Pollen oder Milben?

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Je kleiner, desto fieser. Bei Hausstaubmilben trifft dieser Spruch zu. Denn obwohl sie für uns unsichtbar sind, können sie einem, wenn man allergisch darauf reagiert, das Leben schwer machen. Die Hausstaubmilben-Allergie gehört weltweit zu den häufigsten Formen von Allergien. Es gibt kaum Orte, an denen man die winzigen Kreaturen nicht findet. Sie tummeln sich in unseren Betten, auf Sofas, Teppichen und Vorhängen.

Die Allergie ist keine Reaktion auf die Spinnentiere selbst, sondern auf deren Abfallstoffe und Hautschuppen. Eine einzelne Milbe produziert im Verlauf ihres Lebens das Zweihundertfache ihres Körpergewichts an Fäkalstoffen. Die Abfallpartikel haben eine Grösse von etwa 0,3 Milimeter und sind damit in etwa so gross wie ein Pollenkorn. Man kann sie also leicht einatmen, und jede Bewegung wirbelt sie auf.

Zu den typischen Symptomen gehören:

  • Verstopfte, laufende oder juckende Nase
  • Niesen
  • Husten
  • Hautausschlag, Ekzem
  • Juckende und brennende Augen
  • Entzündung der Nasennebenhöhlen
  • Sinubronchiales Syndrom (das Gefühl von Schleim, der den Rachen hinunterläuft)
  • Engegefühl in der Brust oder pfeifende Atmung

Als erste Massnahme sollte man die Milben-Exposition möglichst reduzieren. Dafür packt man Matratze, Kopfkissen und Duvet in milbendichte Überzüge. Bei Bedarf können die Symptome mit Medikamenten behandelt werden, beispielsweise mit Antihistaminika in Form von Nasensprays, Augen­tropfen und Tabletten.

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Allergiebeschwerden lindern oder stoppen

Wer eine nachhaltige Lösung bevorzugt, lässt sich über eine Hyposensibilisierung aufklären. Darunter versteht man eine Allergie-Immuntherapie, welche die Ursache einer Allergie bekämpft. Mit wiederholten Verabreichungen bestimmter Mengen eines Allergens wird dem Immunsystem beigebracht, nicht übertrieben auf den Allergieauslöser zu reagieren. Diese Therapie kann Allergiebeschwerden langfristig lindern oder bestenfalls sogar ganz stoppen. 

Zwei Therapieformen

Heute stehen zwei Formen der Therapie zur Verfügung: Injektionen unter die Haut oder Tabletten, die unter die Zunge gelegt werden und sich in Sekundenschnelle auflösen. In der Regel dauert eine solche Behandlung drei Jahre. Egal, für welche Variante man sich entscheidet, der erste Schritt führt zur Allergologin, zum Allergologen. Auf der neuen Plattform von klarify können Patientinnen und Patienten jetzt ganz einfach Fachpersonen in ihrer Nähe finden. Dort gibt es auch Infos zu anderen Allergien, Symptomen und zur Diagnose sowie zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.

Die Diagnose wird mittels Haut- und Bluttests erstellt. Anschliessend wird die geeignete Therapieform verordnet. Man sollte nicht zu lange mit dem Beginn einer Allergie-Immuntherapie warten, denn eine unbehandelte Hausstaubmilben-Allergie kann zu Asthma führen. Und Asthma ist unheilbar.

Tipps gegen Hausstaubmilben

  • Die Raumtemperatur bei 19 bis 21°C, die relative Luftfeuchtigkeit bei maximal 50 % halten.
  • Alle Räume regelmässig kurz lüften bzw. stosslüften im Winter.
  • Die Bettwäsche wöchentlich bei 60°C waschen.
  • Milbenallergendichte Matratzenüberzüge verwenden.
  • Für Kissen und Duvets ebenfalls milbenallergendichte Überzüge verwenden oder Kissen und Duvets monatlich bei 60 °C waschen.

Online-Test

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