Müssen wir bis ans Ende unserer Tage impfen?

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Der Impfschutz lässt mit der Zeit nach. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis das Abwehrsystem einen Schub braucht. Mehrere Länder verabreichen Hochbetagten und Risikogruppen deshalb bereits die dritte Spritze. Doch der Schub muss nicht zwingend für alle künstlich sein.

Aller guten Dinge sind nicht unbedingt drei

Selbst wenn ein Grossteil der Bevölkerung einst geimpft sein sollte, wird das Virus weiterhin zirkulieren. Es kann sich auch im Rachen von doppelt Geimpften einnisten, weil die Spritze das Schleimhaut-Immunsystem nur teilweise aktiviert. Die Immunisierten werden selbst meistens nicht krank, aber können andere infizieren. Was wie ein Mangel scheint, könnte der Schlüssel zu einem natürlichen, langfristigen Schutz sein.

Man wird also auch in Zukunft regelmässig das Coronavirus einatmen. Das stachelt die Abwehr der Schleimhäute an und zwingt sie zu einer Reaktion. Jüngere Menschen werden Covid-19 dann schlimmstenfalls als Erkältung wahrnehmen und so unbewusst ihre Abwehrkräfte dauerhaft stärken.

Mit 60 fängt das Impfen an

Die Kombination aus doppelter Impfung und Infektion könnte sogar den besten Schutz bieten. Im Gegensatz zum Impfstoff sind in der natürlichen Umgebung immer die neuesten Virusvarianten. Das Abwehrsystem muss sich der Lage also laufend selbständig anpassen, womit sich der Schutz breiter fächert und stets aktualisiert. Die Antikörper der ursprünglichen Impfung verhindern im Hintergrund, dass die Infektion eskaliert. Die Theorie leuchtet ein, doch die Zahlen sind noch nicht eindeutig.

Für ältere Menschen funktioniert die Logik nicht, weil das Anstacheln der Abwehr ein Spiel mit dem Feuer ist. Es endet eher in einem schweren, tödlichen Verlauf. Die entscheidende Frage ist also, wo die Altersgrenze liegt, ab der natürliche Infektionen zu gefährlich sind und eine regelmässige Impfung nötig ist. Die Frage diskutieren Expertinnen und Experten derzeit heftig. Eine mögliche Grenze, die wiederholt genannt wurde, liegt bei sechzig Jahren.