Kommt heute der Weihnachtslockdown?

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Für Angela Merkel geht es um Leben und Tod. Letzten Sonntag schickte sie ihr Land in den Lockdown, obwohl die Situation in Deutschland nicht annährend so schlimm ist wie in der Schweiz. Wie dramatisch sich Feiertage auf die Coronavirus-Fallzahlen auswirken können, hat man in den USA am Thanksgiving-Fest gesehen. Bittere Bilanz: Zwei Wochen später erreichten die Corona-Toten einen Höchststand.

Familienfeste sind Superspreader-Events

Es steht ausser Frage. Familienfeste sind Superspreader-Events und fordern einen hohen Tribut. Ein unwissentlich Infizierter kann in kürzester Zeit Dutzende Menschen anstecken, die ihm besonders lieb sind. Vor einem drastischen Anstieg der Zahlen hatten US-Experten wie der bekannte Virologe Anthony Fauci bereits im Vorfeld eindringlich gewarnt. Ihr Appell wurde weitgehend ignoriert. Am 26. November reisten Millionen von Amerikanern quer durch das ganze Land, um ihre Familien zu besuchen.

Auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen, in der Schweiz stehen wir nahe am Abgrund. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, braucht es wenig, und wir haben Zustände wie in Bergamo im Frühjahr. Schon jetzt sind die Spitäler am Anschlag und müssen Tausende von Operationen aufschieben. Die Hilferufe der Verantwortlichen sind unüberhörbar. Treffen über Weihnachten und Silvester millionenfach mehrere Haushalte zusammen, ist ein drastischer Anstieg der Fallzahlen im Januar unausweichlich.

Wie viele Tote ist uns Weihnachten wert?

Die grosse Frage lautet deshalb: Wie viele Tote ist uns Weihnachten wert? Der Bundesrat hat am heutigen Tag keine andere Wahl, als das öffentliche Leben für die nächsten Wochen auf das absolut Notwendige herunterzufahren und die möglichen Kontakte dadurch massiv einzuschränken. Appelle an die Eigenverantwortung bleiben zunehmend wirkungslos. Daran ist die Regierung auch selber schuld. Nach dem unwürdigen Hin und Her zwischen Bund und Kantonen hat das Vertrauen der Bevölkerung in die Massnahmen massiv gelitten.

Viele Optionen hat der Bundesrat nicht mehr. Er kann die Restaurants und Läden schliessen. Er könnte die Schulferien verlängern, den Skisport wieder verbieten und Zusammenkünfte nur auf den engsten Familienkreis beschränken. Und im schlimmsten Fall könnte oder müsste er wieder die ausserordentliche Lage ausrufen.

Jeder Hausstand bleibt für sich

Dass es nicht so weit kommt, haben wir alle selber in der Hand. Jeder Hausstand bleibt für sich. Es wäre für die kommenden Wochen ein Akt der Nächstenliebe. Und: Abstand, Masken, Händewaschen und Lüften. Das sind die wirkungsvollsten Mittel gegen das Virus, auch unter sich nahestehenden Menschen. Weiter: Aktivitäten ins Freie verlegen, Menschenansammlungen und Situationen, wo laut gesprochen oder gesungen wird, konsequent meiden. Wer Menschen aus Risikogruppen trifft, sollte äusserste Vorsicht walten lassen. Zehn Tage vorher in Quarantäne gehen, während des Treffens Abstand halten, Maske tragen, lüften. Selbst bei nur leichten Symptomen sich sofort testen lassen und zum Schutz der anderen für mindestens fünf Tage auf jeden Kontakt verzichten.

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