Lebensstil ist für Schlaganfall-Risiko wichtiger als die Gene

Schlaganfall 3

Wie bei den meisten Krankheiten wird auch beim Schlaganfall das Risiko durch ein Zusammenwirken von Genen und Umwelt bestimmt. Welchen Anteil Gene und Umwelt haben, ist unklar, ebenso, wie solche Faktoren zusammenwirken. Weil Schlaganfälle viel Leid, Behinderungen und verlorene Lebensjahr nach sich ziehen, ist es wichtig zu wissen, ob eine Lebensstiländerung auch solchen Personen nützt, welche die falschen Gene mitbekommen haben, oder nur bei denjenigen ohne grössere genetische Risiken.

Gesunde Ernährung und Bewegung senken Risiko

Gemäss den Daten eines deutsch-britischen Forscherteams senkt ein gesunder Lebensstil das Schlaganfallrisiko unabhängig vom genetischen Risiko. Von einer gesunden Ernährung und viel Bewegung profitieren daher alle Menschen in ähnlichem Ausmass.

Die späteren Schlaganfallpatienten waren zu Beginn der Studie im Mittel älter, zudem hatten sie deutlich häufiger ungünstige Blutdruck-, Blutzucker- und Fettwerte als Menschen ohne Schlaganfall. Teilnehmer mit einer ungesunden Lebensweise erlitten 66 Prozent häufiger einen Schlaganfall als gesund lebende Personen, bei solchen mit einem mässig gesunden Leben ergab sich eine um 27 Prozent erhöhte Schlaganfallrate.

Das Risiko durch Gene und Umweltfaktoren addiert sich. Bei Personen mit ungünstigen Genen und zugleich ungesundem Lebensstil fanden die Forscher eine rund 130 Prozent erhöhte Schlaganfallrate. Am stärksten trugen Rauchen und Übergewicht zum lebensstilbedingten Schlaganfall-Risiko bei. Bei Männern wirkten sich sowohl Gene als auch Lebensstilfaktoren stärker auf die Schlaganfallhäufigkeit aus als bei Frauen. Männer sollten daher besonders gut auf eine gesunde Lebensweise achten.