Neue Hilfe bei Blasenentzündungen

Blasenentzündung eyepin

Wer von Blasenentzündungen geplagt wird, erhält in der Regel Antibiotika. Die wirken zwar meist schnell, gehen aber mit der Gefahr von Resistenzbildungen einher. Gefragt sind deshalb natürliche Alternativen. Preiselbeer-Extrakte sowie Nieren- und Blasen-Dragées auf pflanzlicher Basis sind die bisher bekanntesten Präparate.

Jetzt gibt es eine weitere Möglichkeit, Blaseninfektionen auf natürliche Art und Weise vorzubeugen und zu behandeln, den Einfachzucker D-Mannose oder kurz Mannose. Er wird vom Körper nicht verstoffwechselt, sondern unverändert wieder mit dem Urin ausgeschieden. Zur Therapie von Harnwegsinfekten bei Haustieren wird er schon lange eingesetzt. Ihn auch beim Menschen anzuwenden, war bisher ein Geheimtipp. Denn in der Schweiz war Mannose bis jetzt nur auf Umwegen erhältlich.

Blasenentzuendung_Marlis von SiebenthalSehr gute Erfahrungen

Grosse Erfahrung mit Mannose hat Marlies von Siebenthal (Bild links), leitende Fachfrau für Blasen- und Intimbeschwerden am Blasen- und Beckenbodenzentrum des Kantonsspitals Frauenfeld. Sie gilt als die Pionierin auf dem Gebiet der Harnwegsinfektionen und ist Anlaufstelle für Hunderte, wenn nicht bald Tausende von Frauen, die immer wieder Probleme mit ihrer Blase haben. Seit mehr als 15 Jahren setzt sie Mannose erfolgreich ein. Ihre Erfahrungen mit diesem natürlichen Zucker beschreibt sie bei vielen Patientinnen als sehr gut. Mannose sei ein wichtiger, weiterer Baustein bei der Vorbeugung und Behandlung von Blaseninfektionen, im Bestreben, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren und aktiv Resistenzentwicklungen vorzubeugen. Mannose sei sowohl für junge Frauen eine sehr gute Behandlungsoption als auch für Frauen in und nach den Wechseljahren, die ebenfalls ein höheres Risiko für Blasenentzündungen haben. Bei Frauen ist zwar dieses Risiko grösser, weil die Bakterien wegen der kürzeren Harnröhre leichter in die Blase aufsteigen können, jedoch sind auch viele Männer betroffen, zum Beispiel infolge einer Prostata-Vergrösserung.

Nachgewiesenes Wirkprinzip

Wie lässt sich nun die Wirkung dieses Einfachzuckers erklären? Die Mehrzahl der Blaseninfektionen wird durch das Darmbakterium E. coli verursacht, welche durch übertriebene, ungeeignete Intimpflege, zu wenig Trinken, Hormonmangel, das Tragen von Strings, aber auch durch Geschlechtsverkehr etc. in die Blase gelangen können. Diesen Bakterien macht Mannose den Garaus. E.-coli-Bakterien suchen nämlich den Kontakt zu zuckerhaltigen Andockstellen an der Blasenschleimwand. Und genau solche «süssen» Andockstellen gaukelt ihnen die Mannose im Urin vor. Mit dem Resultat, dass die Bakterien sich nicht mehr mit der Blasenschleimhaut verbinden, sondern mit dem Einfachzucker. Die entstandene Verbindung aus Mannose und Bakterien werden dann beim nächsten Wasserlassen ausgespült. Dass dieses einfache Wirkprinzip tatsächlich funktioniert, konnten Wissenschaftler in einer Studie mit 300 Patientinnen nachweisen. Dabei zeigte sich in der Prophylaxe sogar eine vergleichbare Wirkung wie mit Antibiotika.

Wie lange kann man den Einfachzucker einnehmen? «Solange eine Akutbehandlung dauert, oder solange man eine Prophylaxe durchführen möchte», sagt Marlies von Siebenthal. Ihr seien Frauen bekannt, die das natürliche Präparat schon seit Jahren verwenden, ohne jegliche Nebenwirkungen. Da Mannose vom Körper nicht aufgenommen wird, kommt er in Absprache mit dem Arzt auch für Zuckerkranke und Menschen in Frage, die abnehmen oder ihr Gewicht halten möchten.

Unser Tipp: Femannose von Melisana AG, erhältlich in Apotheken und Drogerien.