Norwegen stoppt die Diabetes-Epidemie

Seit 60 Jahren steigt die Häufigkeit von Typ-2-Diabetes in den meisten Ländern kontinuierlich. Ein Ende ist nicht in Sicht. Es geht aber auch anders, wie das Beispiel von Norwegen zeigt.

Diabetes
Bild: fotolia.de, Urheber: PaulPaladin

Diabetes vom Typ 2 ist eine Epidemie, die seit Mitte des letzten Jahrhunderts all jene Länder erfasst, wo der Wohlstand für breite Bevölkerungsschichten greifbar wird. Die Zahlen sind dabei regelrecht explodiert. In Deutschland zum Beispiel hat sich die Verbreitung von Typ-2-Diabetes zwischen 1960 und 2015 von weniger als 1 Prozent der Bevölkerung auf 7,2 bis 9,9 Prozent fast verzehnfacht. In der Schweiz sieht es nicht viel besser aus. Und es ist kein Ende dieser Entwicklung abzusehen.

Starker Rückgang der Neuerkrankungsrate

Ganz anders ist die Situation in Norwegen. Zwischen 2009 und 2014 ging dort die Neuerkrankungsrate stark zurück, und zwar von jährlich 609 auf 398 Fälle pro 100’000 Personen. Der Rückgang war am stärksten ausgeprägt in der Gruppe der 70- bis 89-Jährigen.

Noch ist nicht definitiv klar, was der Grund für diesen massiven Rückgang ist. Fachleute sind aber überzeugt, dass der verbesserte Lebensstil für diese erfreuliche Trendwende verantwortlich ist. So nimmt vor allem die Häufigkeit von Übergewicht in Norwegen seit Jahren ab. Es ist also durchaus möglich, die Diabetes-Epidemie zurückzudrängen. Nur müsste sich das endlich auch in konkreten Massnahmen auf gesundheitspolitischer Ebene niederschlagen.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 09.05.2019.

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