut wäre. Beim letzten Aufenthalt am Meer bekam ich trotz Sonnencrème und Sonnenschirm einen Sonnenbrand an den exponierten Stellen.
Das rät Prof. Dr. med. Stephan Lautenschlager, ChefarztDermatologisches Ambulatorium, Stadtspital Triemli Zürich: „Leider werden Solarien immer noch verwendet, um mit intensiver UVA-Belichtung die Haut an starke Sonneneinwirkung zu gewöhnen. Tatsächlich kann so das Sonnenbrandrisiko gesenkt werden, jedoch mit einem hohen Preis. Einerseits bekommt die Haut dabei eine beträchtliche Menge von UVA-Strahlen ab, welche die Hautalterung beschleunigt und – was noch nicht so lange bekannt ist – das Risiko für schwarzen Hautkrebs erheblich vergrössert. Andererseits wird durch die verbesserte Adaptation die Haut dann deutlich stärker der Sonne ausgesetzt, was das Risiko zusätzlich erhöht, und zwar nicht nur für den schwarzen, sondern auch für den weissen Hautkrebs. Die Gesamtmenge der schädlichen UV-Dosis wird somit mittels „Anbräunen“ im Solarium massiv erhöht. In Ihrem Fall, wo Sie doch vier Wochen Zeit haben, sich an die mediterrane Sonne zu gewöhnen, ist eine langsame Adaptation sinnvoll. Dazu eignen sich Sonnenschutzpräparate mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor (50+) sowie entsprechendem Schutz vor der UVA-Strahlung. Erneuern Sie bei Bedarf diesen Schutz am Mittag und reduzieren Sie direkte Sonneneinstrahlung durch geeignete Kleidung und den Aufenthalt im Schatten.“