Meine Dickdarmspiegelung

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Dickdarmkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Tumoren überhaupt. Wichtigstes Mittel zur Prävention ist die Koloskopie. Lesen Sie den Erfahrungsbericht von Dr. Stutz.

Seit mehr als zehn Jahren propagiere ich mit aller Vehemenz die Dickdarmspiegelung gegen eine der häufigsten Krebsarten, den Dickdarmkrebs, sei es in meinen Fernsehsendungen oder in meinem Magazin. Wie kaum eine andere Krebsart lässt sich Dickdarmkrebs durch eine relativ einfach Untersuchung nicht nur früh erkennen, sondern in sehr vielen Fällen sogar ganz verhindern. In aller Regel entwickelt sich dieser bösartige Tumor nämlich nicht aus heiterem Himmel, sondern über Jahre aus anfänglich völlig gutartigen Schleimhautwucherungen, den so genannten Polypen. Findet man diese Polypen rechtzeitig und entfernt man sie gleich, können sie auch nicht entarten. Schaut man hingegen einfach zu, das heissst, schaut man nicht in den Darm rein, entdeckt man sie auch nicht rechtzeitig, weil sie üblicherweise überhaupt keine Symptome machen. Es ist deshalb eine Tausendfache Tragödie, dass man Dickdarmkrebs in mehr als der Fälle erst dann entdeckt, wenn er nicht mehr heilbar ist.

Die meisten entwickelten Länder haben aus diesem Grund eine flächendeckende Vorsorgeuntersuchung eingeführt, die Dickdarmspiegelung, die so genannte Koloskopie. Sie wird allen Menschen über 50 empfohlen und in vielen Ländern von der Krankenkasse übernommen. In der Schweiz sind wir wie in vielen anderen gesundheitlichen Fragen noch ziemlich rückständig. Wann und ob überhaupt diese Vorsorgeuntersuchung gemacht wird, bleibt jedem selber überlassen. Auch für die Kosten müssen die meisten Versicherten selber aufkommen.

Am letzten Dienstag habe ich nun eine solche Darmpiegelung gemacht. Vom Eingriff selber habe ich nichts mitbekommen, weil ich ein kurz wirksames Schlafmittel erhielt. Die Nacht davor war nicht gerade lustig, weil ich die meiste Zeit in der Toilette verbrachte, da der Darm für die Untersuchung gereinigt werden musste. Noch unangenehmer war der Geschmack der Abführlösung. Zwei Liter musste ich davon nehmen. Da half es auch wenig, diese Lösung mit Eis zu kühlen. Hätte ich nicht vorgängig ein Medikament gegen Übelkeit eingenommen, hätte ich die ganze Sauce wahrscheinlich augenblicklich wieder erbrochen.

Nun, im Vergleich zum gesundheitlichen Stellenwert dieser Untersuchung und meiner Erleichterung nach der Untersuchung ist das natürlich nichts. Dr. Müller fand bei der Spiegelung einen einzigen kleinen Polypen, den er auf der Stelle abtragen und zur feingeweblichen Untersuchung einsenden konnte. Hätte ich die Koloskopie nicht gemacht, hätte sich genau dieser Polyp über die nächsten Jahre zu einem Dickdarmkrebs entwickeln können.

Ich kann Ihnen diese Untersuchung nur wärmstens empfehlen. Es gibt keine andere Untersuchung zur Krebsprävention, die eine solch grosse Wirkung hat.

 

Bild 1: Kleiner Polyp im Bereich des aufsteigenden Dickdarms

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Bild 2: Unauffällige Dickdarmschleimhaut

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