Nur noch jeden zweiten Tag Fleisch

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Es ist genug. Immer wieder diese Skandale, sei es in der Tierhaltung oder in den Schlachthöfen. Dabei ist alles noch viel schlimmer. Unter unserem Hunger nach Fleisch leiden nicht nur die Tiere, sondern auch das globale Klima und wir Menschen. Fleisch ist zur billigen Massenware verkommen. Und das hat einen viel zu hohen Preis, den wir alle und vor allem unsere Kinder noch teuer bezahlen werden.

Abgeholzte Tropenwälder

Um ein Kilo Steak zu produzieren, müssen etwas zehn Kilo Getreide an ein Rind verfüttert werden. Mehr als 90 Prozent gehen verloren. Würde dieses Getreide direkt gegessen, könnten Dutzende hungernde Menschen satt werden. Um den Ertrag bei den Futterpflanzen zu steigern, ist immer mehr Kunstdünger notwendig. Ein Grossteil des Tropenwaldes wird abgeholzt, um Weide- und Futtermittelflächen zu gewinnen. Während der jährliche Fleischkonsum pro Person gut 1000 Quadratmeter fruchtbaren Boden beansprucht, benötigt der Kartoffelverbrauch nur gerade 15 Quadratmeter pro Kopf und Jahr. Viehhaltung ist weltweit für einen Sechstel der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Massenhafter Futtermittelimport

Auch Schweizer Fleisch ist nicht zwingend ökologisch. Die Ackerfläche reicht für den Futtermittelanbau bei weitem nicht aus. Unsere Bauern importieren Tonnen von Futter aus dem Ausland. Wenn die Schweizer Landwirtschaft heute nach ökologischen Kriterien Lebensmittel herstellen müsste, würde sich das Fleischangebot halbieren. Dazu braucht es eine Reduktion des Konsums. Von einem Kilo pro Kopf und Woche auf neu ein halbes Kilo. Im Klartext: Wir müssten jeden zweiten Tag auf Fleisch verzichten.

Weniger Übergewicht und Krebs

Viel weniger Fleisch zu essen schützt nicht nur das Klima, sondern auch die Gesundheit. Menschen mit geringem oder gar keinem Fleischkonsum haben bessere Blutfettwerte, einen niedrigeren Blutdruck und leiden weniger häufig an Herzkreislauferkrankungen. Sie sterben weniger häufig an Krebs und haben auch ein kleineres Risiko an Krebs zu erkranken. Sie haben tiefere BMI-Werte und ein geringeres Risiko für Fettleibigkeit, Diabetes und seine Folgeerkrankungen. Ein weitgehender Fleischverzicht erleichtert das Abnehmen erheblich.

Proteinzufuhr ist kein Problem

Der Mensch ist nicht auf Fleisch angewiesen, um sich gesund ernähren zu können. Die Vielfalt an Lebensmitteln ist so gross, dass es kein Problem ist, die notwendigen Nährstoffe und Vitamine durch andere Produkte abzudecken. Das gilt insbesondere für den Proteinbedarf. Vor allem Milchprodukte und Eier liefern hochwertiges Eiweiss, aber auch Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen. Isst jemand aus Prinzip kein Fleisch, sollte er lediglich seine Versorgung mit Eisen und Vitamin B12 im Auge behalten.