Neue Empfehlungen zum plötzlichen Kindstod

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Ins Elternschlafzimmer ja, aber nicht ins Bett der Eltern. Säuglinge schlafen am sichersten im eigenen Kinderbett.

Im ersten Lebensjahr sollen Babys in ihrem eigenen Kinderbett schlafen. Am sichersten ist es, wenn das Kinderbett im Schlafzimmer der Eltern steht. Zu diesen neuen Empfehlungen kommt eine Arbeitsgruppe der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie SGP und der Schweizerischen Gesellschaft für Neonatologie. Weil die bisherigen Empfehlungen der SGP zu strikt waren und sowohl von Teilen der Eltern als auch von Experten nicht mitgetragen wurden, hat die SGP zusammen mit der Stiftung zur Förderung des Stillens neue Empfehlungen zum gemeinsamen Schlafen von Eltern und Kindern entwickelt.

Darin wird das Bedsharing – wie das Teilen des Bettes von Säugling und seinen Eltern genannt wird – zwar nicht mehr strikte verboten, aber es werden Vorsichtsmassnahmen aufgelistet, damit es nicht zum plötzlichen Kindstod kommt. Der Säugling brauche zum Schlafen genügend Platz, das Bett müsse entsprechend gross und die Matratze fest sein. Wissenschaftlich gesichert sind zudem weitere Empfehlungen wie das Schlafen auf dem Rücken, eine rauchfreie Umgebung (bereits für die Mutter während der ganzen Schwangerschaft), das Vermeiden von Überwärmung im Kinderschlafzimmer (18 Grad genügen), Stillen im ersten Lebensjahr und die Gabe des Nuggis ohne Zwang. Bedsharing sollte zwingend vermieden werden, wenn Eltern Raucher sind, wenn sie Alkohol, Schlafmittel oder Drogen eingenommen haben und wenn sie selber erkrankt oder übermüdet sind.

Im Jahr 2011 starben in der Schweiz 13 Kinder am Plötzlichen Kindstod. Das entspricht einer Quote von ein bis zwei Todesfällen pro 10‘000 Geburten. Die Schweizer Todesrate zählt international zu den tiefsten. Das mittlere Risiko für ein Baby, an Plötzlichem Kindstod zu sterben, ist bei Bedsharing drei Mal höher als wenn das Kind im eigenen Bett schläft. Bedsharing und Rauchen zusammen versechsfachen das Risiko. Interessant ist, dass Säuglinge, die dauernd im Bett der Eltern schlafen, kein erhöhtes Risiko für den Plötzlichen Kindstod haben im Vergleich zu Säuglingen, die immer im Kinderbett schlafen. Wird der Säugling  allerdings zum Beispiel bei Krankheit für eine Nacht ins elterliche Bett genommen, erhöht sich das Risiko schlagartig. Eine grosse Rolle spielt auch das Alter des Kindes. Plötzlicher Kindstod tritt vor allem bei Säuglingen auf, die jünger als 12 Wochen sind.