Was bringt eine kontinuierliche Glukosemessung mit einem Sensor?
Sie ist eine grosse Hilfe für den Patienten und den Arzt. Vor allem für Betroffene, die eine Insulintherapie haben oder auf häufige Kontrollen angewiesen sind, zum Beispiel Schwangere. Aber auch sonst ist der Einsatz für den Patienten lehrreich und gewinnbringend. Je nach gemessenem Wert können Betroffene ihr Bewegungs- und Ernährungsverhalten danach ausrichten. Auch lernen sie, wie sie auf Lebensmittel reagieren. Das ist oft eindrücklicher als die trocken vermittelte Materie durch den Arzt, die Diabetes- oder Ernährungsberaterin.
Was ist mit den gefürchteten Spätkomplikationen?
Es ist heute unbestritten, dass bei einem gut eingestellten Diabetes durch eine kontinuierliche Glukosemessung Spätkomplikationen deutlich vermindert werden können.
Wie funktioniert die kontinuierliche Messung?
Über ein am Sensor angebrachtes kleines Filament, das alle zwei Wochen in die Unterhaut eingebracht werden muss, wird der Gewebezucker gemessen. Dieser ist nicht gleichzusetzen mit dem Blutzucker. Vor allem bei dynamischen Werten, zum Beispiel nach dem Essen, können die Werte voneinander abweichen respektive der Zucker-Peak erscheint im Gewebe etwa zehn Minuten später als im kapillaren Blut. Bei uns in der Praxis arbeiten wir mit dem FreeStyle Libre System. Das Messverfahren ist bei allen drei Modellen gleich. Beim neuen Libre 3 wird der Wert allerdings minütlich übermittelt, sodass wir von einem kontinuierlichen Messsystem sprechen.
Was sind die Vorteile gegenüber den üblichen Blutzuckermessungen?
Erst einmal, dass man nicht mehr stechen muss, um den Wert zu bestimmen. Es sind auch häufigere Messungen möglich. Die Alarmfunktion, über die die FreeStyle Libre 2 und 3 Systeme verfügen, warnen den Patienten rechtzeitig vor zu tiefen Werten. Und beim Libre 3 besteht die Möglichkeit, dass man seine Glukose ständig im Blick hat. Das gibt eine grosse Sicherheit im Sport und in sonstigen Situationen.
Eignet sich das System für alle Diabetiker?
Ja, dieses System eignet sich für alle. Es gibt aber auch Betroffene, die es stört, ständig einen Sensor auf sich zu haben. Einzelne reagieren genervt auf die Flut von Werten, die so verfügbar sind. Für solche Diabetiker ist die herkömmliche Blutzuckermessung oft die bessere Variante.
Wird der Sensor von den Krankenkassen bezahlt?
Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, wird der Sensor von den Krankenkassen bezahlt. Dies ist unter anderem bei Patientinnen und Patienten, die Insulin spritzen der Fall.
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