Mammografie schon ab 40

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Während in der Schweiz immer noch heftig über ein generelles Mammografie-Screening für Frauen ab 50 debattiert wird, fordern immer mehr namhafte Ärzte und Fachorganisationen weltweit solche Vorsorgeprogramme zur Reduktion der Brustkrebssterblichkeit schon ab dem 40. Altersjahr.

Die Wissenschaftler stützen sich dabei auf neue Daten von Frauen zwischen 40 und 49 Jahren. Die Untersuchungen zeigen, dass bei den meisten Frauen in diesem Alter Brustkrebs nur zufällig entdeckt wird und sie durch ein herkömmliches Screening-Programm fallen. Nehmen sie an einem Screeningprogramm bereits ab 40 Jahren teil, wird ihre Brustkrebssterberate fast ebenso stark reduziert wie bei Frauen zwischen 50 und 70 Jahren.

Fachgesellschaften wie die American Cancer Society und die American Medical Association zum Beispiel machen sich für ein jährliches Brustkrebs-Screening für alle Frauen ab dem 40. Lebensjahr stark. Sonst werde das Mamma-Karzinom in einem viel späteren Stadium entdeckt, mit entsprechend schlechterer Prognose. Mit einem Screening ab 40 entdecke man Brustkrebsfälle, die heilbar sind. Zu bedenken ist zudem, dass jüngere Frauen häufig aggressivere, schnell wachsende Tumore haben und daher eine frühe Diagnose besonders wichtig ist.

Was sagt Prof. Ossi R. Köchli, Leiter des BrustCentrums Bethanien in Zürich, zu diesen Forderungen? „Das Thema Mammographie wird in unserem Land immer wieder kontrovers diskutiert, obwohl der Nutzen wissenschaftlich mehrfach bewiesen ist. In der Schweiz haben wir leider nur kantonale Regelungen und auch sehr unterschiedliche Brust-Versorgungsqualitäten. Ich möchte daran erinnern, dass die beste Brustgesundheit erreicht wird, wenn folgende Massnahmen getroffen werden: Regelmässige Selbstuntersuchung der Brust, regelmässige Brustkontrolle anlässlich der Jahreskontrolle beim Frauenarzt und regelmässige Mammographien und nicht selten nötige Ultraschall-Untersuchungen. Der Beginn des Screening hängt vom individuellen Risiko und von der Gesamtversorgungsqualität ab. Ein Screening ab 40 kann durchaus Sinn machen, weil wir wissen, dass die meisten Todesfälle bei nicht gescreenten Frauen auftreten, und diese in dieser Altersgruppe auch aggressiver sind.“