Mit Delta steckt man sich sogar im Freien an

Ansteckung im Freien mit Delta AdobeStock 440581922 Corona Borealis Bild: AdobeStock, Urheber: Borealis

Draussen und im Sommer kann man sich kaum mit Corona infizieren, heisst es immer wieder. Mit Maske oder Abstand ist es deshalb nicht mehr weither. Doch das kann sich rächen. Die mittlerweile dominierende Delta-Variante ist so ansteckend, dass sie je nach Situation auch im Freien überspringt.

Fünffach erhöhte Viruslast

Delta-Infizierte haben im Vergleich zur Vorgängervariante Alpha eine um den Faktor fünf erhöhte Viruslast. Je mehr Virus ein Infizierter in sich trägt, desto grösser ist das Übertragungsrisiko. Wie riskant eine Situation ist, hängt von vielen Dingen ab. Von der Distanz zu anderen Menschen, von der Dauer der Kontakte, aber auch von der Art der Tätigkeit. Lautes Reden oder Jubeln zum Beispiel führen zu einem hohen Ausstoss von Aerosolen. Deshalb kann für eine Infektion schon eine Minute ausreichen, in anderen Fällen braucht es eine halbe Stunde.

Eine flüchtige Begegnung reicht

Laut US-Epidemiologe Eric Feigl gibt es immer mehr Hinweise auf Übertragungen im Freien. Er verweist auf die Ansteckungen in Indien bei religiösen Veranstaltungen, die grösstenteils unter freiem Himmel stattgefunden haben. Er warnt schon länger davor, dass Delta selbst bei flüchtigen Begegnungen übertragen werden kann.

So ansteckend wie Windpocken

Gemäss der amerikanischen Seuchenschutzbehörde ist das Delta-Virus so ansteckend wie Windpocken. Auch würden Geimpfte die Mutation häufiger weiterverbreiten als angenommen. Delta durchbreche mit einer höheren Wahrscheinlichkeit den Impfschutz und verursache schwerere Erkrankungen als die anderen Varianten.

Vorsicht ist also auch draussen angebracht. Menschenansammlungen meiden, Abstand wahren und gegebenenfalls sogar Maske tragen.