Maniok – Wunderpflanze der Tropen

Maniok Bild: AdobeStock, Urheber: emuck

Maniok versorgt rund eine Milliarde Menschen mit bis zu einem Drittel der benötigten Kalorien und ist damit eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel überhaupt. In Europa ist die stärkehaltige Wurzelknolle dagegen kaum bekannt.

Nicht nur die bis zu 1 Meter langen und bis zu 10 Kilo schweren Knollen werden als Nahrungsmittel verwendet, sondern auch die Blätter. Bei einer stark maniokbasierten Ernährung ist dies von grossem Vorteil, da die Wurzelknollen nur sehr wenig Eiweiss enthalten, die Blätter hingegen um so proteinreicher sind.

Nichts für Low-Carb-Jünger

Die Knolle Afrikas ist mit einem Kohlenhydratanteil von rund 30 Prozent ein noch besserer Sattmacher als die Kartoffel, aber definitiv nichts für Low-Carb-Jünger. 100 Gramm haben um die 150 Kilokalorien, sind also recht gehaltvoll. Sie liefern damit mehr als das Doppelte an Energie als die gleiche Menge Kartoffeln.

Nur gekocht essen

Maniok darf nur in gegartem Zustand gegessen werden, da er roh giftige Stoffe wie Blausäure enthält, die erst durch Erhitzen vollständig zerstört werden. Die Konzentration dieser Inhaltsstoffe macht den Unterschied zwischen den milden, süssen Maniok-Arten und den sogenannt wilden. Die zahmen Sorten enthalten eine so geringe Menge an Giftstoffen, dass man sie bereits nach einfachem Kochen bedenkenlos essen kann. Die wilden Sorten haben einen höheren Giftstoff-Gehalt, sodass sie zuerst manuell oder industriell entgiftet werden müssen. Am Ende dieses Prozesses erhält man die Farinha, das Maniokmehl.

So geht’s:

  • Was bei uns die Kartoffel, ist in Afrika und Lateinamerika die Maniokknolle.
  • Es gibt eine enorme Vielfalt an Maniokgerichten. Häufig wird nicht die frische Knolle gegessen, sondern die verschiedenen Arten von Maniokmehl.
  • Die Knollen lassen sich wie Kartoffeln zubereiten. Das heisst in Salzwasser kochen und mit einer pikanten Sauce servieren.
  • In Kombination mit Auberginen ist Maniok äusserst gesund.
  • Maniokbrei passt am besten zu rassigen Saucen sowie als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten.
  • Leider kann man aus Maniok kein Brot backen, da dem Mehl aufgrund des geringen Eiweissgehaltes der Kleber fehlt. Empfehlenswert sind hingen Mischungen aus 80 Prozent Weizen- und 20 Prozent Maniokmehl. Ebenso köstlich sind aus Maniokmehl gebackene Fladen.
  • Gari ist ein in der nordafrikanischen Küche häufig verwendeter Maniok-Griess. Die Zubereitung ist ähnlich wie beim Couscous. Gari ist eine hervorragende Beilage zu vegetarischen Gerichten, beispielsweise zu Bohnen.
  • Machen Sie Pommes aus Kartoffeln Konkurrenz. Die Wurzel in Stifte schneiden und in einer Schale mit einem Esslöffel Öl und Gewürzen mischen. Auf einem Backblech auslegen und im Ofen backen.
  • Die Blätter der Maniokpflanze sind sehr eiweissreich, verfügen also genau über den Stoff, welcher der Knolle fehlt. Der hohe Nährwert verführt dazu, die Blätter als Gemüse zu verspeisen. Verwenden Sie die Blätter auch zum Einwickeln verschiedenster Gerichte.

Fazit:

Suchen Sie Alternativen zu Sättigungsbeilagen wie Reis, Kartoffeln oder Teigwaren? Dann probieren Sie es einmal mit Maniok. Die Zubereitungsarten sind immens. Und vergessen Sie dabei nicht die Blätter mit ihrem hohen Eiweissgehalt. Wer auf Maniok setzt, vertreibt die Eintönigkeit in der Küche. Nichts fördert Übergewicht so stark wie öde Langeweile.