Schilddrüsenknoten behandeln ohne Operation

Sore Throat. Closeup Of Beautiful Young Woman Hand Touching Her Ill Neck. Healthcare and medical concept. Bild: AdobeStock, Urheber: Siam

Anders als nach einer Operation besteht somit kein Risiko lebenslang Schilddrüsenhormone einzunehmen, welche für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit verantwortlich sind. Auch das gefürchtete operative Risiko einer Heiserkeit als Folge einer Stimmbandlähmung ist bei einer Thermoablation verschwindend gering.

Die Schilddrüse sitzt im vorderen Halsbereich und hat die Form eines Schmetterlings. Sie ist das grösste hormonproduzierende Organ des menschlichen Körpers und regelt viele andere Organfunktionen, insbesondere Herz-/Kreislauf. In der Schilddrüse treten Knoten recht häufig auf, glücklicherweise sind diese in den allermeisten Fällen gutartig.

Je nach Grösse und Lage können Knoten zu Beschwerden führen. Ein Gefühl wie bei einem Kloss im Hals, ein störendes Druckgefühl, Heiserkeit und Räusperzwang können die Folge sein. Oftmals sind die Knoten auch von aussen sichtbar und kosmetisch störend.

Prof. Dudeck bei der Durchführung einer Schilddrüsen-Thermoablation.

Ist eine Behandlung solcher Knoten notwendig, so wird meist die Operation empfohlen, bei der entweder die halbe oder gleich die gesamte Schilddrüse entfernt wird. Dann ist die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormontabletten häufig notwendig. Leider sind viele Patientinnen und Patienten damit oftmals nicht gut eingestellt, so dass kardiovaskuläre Folgeerkrankungen drohen. Zudem kann es bei der Operation versehentlich zur Verletzung des Stimmbandnervs mit den Folgen Heiserkeit und Luftnot bei Belastung kommen. Ganz zu schweigen von einer sichtbaren Narbe im Dekolleté.

Thermoablation – die Alternative zur Operation

Seit 2017 gibt es in der Schweiz eine schonende Alternative zur Operation – die Thermoablation. Bei dieser Behandlung wird das Knotengewebe in Lokalanästhesie minimal-invasiv mit einer sehr feinen Sonde unter Ultraschall-Kontrolle durch Hitze zerstört. Aufgrund der Feinheit des Instrumentariums entsteht keine Narbe an der Haut. Pionier in der Schweiz ist Prof. Dr. Oliver Dudeck, interventioneller Radiologe und Spezialist für bildgeführte minimal-invasive Behandlungen, der bereits mehr als 600 Schilddrüsenablationen an der Klinik Hirslanden in Zürich durchgeführt hat.

Die Vorteile der Thermoablation sind bestechend: bei dem Eingriff wird mittels Hitze lediglich das erkrankte Knotengewebe zerstört. Dies garantiert den Erhalt der Funktion der Schilddrüse Hormone zu produzieren, so dass kein Risiko einer Hormonersatztherapie besteht. Der vergleichsweise kurze Eingriff, der in örtlicher Betäubung durchgeführt wird, ist sehr effektiv und sicher. Die aus der Schilddrüsenchirurgie bekannten Komplikationen sind sehr selten.

Weitere Informationen zur Thermoablation: www.schilddruesenknoten.ch

Kosmetisch störender Schilddrüsenknoten – vor (links) sowie 3 Monate nach Thermoablation (rechts).

Wie funktioniert die Thermoablation?

Das Knotengewebe wird durch Hitze zerstört, die mittels einer speziellen Sonde erzeugt wird. Vergleichbar mit einer Biopsie wird diese Sonde in örtlicher Betäubung unter Ultraschall-Kontrolle in den Schilddrüsenknoten platziert und für mehrere Minuten aktiviert. So entsteht im Bereich des Knotens Hitze, wodurch das erkrankte Gewebe zerstört und danach vom Körper abgebaut wird. In Studien konnte gezeigt werden, dass die Grösse der Schilddrüsenknoten nach der Thermoablation schon nach drei Monaten um ca. 60 Prozent abnimmt. Nach einem Jahr liegt die Volumenreduktion bei ca. 80 Prozent. Durch die Schrumpfung des Knotens bilden sich dann die lokalen Beschwerden sowie das kosmetische Problem zurück. Diese Ergebnisse sind in Übereinstimmung mit den erhobenen Daten der am Zentrum für Mikrotherapie behandelten Patienten.

Kontakt

Klinik Hirslanden
Zentrum für Mikrotherapie
Witellikerstrasse 40
8032 Zürich
Telefon 044 387 29 35
[email protected]
www.klinikhirslanden.ch/mikrotherapie

Prof. Dr. med. Oliver Dudeck, Facharzt für Radiologie,
speziell Interventionelle Radiologie