So haben Sie Ihre Gicht im Griff

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«Sehr wichtig ist, dass man die Gicht früh erkennt und rasch therapiert. Dann ist sie eine behandelbare Erkrankung mit guter Prognose», sagt Dr. Barbara Ankli, Ärztliche Direktorin der Schmerzklinik Basel. «Fortgeschrittene Gicht kann die Gelenke zerstören und die Organe in Mitleidenschaft ziehen. Gicht ist wie die Rheumatoide Arthritis eine Gelenkentzündung und somit eine ernsthafte Erkrankung.» Die Harnsäure im Blut muss unter den Zielwert von 360 µmol/l gebracht werden. «Wird die Behandlung korrekt durchgeführt, sollte das für jeden Patienten innerhalb von drei bis sechs Monaten machbar sein.» Gleichzeitig muss ein Entzündungshemmer zur Vorbeugung von weiteren Gichtschüben eingenommen werden, bis stabile Harnsäurewerte im Blut erreicht sind. Sonst können unter den harnsäuresenkenden Medikamenten schwere Schübe auftreten und die Harnsäuresenker werden wieder abgesetzt.

Immer wieder auf der Notfallstation

Die Rheumatologin plädiert für regel­mäs­sige Harnsäuretests durch die Hausärztin oder den Hausarzt. Zu Beginn alle 4 Wochen, dann alle 3 oder 6 Monate. Wenn die Harnsäurewerte im Zielbereich sind, reicht einmal pro Jahr. Leider geht das gern vergessen. So landen Gichtpatienten mit ihren schmerzhaften Schüben immer wieder auf der Notfallstation. Die Gelenkzerstörungen führen zu Arbeitsunfähigkeit und Immobilität. Das Herz-Kreislauf-Risiko und die Gesamtsterblichkeit sind erhöht. Sogar die Niere wird geschädigt.

Zielwert im Auge behalten

Eine kürzlich veröffentliche Studie unter Mitwirkung von Dr. Barbara Ankli deckte grosse Versäumnisse bei der Behandlung der Gicht auf. Die Therapie erfolgt generell zu zögerlich. Der Harnsäurezielwert von 360 µmol/l wird nur selten erreicht. Dabei zeigen verschiedene Untersuchungen, dass es nicht mehr zu Krankheitsschüben kommt, wenn der Zielwert bei der Therapie konsequent im Auge behalten wird.

Jeder Gichtpatient sollte deshalb seinen Harnsäurewert kennen. Fragen Sie nach einer Messung in Ihrer Apotheke oder bei Ihrem Arzt.

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Dr. Barbara Ankli, Ärztliche Direktorin der Schmerzklinik Basel

Schmerzklinik Basel

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