Schmerzfrei dank Gelenkembolisation

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Chronische Gelenkschmerzen und Beschwerden des Sehnenapparates können die Mobilität und damit auch die Lebensqualität erheblich einschränken. Leider sind konservative und operative Therapien nicht immer erfolgreich. Ein neues Verfahren, die Gelenkembolisation, macht Schmerzgeplagten Hoffnung. Embolisation bedeutet eine gezielte Unterbindung von Blutgefässen, welches im Fachbereich von Prof. Dudeck, der interventionellen Radiologie, bei einem grossen Spektrum von Patienten mit gut- und bösartigen Erkrankungen regelmässig eingesetzt wird. Dr. Yuji Okuno, der Erstbeschreiber der Methode, mit dem Prof. Dudeck in engem Austausch steht, führt jährlich mehr als 1500 solcher Eingriffe bei Patienten mit chronischen Gelenk- und Sehnenschmerzen durch. In der Behandlung von Gelenkbeschwerden wird dieser Eingriff in der Schweiz aufgrund der bislang noch geringen Bekanntheit eher selten angewendet. Für Prof. Oliver Dudeck ist jedoch klar, dass dieses innovative Verfahren ein grosses Potential hat und bietet betroffenen Patienten die Methode nun auch am Zentrum für Mikrotherapie an.

Die Blutversorgung wird normalisiert

Warum kommt es überhaupt zu chronischen Schmerzen bei orthopädischen Erkrankungen? «Der genaue Wirkmechanismus der Gelenkembolisation ist noch nicht hinreichend bekannt. Man weiss jedoch, dass Schäden am Knorpel- oder Sehnengewebe Entzündungsreize auslösen, die neue krankhafte Blutgefässe entstehen lassen. Man nennt dies Neoangiogenese», erklärt Prof. Dudeck. «Unmittelbar neben diesen abnormen Blutgefässen bilden sich ebenfalls krankhafte Nerven, die für die Chronifizierung der Schmerzen mitverantwortlich zu sein scheinen», sagt er. «Durch die Gelenkembolisation wird die Blutversorgung wieder normalisiert und die Stimulierbarkeit der übersensiblen Nerven reduziert. Dadurch kann eine deutliche Schmerzlinderung erzielt werden», erläutert der Arzt. Diese abnormen Gefässe sehen die Spezialisten bei fast allen Patienten mit Gelenk- und Sehnenbeschwerden, was Voraussetzung für die technische Durchführung des Verfahrens ist.

Hochmoderne Navigation

Die Gelenkembolisation kann man sich vom Ablauf her ganz ähnlich wie eine Herzkatheter-Untersuchung vorstellen. Bei diesem­ schmerzfreien Eingriff liegt der Patient auf einem Röntgen-Durchleuchtungstisch. «Unter örtlicher Betäubung wird ein dünner Katheter über die Leistenarterie eingeführt. Über den Mikrokatheter wird ein Kontrastmittel in die Gefässe injiziert. Die Navigation erfolgt mit Hilfe einer hochmodernen Angiographie-Anlage, die selbst feinste Gefässe darstellen kann, sodass man die abnormen Gefässe sieht. Genau hier erfolgt dann die Injektion kleinster Partikel, die diese Gefässe verschliessen», erklärt Prof. Dudeck den Eingriff.

Nachhaltige Schmerzlinderung

Die Erfahrungen am Zentrum für Mikrotherapie mit der Gelenkembolisation decken sich mit denen diverser Studien weltweit. Die Behandlung kann Schmerzen effektiv und nachhaltig lindern – gerade bei Patien­ten, bei denen konservative Therapien nicht die erhoffte Wirkung erzielten. Da ist der ältere Patient, bei dem durch einen Unfall das rechte Schultergelenk versteift war. Aufgrund der rechtsseitigen Bewegungseinschränkung hat der Patient die linke Schulter überdurchschnittlich beansprucht, die nun so schmerzte, dass er im Alltag stark eingeschränkt war. Trotz der Einnahme von Schmerzmitteln haben die Symptome im Verlauf der letzten fünf Jahre immer weiter zugenommen. Bei der Untersuchung zeigte sich eine schmerzbedingte Bewegungseinschränkung. Der Schmerz wurde auf einer Skala von 1 bis 10 tagsüber mit 7 und nachts mit 8 angegeben. Der Pa­tient unterzog sich einer Gelenkembolisation. Bereits am ersten Tag nach der Behandlung ging es dem Pa­tienten wesentlich besser. Der Score sank von 7 auf 4 tagsüber und von 8 auf 0 nachts. Zudem konnte der Patient am Tag der Entlassung den Arm bereits wieder besser bewegen.

Die Indikation für eine Gelenkembolisa­tion ist jeweils individuell zu stellen. Grundsätzlich geeignet sind Patienten, die von konservativen Therapiemassnahmen nicht profitiert haben und eine Operation entweder noch nicht indiziert ist oder ein zu hohes Risiko darstellt.

Hier hilft Gelenkembolisation

  • Gelenkarthrosen
  • Kniearthrose
  • Schulterarthrose, Schultereck­gelenkarthrose, Sehnenscheidenentzündungen
  • Tennis-Ellenbogen/Golfer-Ellenbogen
  • Schultersteife (Frozen Shoulder, adhäsive Kapsulitis)
  • Tendinopathie der Sportlerschulter (Supraspinatussehnensyndrom)
  • Springerknie (Jumper’s Knee, ­Patellaspitzensyndrom)
  • Sehnenleiden der Achillessehne (Achillodynie, Tendopathie der ­Achillessehne)
  • Plantarfasziitis

Weitere Infos: www.gelenkembolisation.ch

Kniearthrose Dudeck Foto
Prof. Dr. med. Oliver Dudeck

KLINIK HIRSLANDEN

Zentrum für Mikrotherapie
Witellikerstrasse 40
8032 Zürich

Telefon +41 44 387 29 35

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www.gelenkembolisation.ch