Sieben Todsünden beim Diabetes

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Fehler Nummer 1: Schulungen werden vernachlässigt. Jede Diabetesbehandlung sollte mit einer Schulung beginnen. Ein „bisschen Zucker“ gibt es heute nicht mehr. Die Krankheit hat viel zu weitreichende Folgen auf nahezu jedes Organ des Körpers.

Fehler Nummer 2: Einseitige Ernährung. In der Diabetestherapie ist jedes Extrem zu vermeiden. Das gilt für kohlenhydratfreie, stark fettreiche Ernährung wie für das Gegenteil. Unnötig sind auch alle diätischen Lebensmittel, die lange Zeit propagiert und überteuert angeboten wurden.

Fehler Nummer 3: Fehlende oder übertriebene Bewegung. Mangelnde körperliche Aktivität ist zusammen mit Übergewicht der Hauptgrund für die grassierende Diabetes-Epidemie. Schädlich ist aber auch plötzliche Überbeanspruchung, beispielsweise durch schnelles Joggen ohne vorherige ärztliche Abklärung. Art und Ausmass der Bewegungsinhalte sollten auf die individuelle körperliche Verfassung abgestimmt werden.

Fehler Nummer 4: Das Medikament Metformin wird unterschätzt und zu selten eingesetzt. Der Wirkstoff Metformin ist ein altbekanntes, wissenschaftlich sehr gut untersuchtes und sehr kostengünstiges Arzneimittel. Es ist sehr gut mit anderen Diabetes-Medikamenten kombinierbar.

Fehler Nummer 5: Falsche Ziele beim Blutzuckerlangzeitwert HbA1c. Zur Vermeidung von Unterzuckerungen werden oft zu hohe Werte in Kauf genommen. Umgekehrt wird aber auch auf zu tiefe Werte hingearbeitet. Damit werden Hypoglykämien riskiert. Herz und Hirn hassen Hypos! Schwere Unterzuckerungen fördern Herzinfarkte und Demenz. Vor allem zu Beginn des Diabetes sollte eine Einstellung im sogenannt hochnormalen Bereich anvisiert werden. Im Langzeitverlauf sind bei Typ-2-Diabetikern mit bereits bestehenden Herzkreislauf-Erkrankungen mildere Kriterien zu wählen, das heisst HbA1c-Werte bis zu 8.5 Prozent.

Fehler Nummer 6: Zu späte Insulinbehandlung. Nach Umstieg von oralen Diabetes-Medikamenten auf Insulin können besonders alte Menschen mit Diabetes geradezu aufblühen. Zu vermeiden ist dabei eine starke Gewichtszunahme.

Fehler Nummer 7: Glucozentrisches Weltbild. Zu vermeiden ist ein isoliertes Weltbild, bei dem nur auf den Blutzucker geschaut wird. Die Studien zeigen, dass man sich unbedingt auch um die Behandlung von Bluthochdruck, Cholesterin und den Abbau von Übergewicht und Bewegungsmangel kümmern muss.