Mit diesem Fett lebt man länger

Weniger Demenzen, weniger Bluthochdruck und weniger Herzinfarkte. «Mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren im Blut wird man schlauer, altert langsamer und bleibt länger am Leben», sagt Prof. Clemens von Schacky.

Omega3 Prof von Schacky HG

Haben unsere Mütter etwas Sinnvolles gemacht, als sie uns Kindern im Winter Lebertran gaben?

Unsere Mütter gaben uns Lebertran als Quelle von Vitamin D, was in der sonnenarmen Zeit sicher sinnvoll war. Unsere Mütter wussten jedoch nicht, dass im Lebertran Omega-3-Fettsäuren enthalten sind, die bei Kindern für den Hirnaufbau benötigt werden. Heutzutage gibt es bessere Quellen für Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren.

Machen Omega-3-Fettsäuren tatsächlich schlau?

Omega-3-Fettsäuren werden für den Aufbau und den Unterhalt des Gehirns benötigt. Sie haben mit der Gefässregulation des Gehirns zu tun und sie minimieren unnötige Entzündungen, welche die Hirnfunktion einschränken können. In jedem Alter werden durch erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren komplexe Hirnfunktionen verbessert, wie zum Beispiel die Reaktionszeit, das Erinnerungsvermögen oder das abstrakte Denkvermögen. Bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft vermehrt Omega-3-Fettsäuren zu sich genommen haben, sieht man zusätzlich auch eine bessere Sprachentwicklung.

Wie kann man das beweisen?

Durch eine Erfassung von Omega-3-Fettsäuren in den Blutspiegeln. Es zeigt sich, dass die genannten Verbesserungen Hand in Hand mit höheren Blutspiegeln gehen.

Sie sprechen den HS-Omega-3-Index an, den Sie entwickelt haben.

Genau. Am besten belegt und am weitesten verbreitet ist die standardisierte Analytik von roten Blutkörperchen, die der sogenannte HS-Omega-3-Index macht. Schaut man sich die bisherigen Studienergebnisse an, so scheint es auf den ersten Blick nicht ganz klar zu sein, ob Omega-3-Fettsäuren tatsächlich schlau machen. Sortiert man aber jene Studien aus, die Mängel in der Methodik hatten, dann wird deutlich, dass Omega-3-Fettsäuren bestimmte Aspekte der Intelligenz verbessern.

Profitieren auch Menschen ab 50?

Und wie! Hohe Omega-3-Spiegel bedeuten ein längeres Leben, weniger Herzinfarkte, weniger plötzliche Herztode, weniger Bluthochdruck, weniger Demenzen, weniger Muskelabnahme und weniger weitere Gesundheitsprobleme, die wir zwar mit dem Altern verbinden, die aber wohl eher Ausdruck eines jahrzehntelangen Mangels an Omega-3-Fettsäuren sind. In einer Studie an älteren Menschen in der Umgebung von Augsburg sahen wir, dass es in der zweiten Hälfte des achten Lebensjahrzehnts eigentlich nur drei Möglichkeiten gibt: Entweder ist man tot oder man ist dement oder man lebt, ist nicht dement und hat einen Omega-3-­Index im Zielbereich von acht bis elf Prozent. Daher zeigt sich der Nutzen hoher Spiegel von Omega-3-Fettsäuren ganz besonders in der zweiten Lebenshälfte.

Wie erkenne ich einen Omega-3-Mangel?

Ein Omega-3-Mangel kann sich in Erkrankungen wie der majoren Depression oder einem Bluthochdruck zeigen, aber auch viel diskreter in emotionaler Labilität. Einfach und zuverlässig wird der Omega-3-Mangel nur durch die Messung des HS-Omega-3-Index erkannt.

Ist man mit zweimal Fisch pro Woche auf der sicheren Seite?

Nein, überhaupt nicht. Es gibt Fisch, der fast keine Omega-3-Fettsäuren enthält, wie der Seelachs, der eigentlich Dorsch oder – korrekterweise – Köhler heisst. Beim Zuchtlachs kann man sich nicht mehr darauf verlassen, dass er Omega-3-Fettsäuren enthält. Der Grund: Omega-3-Fettsäuren sind teuer geworden, und die Fischzüchter greifen auf billigere Futtermittel wie Mais zurück. Wildfisch sucht sich seine Nahrung selbst und ist davon nicht betroffen. Ein Problem gibt es mit langlebigen Raubfischen wie dem Thunfisch: Neben Omega-3-Fettsäuren sammeln sich in ihnen giftige Stoffe wie Methylquecksilber oder organische Toxine an. Zudem ist die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren von Person zu Person sehr verschieden. Auf der sicheren Seite ist man nur, wenn die eigenen Spiegel der beiden wichtigsten Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA im Zielbereich von acht bis elf Prozent liegen.

Welchen Fisch empfehlen Sie?

Da wird die Auswahl relativ klein: Makrele und Lachs haben noch nennenswerte Mengen an Omega-3-Fettsäuren. Auch Sardine und Hering.

Und wenn jemand Fisch nicht mag?

Unglücklicherweise mögen Frauen in jenem Alter, in dem sie Kinder bekommen können, häufig keinen Fisch. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sind die Spiegel dieser Frauen dann besonders tief. Ich empfehle, auf Nahrungsergänzungsmittel auszuweichen, und zwar so, dass auch Schwangere einen HS-Omega-3-Index von acht bis elf Prozent haben.

Taugen auch pflanzliche Öle zur Verbesserung des Omega-3-Status?

Pflanzliche Omega-3-Fettsäuren wie sie in Leinöl oder Rapsöl vorkommen, tragen fast nicht zur Verbesserung des HS-Omega-3-Index bei. Die Umwandlungsrate in die langkettigen EPA und DHA ist schlicht zu niedrig.

Ihre Messungen zeigen, dass rund drei Viertel der Bevölkerung einen zu niedrigen Omega-3-Spiegel haben.

Leider ist das so. Und nicht nur das: Wir sehen auch, dass in der Bevölkerung die Spiegel mit der Zeit sinken. In manchen Ländern auf der Welt sind sie katastrophal niedrig. In anderen wie Japan oder Südkorea sind sie im Zielbereich. Es ist kein Zufall, dass die Bevölkerung in Japan länger lebt und dass es dort weniger Demenzen gibt als in westlichen Ländern.

Sollte nun jeder seinen HS-Omega-3-Index ­bestimmen lassen?

Die kurze Antwort ist: eigentlich ja. Jeder, der sich wirklich für seine Gesundheit interessiert, wird es sowieso tun. Und dann sind noch die vielen, die ein Gesundheitsproblem haben, an dem niedrige Spiegel von Omega-3-Fettsäuren ursächlich beteiligt sind, wie Bluthochdruck oder Depression – heutzutage typische Volkskrankheiten.

Es heisst immer, sich ausgewogen ernähren genügt, um gesund zu bleiben. Würde das nicht auch in Bezug auf die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren zutreffen?

Die ausgewogene Ernährung ist der heilige Gral der Ernährungsforscher: Jeder redet davon, aber keiner weiss, was es ist. Es gibt keine Definition der ausgewogenen Ernährung. Ich rede lieber von Tatsachen. Und bei jedem, dessen HS-Omega-3-Index unterhalb des Zielbereichs von acht bis elf Prozent liegt, ist nachgewiesen, dass die Spiegel der Omega-3-Fettsäuren nicht optimal sind. Da man sich nicht darauf verlassen kann, durch den Verzehr von Fisch gut und sicher mit Omega-3-Fettsäuren versorgt zu werden, empfehle ich die Supplementierung.»


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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 20.08.2018.

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