Schlangenbisse töten jedes Jahr fast 140’000 Menschen

Schlangenbiss Bild: fotolia.de, Urheber: Tomasz

Jeden Tag werden fast 7’400 Menschen von giftigen Schlangen gebissen, 2,7 Millionen Menschen im Jahr. Das Gift kann nicht nur entsetzliche Schmerzen verursachen, sondern auch bleibende Schäden hinterlassen und töten, warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO.

Bis zu 140’000 Menschen sterben weltweit nach dem Biss von Giftschlangen. Die meisten Fälle ereignen sich in Afrika und Indien. Weitere 400’000 Menschen behalten bleibende Schäden, darunter Blindheit, Amputationen oder eine posttraumatische Belastungsstörung.

Besser informieren

Die WHO hat jetzt eine Strategie erarbeitet, um die Todeszahlen bis 2030 zu halbieren. Ein Kernaspekt ist, die Menschen in gefährdeten Gebieten besser zu informieren. Kinder können auf dem Schulweg gebissen werden, Bauern auf dem Feld oder Frauen auf dem Gang zur Toilette. Wo möglich, könne das Tragen von Schuhen Schlangenbisse verhindern, so die WHO.

Produktion von Gegengift

Weil Menschen vielerorts traditionelle Heiler aufsuchen, sollen diese geschult werden und die Patienten bei alarmierenden Symptomen in Kliniken schicken. In Dörfern sollen Ersthelfer ausgebildet und Medikamente zur Verfügung gestellt werden. Die WHO will auch die bislang völlig unzureichende Produktion von Gegengift fördern. Ein Problem ist, dass die meisten Mittel nur gegen das Gift bestimmter Schlangenarten wirken. Antiseren mit einem breiten Wirkspektrum sind selten.