Das tödliche Quartett
Das metabolische Syndrom ist Wenigen ein Begriff, obwohl Millionen daran leiden. Die Krankheit trägt den Beinamen «tödliches Quartett», weil vier Herz-Kreislauf-Risiken zusammenkommen. Das Syndrom ist die Wohlstandskrankheit schlechthin, ausgelöst durch zu reichliches Essen und zu wenig Bewegung. Übergewicht mit viel Bauchfett führt zu krankhaften Veränderungen im Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel. Denn über das wichtige Hormon Insulin hängt die Verstoffwechselung von Fetten und Zucker eng zusammen. Wenn die Körperzellen resistent gegenüber Insulin werden, kann der Blutzuckerspiegel nicht mehr richtig sinken. Zugleich steigen die Blutfettwerte und der Blutdruck.
Gestörter Fettstoffwechsel
Überschüssige Blutfette können sich an den Gefässwänden ablagern und zu Thrombosen führen. Das Blut verklumpt. Die mögliche Gefahr: Herzinfarkt, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen der Beine. Laut WHO können weltweit ein Drittel aller Herzinfarkte auf einen hohen Cholesterinwert zurückgeführt werden. Besonders schlecht für Herz und Gefässe sind das LDL-Cholesterin und die Triglyzeride. Spätestens ab 40 Jahren empfiehlt es sich, den Wert regelmässig messen zu lassen. Hohe Cholesterinwerte können auch genetisch bedingt sein. Die veränderten Blutwerte verursachen lange Zeit keine Beschwerden. Erst über Jahre, wenn sich die Gefässe schon erheblich verengt haben, machen sich Folgeerkrankungen bemerkbar, etwa durch Herzrasen oder eine Venenschwäche in den Beinen. Sie lassen sich durch eine mediterrane Ernährung und ausreichend Bewegung leicht senken. Ist eine stärkere Senkung nötig, braucht es Medikamente.
Die stille Gefahr
Bluthochdruck ist ebenfalls ein ernstzunehmender Faktor für die Herzgesundheit. Ein zu hoher Blutdruck schädigt auf die Dauer unsere Gefässe und belastet das Herz. Jeder fünfte Erwachsene in der Schweiz leidet an Bluthochdruck. Bei den über 65-Jährigen ist es sogar die Hälfte. Schwere Krankheiten wie Herzinfarkt, Hirnschlag, Durchblutungsstörungen der Beine, Erblindung oder Nierenversagen können die Folge sein. Ein gesunder Lebensstil vermag den Druck bis zu einem gewissen Grad zu senken. Besonders wirksam sind abnehmen, weniger Salz- und Alkoholkonsum sowie mehr körperliche Aktivität. Ab dem Erwachsenenalter sollte der Blutdruck mindestens einmal pro Jahr gemessen werden. Liegen die Werte unter 140/90 mmHg, ist der Blutdruck normal. Lässt sich der Blutdruck mit einem gesunden Lebensstil nicht ausreichend senken, helfen blutdrucksenkende Medikamente.
Der heimtückische Diabetes
Viele wissen nicht, dass ein unbehandelter Diabetes die Gefässe schädigt und ein erhebliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen birgt. Das Insulin, das der Körper produziert, reicht nicht mehr aus, um den Zucker in die Zellen zu transportieren. So bleibt zu viel Zucker im Blut und greift die Gefässe an. Sind zudem der Blutdruck und das Cholesterin zu hoch, sind die Gefässe besonders gefährdet. Erste Anzeichen sind ein extremes Durstgefühl und häufige Müdigkeit oder Schlappheit. Betroffen sind meist stark Übergewichtige mit einem hohen Cholesterinspiegel und Bluthockdruck. Die Schweizerische Herzstiftung empfiehlt eine regelmässige Messung spätestens ab 45 Jahren. Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sind die Basis jeder Diabetes-Behandlung. Reicht dies nicht aus, werden Medikamente eingesetzt.
Rauchen
Neben dem metabolischen Syndrom gefährden auch Rauchen und Alkohol die Herzgesundheit. Schon eine Zigarette pro Tag erhöht das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Denn Rauchen schädigt die Blutgefässe und fördert die Gefässverkalkung. Dadurch können Durchblutungsstörungen im Bereich von Armen und Beinen, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall auftreten. Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei Raucherinnen und Rauchern etwa doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern.
Alkohol
Übermässiger Alkoholkonsum steigert den Blutdruck und erhöht den Herzschlag. Bekannt ist das «Holiday-Heart-Syndrom». Nach intensiven Partywochenenden oder Ferien, in denen sehr viel Alkohol und eventuell noch andere Substanzen konsumiert werden, kann es auch bei jüngeren Menschen zu einem beängstigenden Herzstolpern kommen. Allerdings verschwindet das Vorhofflimmern dann oft wieder für Jahre. Diese eine Episode ist möglicherweise ein Vorbote auf eine zukünftige Rhythmusstörung.
Die Schweizerische Herzstiftung stellt kostenlos eine breite Palette an Informationsmaterial zur Vorbeugung und Behandlung sowie den Umgang mit Herz-Kreislauf-Krankheiten zur Verfügung. Alle Informationen findet man unter www.swissheart.ch/shop.
Mach dein Herz nicht kaputt!
Rauche nie, gehe immer zu Fuss, iss nie über den Appetit, zieh den Bauch ein, betrink dich nicht, mach keinen Stress, miss das Cholesterin, checke deinen Blutdruck.
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