Liebe geht auch ohne HPV

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Das Humane Papillomavirus, abgekürzt HPV, führt zu Infektionen der Schleimhaut der Geschlechtsorgane oder der Haut. Es gibt über hundert verschiedene Typen von HPV. Ungefähr vierzig verschiedene Typen werden beim Geschlechtsverkehr von Mensch zu Mensch durch Hautkontakt oder Berührung von Schleimhäuten übertragen. Die Ansteckung mit diesen Viren kann an den Geschlechtsorganen von Frauen und Männern Warzen oder Krebsvorstufen hervorrufen.

Mit HPV stecken sich 70 bis 80 Prozent aller Menschen im Laufe ihres Lebens an, Frauen und Männer. Die Häufigkeit der HPV-Infektionen steigt mit der Anzahl Sexualpartner. Das Infektionsrisiko ist zu Beginn der sexuellen Aktivität am höchsten. Gut zwei Drittel der Infektionen machen keine Symptome. Das Immunsystem bekämpft die Erreger erfolgreich. HPV-Typen mit niedrigem Risiko zeigen sich, falls Symptome auftreten, als Warzen. Diese befinden sich im Innern der Vagina oder im After und sind oft nur bei gezielter ärztlicher Untersuchung zu erkennen. Sie können jedoch auch als blumenkohlartige Wucherungen im äus­seren Genital- und Analbereich auftreten. Genitalwarzen sind zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Hochrisiko-Typen von HPV können jedoch verschiedene Krebsvorstufen und -erkrankungen auslösen.

Jeden Tag erkrankt mehr als eine Person an HPV-bedingtem Krebs

In den vergangenen Jahren wurden in der Schweiz jährlich rund 250 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs und etwa 5000 Krebsvorstufen diagnostiziert. Gebärmutterhalskrebs ist in der Schweiz bei Frauen zwischen 20 und 49 Jahren die fünfthäufigste Krebsart. Aber auch Männer können sich infizieren und ein entsprechendes Krankheitsbild entwickeln, beispielsweise mit gutartigen Wucherungen im Genitalbereich oder mit bösartigen Tumoren am Penis oder Anus. Jährlich werden 160 Fälle von HPV-bedingtem Analkrebs bei Frauen und Männer gemeldet. Die Infektion durch HP-Viren ist auch beim Oralverkehr möglich. Folgen können Krebserkrankungen im Mund-, Rachen- oder Kehlkopfbereich sein. Man erinnere sich: Der Schauspieler Michael Douglas hat darauf aufmerksam gemacht, dass sein Zungenkrebs durch Oralverkehr entstanden sei. Er habe sich dabei mit HPV infiziert.

Mangelhaftes Bewusstsein über ­HPV-Infektionsrisiko

Die Schweiz gehört mit Deutschland und Österreich zu den Ländern mit dem geringsten HPV-Bewusstsein. Zu diesem Ergebnis kam eine Vergleichsstudie in Europa, die im März 2019 in zehn Ländern inklusive der Schweiz durchgeführt wurde. Ein Drittel der Befragten ging davon aus, dass eine HPV-Infektion selten bis ziemlich selten vorkommt. Demgegenüber steht die Tatsache, dass das Risiko im Leben mindestens einmal mit HPV infiziert zu werden, bei über 70 Prozent liegt. Dass HPV auch Krebs bei Männern verursachen kann, ist in der Schweiz nur wenigen bewusst. Gut ein Drittel aller Befragten denkt, dass alleine die Mädchen einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Nur acht Prozent wussten, dass für Knaben dieses Risiko genauso besteht.

HPV-Infektion und Prostatakrebs

Neulich publizierte eine australische Gruppe der University of New South Wales in Sydney eine mögliche Verbindung zwischen HPV und Prostatakrebs. Nach einer Auswertung von 26 Studien kamen sie zum Schluss, dass ein Zusammenhang sehr wahrscheinlich sei. Dies geht aus einem Beitrag des Fachjournals «Infectious Agents and Cancer» hervor. Die Forscher fanden offenbar Beweise, dass Hochrisiko-HP-Viren bei Prostatakrebs wesentlich häufiger vorkommen als in normalem und gutartig vergrössertem Prostatagewebe. Zudem ist in Ländern, in denen es viele Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs gibt, die Sterblichkeit durch Prostatakrebs ebenfalls hoch. Umgekehrt gibt es in Ländern mit einer geringen Sterblichkeit durch Gebärmutterhalskrebs auch weniger Prostatakrebs.

Seit 2007 kümmert sich auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) um die HPV-Bekämpfung bei Jungen und Mädchen. Weitere Informationen und Broschüren zur Prävention von HPV können Sie unter www.bag.admin.ch/hpv-de einsehen.

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