Meine Dickdarmspiegelung

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Seit mehr als zehn Jahren propagiere ich mit aller Vehemenz die Dickdarmspiegelung gegen eine der häufigsten Krebsarten, den Dickdarmkrebs. Wie kaum eine andere Krebsart lässt sich Dickdarmkrebs durch eine relativ einfache Untersuchung nicht nur früh erkennen, sondern in sehr vielen Fällen sogar ganz verhindern. In aller Regel entwickelt sich dieser bösartige Tumor nämlich nicht aus heiterem Himmel, sondern über Jahre aus anfänglich völlig gutartigen Schleimhautwucherungen, den so genannten Polypen. Findet man diese Polypen rechtzeitig und entfernt man sie gleich, können sie auch nicht entarten. Schaut man hingegen einfach zu, das heisst, schaut man nicht in den Darm rein, entdeckt man sie auch nicht rechtzeitig, weil sie üblicherweise überhaupt keine Symptome machen. Es ist deshalb eine tausendfache Tragödie, dass man Dickdarmkrebs in mehr als der Fälle erst dann entdeckt, wenn er nicht mehr heilbar ist.

Eine Koloskopie ist die beste Vorsorge

Die meisten entwickelten Länder haben aus diesem Grund eine flächendeckende Vorsorgeuntersuchung eingeführt, die Dickdarmspiegelung, die so genannte Koloskopie. Sie wird allen Menschen über 50 empfohlen und in vielen Ländern von der Krankenkasse übernommen. In der Schweiz übernimmt die Grundversicherung alle zehn Jahre die Kosten für eine vorsorgliche Darmspiegelung bei Personen zwischen 50 und 69 Jahren.

Niemand muss sich vor dem Eingriff fürchten

Auch ich habe schon eine Darmspiegelung gemacht. Vom Eingriff selber habe ich nichts mitbekommen, weil ich ein kurz wirksames Schlafmittel erhielt. Die Nacht davor war nicht gerade lustig, weil ich die meiste Zeit auf der Toilette verbrachte, da der Darm für die Untersuchung gereinigt werden musste. Noch unangenehmer war der Geschmack der Abführlösung. Hätte ich nicht vorgängig ein Medikament gegen Übelkeit genommen, hätte ich die ganze Sauce wahrscheinlich augenblicklich wieder erbrochen.

Polypen werden sofort entfernt

Nun, im Vergleich zum gesundheitlichen Stellenwert dieser Diagnose und meiner Erleichterung nach der Untersuchung ist das natürlich nichts. Dr. Müller fand bei der Spiegelung einen einzigen kleinen Polypen, den er auf der Stelle abtragen und zur feingeweblichen Analyse einsenden konnte. Hätte ich die Koloskopie nicht gemacht, hätte sich genau dieser Polyp über die nächsten Jahre zu einem Dickdarmkrebs entwickeln können.

Ich kann Ihnen diese Untersuchung nur wärmstens empfehlen. Es gibt keine andere Massnahme zur Krebsprävention, die eine solch grosse Wirkung hat.

Bild 1: Kleiner Polyp im Bereich des aufsteigenden Dickdarms

  

Bild 2: Unauffällige Dickdarmschleimhaut