Mehr Nierensteine wegen dem Klimawandel

Nierenstein

Bundesratsanwärterin Viola Amherd passierte das, was mehr als fünf Prozent der Schweizer Bevölkerung irgendwann im Leben blüht. Sie bekommen Nieren- oder Harnsteine. Rund 30’000 Fälle gibt es pro Jahr in der Schweiz. Die Tendenz ist klar steigend, weltweit. Wer einmal solche Steine gehabt hat, wird mit einer über 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit erneut daran erkranken. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen.

In den meisten Fällen sind die Ursachen für die Bildung von Nieren- oder Harnsteinen nicht eindeutig ersichtlich. Klar ist jedoch, der heutige Lebensstil fördert ein Steinleiden. Schuld sind eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, viel Fleisch, das zunehmen heisse Klima und vermutlich auch psychosozialer Stress.

Gefahr von Blutvergiftung droht

Eine Nierenkolik verursacht den stärksten Schmerz, den Menschen erleiden können. Wird ein Nierenstein in Richtung Harnblase ausgeschwemmt, bleibt er im dünnen Harnleiter stecken und blockiert ihn. Niere und Harnleiter werden überdehnt. In einer solche Situation werden nicht nur Schmerzmittel gegeben, sondern auch spezifische Mittel, um den Harnleiter zu erweitern. Damit steigt die Chance, dass der Stein spontan abgeht. Mit Medikamenten gehen rund vier von fünf Steinen innerhalb von ein paar Tagen spontan ab. Grosse Steine gehen mit der Gefahr einer Nierenstauung und Infektionen einher. Im schlimmsten Fall droht eine Blutvergiftung.

Mittels Ultraschall können die ableitenden Harnwege sowie Abflusshindernisse wie Steine beurteilt werden. In den meisten Fällen macht man ein Computertomogramm. So können Lage und Grösse des Steins bestimmt werden.

Gute Prophyaxe ist Gold wert

Werden die Steine nicht auf natürlichem Weg ausgeschwemmt, gibt es moderne, schonende Verfahren, welche die offene Steinchirurgie, also den grossen Schnitt, fast völlig abgelöst haben. Dazu gehören die Steinzertrümmerung mittels Stosswellen. Sie ist in bis zu 85 Prozent der Fälle erfolgreich. Eine weitere Möglichkeit ist die endoskopische Steinentfernung mittels Lasersonden und Körbchen. Bei grösseren Steinen im Nierenbecken ist eine Nierenspiegelung erforderlich.

Mit einer guten Prophylaxe lässt sich die Rückfallrate massiv senken. Dazu gehören eine genaue Analyse des Trink- und Essverhaltens, Blut- und Urinuntersuchungen sowie die chemische Analyse des abgegangenen Steins.