Schilddrüse schlägt auf die Psyche

Die traurige Wahrheit e1369987316610

Wenn jemand zunehmend nicht mehr mag, die Lust verliert und auch mit Schlafen Probleme hat, muss man unbedingt an die Schilddrüse denken. Bei Patienten mit neu aufgetretenen psychischen Symptomen wie Antriebslosigkeit, Appetitverlust, depressive Verstimmungen, Müdigkeit bis hin zu einer Verlangsamung des Denkens kommt auch eine Unterfunktion der Schilddrüse als Ursache in Frage. Bevor in solchen Fällen vorschnell eine Depression diagnostiziert wird, muss im Blut der so genannte TSH-Wert gemessen werden. Damit kann eine Funktionsstörung der Schilddrüse zuverlässig erkannt werden. Ein normaler TSH-Wert schliesst eine Funktionsstörung fast hundertprozentig aus.

Weil sich die Symptome bei einer Schilddrüsenunterfunktion meistens langsam und schleichend entwickeln, werden die Symptome oft übersehen oder nicht richtig interpretiert. Mit der Folge, dass eine wirksame Behandlung der Unterfunktion unterbleibt. Störungen der Schilddrüsenfunktion werden im Alter immer häufiger, weshalb die Symptome oft einfach dem Alter zugerechnet werden, auch von den Patienten selbst.  In und nach den Wechseljahren führen viele Frauen psychische Symptome, die durch eine Schilddrüsenunterfunktion verursacht werden, vorschnell auf den Hormonabfall zurück. Auch bei Frauen nach einer Geburt kommt es in rund zehn Prozent der Fälle zu einer Störung der Schilddrüsenfunktion. Deshalb muss man bei einer so genannten Wochenbett-Depression auch die Schilddrüse als Auslöser in Betracht ziehen.

Die Behandlung einer im Labor bestätigten Unterfunktion der Schilddrüse mit entsprechender Symptomatik ist heute einfach durchführbar und zeigt eine rasche Wirkung. Deshalb lohnt es sich, bei psychischen Symptomen immer auch an die Schilddrüse zu denken.